Ein Stück Schweizer Identität: die über 300'000 zivilen und militärischen Bunker. Sie wurden im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg gebaut – viele von ihnen wurden seit Jahren nicht mehr benutzt. Deshalb wurden einige davon verkauft und umfunktioniert.
Dies ist nun nicht mehr möglich, denn der Armeechef Thomas Süssli hat gegenüber dem Tages-Anzeiger erklärt, dass das Schweizer Militär den Verkauf alter Bunker stoppt.
Doch in den vergangenen Jahren wurde einigen Schweizer Bunkern neues Leben eingehaucht – watson hat die spannendsten für dich zusammengestellt.
Bis 2005 war der Bunker K7 in Attinghausen im Kanton Uri eine hochgeheime Kommandozentrale der Schweizer Armee. Heute steht hier eines der grössten Rechenzentren der Schweiz. Die Bank Xapo lagert hinter verschlossenen – und atombombensicheren – Bunkertüren ihre ebenfalls hochgeheimen Kundendaten. Ein Reporter des US-Newsportals Quartz hat den unterirdischen Hochsicherheitstrakt besucht und ein 360°-Video gemacht:
Auf 2050 Metern Höhe unter dem Gotthardpass wurde der Artilleriebunker San Carlo in ein Hotel «umgerüstet». Das La Claustra wurde 2004 zum ersten Mal eröffnet – erlebte während seines Bestehens jedoch mehrere Konkurse. Heute umfasst es 17 Gästezimmer mit 30 Schlafplätzen, ein Restaurant und Seminarräume.
Nebst dem Hotel gibt es im Gotthardpass einen weiteren umfunktionierten Militärbunker: die Festung Sasso da Pigna. Das 1943 erstellte Artilleriewerk wurde 1998 als Kampfanlage aufgehoben – 2012 wurde das Museum Sasso San Gottardo eröffnet.
Auch das Artilleriewerk in Faulensee bei Spiez wurde nach 50 Jahren Gebrauch in ein Museum umgestaltet. Die Bunker, als Häuser getarnt, stehen zum Teil mitten im Wohngebiet.
Die Temperaturen im eigenen Keller stiegen zu stark in die Höhe – deshalb musste für den Raclettekäse der Steigmeiers vor über 10 Jahren ein alternatives Lager her. Sie wurden in Endingen AG fündig – kurzerhand wurde ein Militärbunker aus dem Zweiten Weltkrieg umfunktioniert. Bemerkenswert: Sie sind nicht die einzigen Schweizer Käser, die auf diese Idee kamen, auch in Gibswil gibt es «eingebunkerten» Raclettekäse.
Nicht nur dem Raclettekäse gefällt es in der kühlen und dunklen Umgebung – auch Shiitake-Pilze werden in einem ehemaligen Munitionsbunker in Erstfeld UR gezüchtet.
Viele sind auch heute nicht bekannt ...
Ich denke, dass die atombombensicheren Bunkertüren gegen Cyberattacken nicht wirklich viel nützen.
Tja, die Zeiten haben geändert, wie auch die Verwendungszwecke der Bunker.
So jeden 3. WK hatten wir Manöver und mussten dieses Ding bewachen. Also 4 Tage rumhängen, Kaffee Schnaps oder Glühwein trinken, Würste brätlen und am 5. Tag kam dann der Feind. 😂