Noch einmal Schweiz? Diese Frage stellt sich dieses Jahr erneut angesichts der Delta-Mutation und den entsprechenden Unsicherheiten bei Auslandreisen. Doch trotz Pandemie scheint für viele Schweizerinnen und Schweizer klar, dass sie diesen Sommer die freien Tage ausserhalb der Heimat verbringen möchten (siehe Tabelle am Schluss des Artikels). Zu diesem Schluss kommt eine neue, repräsentative Umfrage der Generali-Versicherung, die dieser Zeitung exklusiv vorliegt.
Demnach geben 71 Prozent der Befragten an, diesen Sommer ins Ausland pilgern zu wollen. Allerdings: Allzu weit soll es dann doch nicht sein. Auf den ersten drei Plätzen der Zieldestinationen liegen Italien (40 Prozent), Frankreich (18) und Spanien (14). «Italien ist und bleibt das Sehnsuchtsziel schlechthin von Schweizerinnen und Schweizern. Daran ändert auch die Pandemie nichts», sagt Borislawa Graschew, Leiter der Marktforschungsabteilung bei Generali.
Die komplizierten Regeln im Flugverkehr scheinen abschreckend zu wirken. Laut Graschew gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass die Covid-Massnahmen ihre Sommerferien einschränken werden. So geben 55 Prozent an, mit dem Auto innerhalb Europas zu verreisen. Das Flugzeug wählt nur etwa jede dritte Person, Zug und Bus jede vierte.
Erst kürzlich sagte Kuoni-Chef Dieter Zümpel im Interview mit CH Media: «Mann kann nicht ausschliessen, dass es Flugänderungen gibt, und dass in den Hotels vor Ort noch nicht alles so ist wie vor der Krise.» Fragen blieben offen, so wie «Sind die Hotel-Spas offen? Was ist mit der Kinderbetreuung?» Diese Regeln sind laut Zümpel nach wie vor von Land zu Land unterschiedlich.
Wenig überraschend ist denn auch, dass Langstreckenflüge nicht im Trend sind. Nur ein Prozent der Befragten planen eine Reise nach Thailand. Die USA nennen zwei Prozent – wobei dort einiges an Hoffnung mitschwingen dürfte. Denn nach wie vor lässt «Uncle Sam» praktisch keine Nicht-Amerikaner ins Land rein. Immerhin hat US-Präsident Joe Biden zuletzt durchblicken lassen, dass mit einer Öffnung für Europäer in absehbarer Zeit gerechnet werden kann.
Als Hauptgrund für die Ferienpläne wird angegeben, dass man den Kopf frei bekommen, abschalten und durchatmen möchte. Gewünscht sind Erholung und Entspannung nach dem Motto «raus aus dem Alltag». Und: Knapp ein Fünftel der Befragten haben sich entschlossen, die Ferien in der Heimat zu verbringen, in den eigenen vier Wänden. In der Heimat ist das Tessin bei den Ferienhungrigen am meisten gefragt. Knapp ein Drittel von ihnen zieht es in die Sonnenstube der Schweiz. Dahinter folgen die Ostschweiz und die Genfersee-Region.
Das Reisebudget scheint sich nicht allzu gross verändert zu haben, obwohl die eine oder andere Reise im Pandemiejahr 2020 abgesagt werden musste. So geben zwei Drittel an, dass sie in den vergangenen Monaten weniger oft als vor der Pandemie verreist sind. Gleich viele Personen geben aber auch an, mit dem gleichen Ferienbudget zu kalkulieren. Ein Viertel möchte hingegen weniger ausgeben, nur 9 Prozent mehr.
Naja, die Umfrage stammt wohl von der Metzgerei in Schwamendingen