Überall wird geschnäuzt und gehustet, im Zug, am Arbeitsplatz – und bei den Bettlägerigen zu Hause. Tatsächlich sind in der Schweiz zurzeit viele Menschen an Grippe erkrankt. Die spüren nach einer Ansteckung mit dem Influenza-Virus die ersten Beschwerden recht schnell – schon nach ein bis zwei Tagen. Jede und jeder Erkrankte kann prinzipiell andere Menschen infizieren, solange er vermehrungsfähige Viren ausscheidet. Die Menge der ausgeschiedenen Viren hängt dabei mit der Stärke der Symptome zusammen. Das heisst, zu Beginn der Erkrankung scheidet er mehr aus und bei nachlassender Symptomatik immer weniger.
Bereits am Tag vor Beginn der Beschwerden kann ein Infizierter ansteckend sein, im Mittel ist das ein Erkrankter ab dem Auftreten der ersten Symptome vier bis fünf Tage lang. Kinder oder Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem können die Erreger sogar noch länger ausscheiden.
Diese Übertragungen sind im Moment in vollem Gange. Hochgerechnet auf die gesamtschweizerische Bevölkerung kam es in der vergangenen Woche zu 176 Arztbesuchen mit Grippeverdacht pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner, wie die Sentinella-Überwachung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt. Auch die Rate der Arztkonsultationen ist somit im Vergleich zur Vorwoche gestiegen.
Zu einer ärztlichen Untersuchung wegen eines grippalen Infekts wurden vor allem Kleinkinder der Altersklasse der 0- bis 4-Jährigen gebracht. Im 3-Wochen-Schnitt liegt die Influenza-Positivität der Konsultationen bei 52,3 Prozent, in der Vorwoche waren es 34,8 Prozent.
Die Grippewelle ist dabei sehr ungleich stark verteilt, wie ein Blick auf die Schweizer Landeskarte zeigt. Geradezu grippefrei ist die Zentralschweiz, wo Influenza nur sporadisch auftritt. Im Gegensatz dazu ist die Grippe in den Kantonen Graubünden und Tessin sowie in der Westschweiz weit verbreitet. Stark angestiegen, aber noch nicht auf der Höhe der vorhin genannten Kantone ist die Kurve der Arztkonsultationen in den Kantonen Basel, Aargau und Solothurn.
Auch in den Spitälern ist die Grippewelle angekommen. Das Kantonsspital St.Gallen erklärt zum Beispiel, man sehe entsprechend der epidemiologischen Entwicklung in der Bevölkerung, dass es eine Zunahme von Patientinnen und Patienten gebe, die mit, aber auch wegen Grippe hospitalisiert werden müssten.
24 Grippefälle pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner meldet das BAG für Mitte Januar. Am meisten betroffen sind Kleinkinder und über 65-Jährige. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren zeigt sich, dass es kaum Grippefälle während der Pandemie gab. Im Winter 22/23 stieg die Zahl der Erkranken mit 43 Fällen aber wieder stark an, so wie vor Corona. Im vergangenen Jahr war der Peak bei 26 Grippefällen, so wie aktuell.
Vor einem Jahr und auch in den Jahren zuvor ist die Grippewelle allerdings deutlich früher gestartet als in diesem Winter. Von einer Grippewelle spricht man, wenn etwa jede fünfte Patientenprobe das Influenza-Virus der Subtypen A oder B trägt. In dieser Saison startete die Grippewelle in Mitteleuropa dagegen erst Ende Dezember.
Somit stellt sich die Frage, ob wir den Peak schon erreicht haben oder ob die Zahl der Grippeopfer noch weiter ansteigen wird. «Der Höhepunkt der Grippewelle ist nicht in jedem Jahr genau gleich», sagt dazu Simon Ming vom BAG. Somit könne nicht gesagt werden, wie sich die Grippesaison 2024/25 weiter entwickle und wann der Peak der Welle erreicht werde. Einen speziellen Grund für die aktuelle Influenza-Welle gebe es nicht, sagt Ming vom BAG.
Bei uns in der Firma sind von 72 Angestellten in Moment 20 Krank. Bei den anderen Gewerken auf der Baustelle sieht das irgendwie überall gleich aus.
Liebe Grüsse aus Luzern und allen Influenza behafteten eine gute Genesung