In der Schweiz hat es im vergangenen Jahr 187 Organspenden nach dem Tod gegeben. Das ist die zweithöchste Zahl nach dem Rekord im Vorjahr. Erstmals übertraf die Zahl der Spenden im Herz-Kreislauf-Stillstand jene nach Hirntod.
2023 hatte es 200 postmortale Spenden gegeben, wie die Organspendestiftung Swisstransplant am Dienstag mitteilte. 2022 lag die Zahl bei 164 und 2021 bei 166 Organspenden. Gemäss Swisstransplant-Direktor Franz Immer dürfte sich die Bandbreite bis zur Einführung der Widerspruchslösung zwischen 180 und 220 postmortalen Spenden einpendeln.
2022 hiess das Volk diese Regelung an der Urne gut. Demnach muss jemand, der nach dem Tod keine Organe spenden will, dies festhalten. Dazu wird ein Register erstellt, das gemäss dem Bund im Lauf des Jahres 2026 eingerichtet wird. Sechs Monate später soll dann die Widerspruchsregelung in Kraft treten. Auch Angehörige eines Verstorbenen können eine Organentnahme nachträglich verweigern.
Trotz des positiven Trends sterben in der Schweiz ein bis zwei Patientinnen oder Patienten auf der Warteliste für ein Organ pro Woche, wie Swisstransplant festhielt. 2024 starben 75 von ihnen, im Vorjahr 92. Ende 2024 standen 1331 Personen auf der Warteliste.
2024 transplantierten die Spitäler 539 postmortale Spendeorgane an 522 Patientinnen und Patienten. Dabei übertraf die Zahl der Transplantationen nach Herz-Kreislauf-Stillstand mit 98 jene nach Hirntod mit 89. 2023 waren 584 Organe auf 565 Kranke transplantiert.
Organspenden erfolgen ausschliesslich nach Feststellung des Hirntods. Bei der Spende nach Hirntod ist das Hirn komplett ausgefallen und nicht mehr durchblutet. Bei der Entnahme nach Herz-Kreislauf-Stillstand hat der Mensch eine aussichtslose Prognose, die zu einem Therapieabbruch führt. Mit dem Herzstillstand ist das Gehirn nicht mehr durchblutet, der Mensch stirbt. (sda)