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Schweizer Studie: Kiffen verbessert psychische Gesundheit

Schweizer Studie: Medizinischer Marihuanakonsum verbessert psychische Gesundheit

04.04.2024, 16:4404.04.2024, 22:32
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Ob die Gesetzeslockerungen in den USA die Situation für kranke Menschen wirklich verbessern, wird kontrovers diskutiert.

Die Liberalisierung von Marihuana in den USA hat sich einer Basler Studie zufolge kaum auf die psychische Gesundheit in der breiten Bevölkerung ausgewirkt. Bei Personen, die Marihuana aus medizinischen Gründen konsumieren, stellten die Forschenden durch die Liberalisierung jedoch eine Verbesserung der psychischen Gesundheit fest.

«Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass die Gesetzgebung zu medizinischem Cannabis in den USA den Menschen nützt, für die sie gedacht ist, ohne anderen Gruppen zu schaden», fasste Studienleiter Alois Stutzer die Studienergebnisse in einer Mitteilung der Universität Basel vom Donnerstag zusammen.

Der Zugang zu Marihuana wurde in den USA in den meisten Bundesstaaten seit Mitte der 1990er-Jahre erleichtert. Ob diese Gesetzeslockerungen die Situation für kranke Menschen aber wirklich verbesserten, oder ob sich die psychische Gesundheit in der Folge von Abhängigkeiten gar verschlechtert, wird laut den Forschenden nach wie vor kontrovers diskutiert.

Weitere Untersuchungen erforderlich

Mit ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift «Health Economics, Policy and Law» veröffentlicht wurde, wollten die Forschenden zu dieser Diskussion beitragen, wie sie schrieben. Für ihre Analyse haben sie zwei grosse Datensätze zusammengeführt: Daten von fast acht Millionen Personen, die zwischen 1993 und 2018 im Rahmen des «Behavioral Risk Factor Surveillance System» an Telefonbefragungen teilgenommen haben und Daten aus dem «National Survey on Drug Use and Health». Die psychische Gesundheit wurde dabei anhand einer Selbsteinschätzung erfasst, bei der die Befragten die Anzahl Tage angaben, an denen sie im Vormonat psychische Probleme hatten.

Die statistischen Analysen zeigten, dass Personen, die Marihuana aus medizinischen Gründen konsumieren, pro Monat 0,3 Tage weniger in schlechter psychischer Verfassung verbringen. Auf die psychische Gesundheit von Freizeitkonsumenten oder auf jüngere Bevölkerungsgruppen hatte die Liberalisierung laut der Studie keine Auswirkungen. «Ob die Ergebnisse auf weitere Liberalisierungen übertragbar sind, erfordert jedoch weitere Untersuchungen», betonten die Forscherinnen und Forscher in der Studie. (sda/lyn)

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72 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Heimscheisser
04.04.2024 17:33registriert April 2021
Es ist ja eigentlich schon absurd; das Verbot zahlreicher psychotroper Substanzen gründet historisch auf dem Druck der USA und deren Vorreiterrolle im 'War on Drugs'. Während sie nun aber bez. Cannabis längst bei der Regulierung/Legalisierung angelangt sind, beschäftigen wir uns weiter fleissig mit (Pilot-)Studien.
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PapaSchlumpf1978
04.04.2024 17:35registriert November 2023
Diese Studien braucht es alle nicht, Cannabis ist nicht umsonst seit Jahrtausenden eine Medizin! Das einzige Problem heute ist diese Züchtungen mit hohem Prozentanteil und der Tatsache immer früheren Konsums bei Jugendlichen aus mangelndem Jugendchutz, da illegal!
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Mama Jo
04.04.2024 19:38registriert November 2022
Klar. Wer MS hat und gegen Krämpfe Cannabis bekommt, dem geht es auch psychisch besser, weil Cannabis Krampf- und Angstlösend wirkt. Sein Gesundheitszustand ist besser und somit auch die Psyche. Ich war vor fast 30 Jahren jung. Einige haben massiv und sehr jung gekifft, andere weniger (z.B. am Wochende). Von den sehr starken Kiffern haben einige ihr Leben leider nicht in den Griff gekriegt. Cannabis ist richtig angewendet sehr potent und sinnvoll, im Übermass aber nicht harmlos.
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