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Graubünden

In Brienz GR bleibt der grosse Felssturz wohl aus – das ist der Grund

In Brienz GR bleibt der grosse Felssturz wohl aus – das Wichtigste in 5 Punkten

27.11.2025, 13:0427.11.2025, 15:48

Was ist neu?

In der Bündner Gemeinde Brienz droht seit Monaten ein grosser Fels- oder sogar ein Bergsturz. Dieser könnte nun aber doch ausbleiben, wie die Gemeinde schreibt. So zerlegten sich die absturzgefährdeten Gesteinsmassen am Mittwoch zu einer Schuttmasse – und kamen nicht in einem Mal herunter.

KEYPIX - Das Dorf Brienz/Brinzauls, aufgenommen am Dienstag, 23. September 2025. Das Dorf Brienz ist seit Monaten von einem Bergsturz bedroht. Die Bewohner sind daher evakuiert. Bis Ende September koe ...
In Brienz wird es wohl nicht zu einem grossen Felsabbruch kommen.Bild: keystone

Warum genau blieb der Abbruch aus?

Grund dafür ist, dass sich das Plateau Ost in den letzten paar Tagen stark beschleunigt hat. Dieses fiel damit immer mehr in sich zusammen und bildete eine Schuttmasse. Dabei wurde diese auf die darunterliegende Schutthalde gedrückt, welche dadurch beschleunigte. Zwischenzeitlich erreichte diese eine Geschwindigkeit von bis zu fünf Metern pro Stunde, am Donnerstag flachte diese aber wieder deutlich ab.

Durch diese neue Bewegung stiess der untere Rand des Schuttstroms in der Nacht auf Donnerstag um rund 100 Meter in Richtung Dorf vor – womit er nun etwa 400 Meter entfernt vom Nordrand der Gemeinde liegt. Die Behörden gehen von einer weiteren Verlangsamung aus, womit ein Grossabbruch des Plateaus ausbleiben dürfte. Wie schnell sich der Schuttkegel in Richtung Dorf bewegt, konnten die Verantwortlichen am Donnerstagmittag noch nicht einschätzen. Es sei noch zu früh.

Bleibt das Dorf nun verschont?

Dies kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. «Wir hoffen, dass die Gesteinsmassen vor dem Dorf stoppen», sagte Christian Gartmann, Kommunikationsverantwortlicher des Gemeindeführungsstabs, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagmittag. Die Schuttmasse vereinte sich mit bereits 1,7 Millionen Kubikmeter abgestürztem Material von 2023, wie die zuständige Gemeinde Albula mitteilte.

Für eine Entwarnung ist es aber zu früh. Der westliche Teil des Plateaus ist noch oben, bestätigte Gartmann am Donnerstag.

Was passiert nun mit den Bewohnerinnen und Bewohnern?

Die ungewisse Lage verändert deren Situation nicht. Eine Prognose sei bislang nicht möglich, so Gartmann. Eine Rückkehr ist nach wie vor nicht möglich. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz wurden vor rund einem Jahr aus dem Dorf evakuiert.

Wie sieht die Lage für den Verkehr aus?

Durch die neusten Entwicklungen herrscht auch für den Verkehr eine gewisse Entwarnung. Die Kantonsstrassen von Tiefencastel nach Surava und auf die Lenzerheide sind offen, die Albulalinie der Rhätischen Bahn zwischen Tiefencastel und Filisur ebenso. (dab)

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