5370 Hirsche – so viele wie noch nie müssen die Bündner Jäger diesen Herbst zur Strecke bringen. Diese Vorgabe machen die kantonalen Jagdbehörden für die schweizweit weitaus grösste Jagd, weil der Bestand der Tiere in den vergangenen Jahren stetig angewachsen ist.
Die Hirschbestände bewegten sich in manchen Regionen trotz vieler Abschüsse im vergangenen Jahr noch immer an der obersten Grenze, vermeldete das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Dienstag. Belege dafür seien erhebliche Probleme mit der Naturverjüngung des Waldes sowie immer mehr Schadensmeldungen aus der Landwirtschaft.
Der Frühlingsbestand der Hirsche in Graubünden wird auf 16'500 Tiere geschätzt, wie Jagdinspektor Georg Brosi auf Anfrage erklärte. Dieser Bestand wächst bis in den Herbst hinein auf über 20'000 Tiere. Mit der Vorgabe von 5370 zu erlegenden Hirschen wird eine Reduktion des Gesamtbestandes angepeilt.
Zurückzuführen ist die zügige Hirschvermehrung laut Jagdinspektor Brosi vor allem auch auf vier relativ milde Winter in Folge, in denen einerseits mehr Hirsche überlebt hätten. Andererseits seien die Tiere im Frühling in guter Kondition und produzierten mehr Nachwuchs.
Vergangenen Herbst mussten die Bündner Jäger 5210 Hirsche schiessen, bereits diese Marke bedeutete einen Höchststand. Dieses Ziel verfehlten die Grünröcke auf der regulären Hochjagd deutlich, weshalb anschliessend in fast allen Regionen Sonderjagden durchgeführt werden mussten. (whr/sda)