Die grösste temporäre Arena der Welt, dazu die Glarner Alpen als Kulisse: Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) hätte einem Auftritt der Patrouille Suisse einen gebührenden Rahmen beschert. Dazu kommt es aber nicht. Bei Fliegerfans sitzt der Frust tief.
Noch Anfang Jahr hatte das Esaf einen fixen Platz im Kalender der bekanntesten Schweizer Flugstaffel. Vor rund einer Woche aber veröffentlichte die Patrouille Suisse ein Video, das die F-5-Tiger vor dem Glarner Berg Wiggis zeigt. Man sehe sich hoffentlich nächstes Jahr, stand darüber – auch ein für Montag in Mollis geplantes Training flog «aufgrund organisatorischer Vorgaben» kurzfristig aus dem Programm. Geübt haben die Piloten stattdessen in Payerne.
Als Erstes berichtete das Aviatik-Magazin «Skynews». In einem darin erschienenen Artikel decken sich Armee und Schwingfest-Verantwortliche gegenseitig mit Vorwürfen ein.
Zitiert wird darin Nils «Jamie» Hämmerli, Kommandant der Patrouille Suisse. «Wir haben unsere ganze Jahresplanung auf das ESAF ausgerichtet», sagt er. Doch vor einigen Monaten sei die Flugstaffel vom Organisationskomitee wieder ausgeladen worden, dies aufgrund von Bedenken zur Nachhaltigkeit der Flieger.
Dieser Darstellung widerspricht Jakob Kamm, OK-Präsident des Schwing- und Älplerfests. Bereits vor rund drei Jahren habe das Esaf entschieden, auf einen Auftritt der Flieger zu verzichten. Eine Mehrzahl von Gründen habe dazu geführt: «Zum einen waren es Sicherheitsbedenken und auch Überlegungen zum ohnehin grossen Besucheraufkommen», sagt Kamm.
Eine Rolle spielte zudem der Antrag auf Hilfeleistungen seitens der Armee. 3600 Manntage Unterstützung leistet das Verteidigungsdepartement. Lange war nicht klar, ob ein Auftritt der Patrouille Suisse dabei eingerechnet würde. «Deshalb, und weil wir damals dachten, dass die Flugstaffel ein Jahr später an der Fliegershow Zigairmeet auftreten würde, verzichteten wir auf einen Auftritt.» Schliesslich habe nicht jeder im Tal Freude am Lärm der Flieger. Kamm selber zählt sich ausdrücklich nicht dazu: «Von mir aus könnten die jeden Tag hier fliegen!»
Dass das Zigairmeet in finanzielle Schieflage geraten und eine Teilnahme der Patrouille Suisse unwahrscheinlich werden sollte, ahnte in einer frühen Planungsphase des Esaf noch niemand. «Am Ende war es eine unglückliche Verkettung von Umständen», sagt Kamm. Dass dies erst jetzt bekannt wird: eine Kommunikationspanne.
Die Armee verweist in ihrer Stellungnahme an das Esaf, betont aber gleichzeitig: Das Gesuch für einen Auftritt zurückgezogen habe das OK erst im Februar 2025. «Da es sich bei diesem Auftritt um den grössten Event 2025 für die Patrouille Suisse gehandelt hätte und dementsprechend auch die gesamte Jahresplanung darauf abgestimmt worden ist, hat die Luftwaffe das Gespräch mit dem OK gesucht, zumal die Patrouille Suisse regelmässig bei den letzten Austragungen am Esaf aufgetreten ist», schreibt ein Armeesprecher. Im März sei der definitive Entscheid festgestanden.
In den sozialen Medien sorgte die Absage für einige negative Kommentare. Erbost zeigte sich unter anderem der Hunterverein Mollis. Mollis und die Patrouille Suisse verbindet eine besondere Geschichte: Deren Fanclub feierte im Jahr 2002 sein zehnjähriges Bestehen mit einer kleinen Flugshow am dortigen Flugplatz. Diese wuchs in den Folgejahren kontinuierlich an – zu ebenjenem Zigermeet, mit der Patrouille Suisse als wiederholtem Gast.
Die Patrouille Suisse trat schon mehrfach an Schwingfesten auf, unter anderem in Estavayer 2016. Dabei dürfte es bleiben. Voraussichtlich 2027 wird die Armee die letzten Flugzeuge vom Typ F-5-Tiger, welche auch die Patrouille Suisse benützt, ausmustern.
Der Tiger gilt schon seit einigen Jahren als veraltet. Wenn die Schweiz in den kommenden Jahren den F-35 erhält, müsste sie neben dessen Vorgänger, dem F/A-18, bald drei verschiedene Flugzeuge warten. Ein teures Unterfangen, zumal der verteidigungspolitische Nutzen des F-5 inzwischen sehr gering ist.
Ganz mein Humor....
Und 3600 AdA-Manntage in Anspruch nehmen (natürlich nicht wirklich bezahlt) und dann von Nachhaltigkeit reden....
Auch immer noch mein Humor ...
Die 3mio+ und 189 Tonnen Holz für eine 3-tägige Statue ausgeben....
Auch das ....
Ich bin überzeugt, dass die Flieger das kleinere Problem gewesen wären, wenn ich mir das Anfahrtsregime, etc. ansehe.