Schweiz
Graubünden

Brienz GR: Neuer Felssturz droht

Neuer Felssturz droht oberhalb von Brienz GR

19.11.2025, 09:2319.11.2025, 14:51

Ein Teil des Plateaus oberhalb des bergsturzgefährdeten Dorfes Brienz im Kanton Graubünden hat sich deutlich beschleunigt. Geologen erwarten gemäss der Gemeinde Albula, dass in den nächsten Tagen bis zu 150'000 Kubikmeter Fels abstürzen könnten.

Seit einigen Tagen beobachtet der Frühwarndienst eine deutliche Beschleunigung im Teilbereich «Plateau Ost» hoch über Brienz, schreibt die Gemeinde Albula in ihrem aktuellen Bulletin zum Brienzer Rutsch vom Dienstagabend. Mit acht bis zehn Zentimetern pro Tag bewege sich das Plateau so schnell wie noch nie.

KEYPIX - Das Dorf Brienz/Brinzauls, aufgenommen am Dienstag, 23. September 2025. Das Dorf Brienz ist seit Monaten von einem Bergsturz bedroht. Die Bewohner sind daher evakuiert. Bis Ende September koe ...
Bei Brienz GR droht ein neuer Felssturz.Bild: keystone

«Die Geologen gehen davon aus, dass Teile des Plateaus Ost in den nächsten Tagen abstürzen können», heisst es im Bulletin weiter. 100'000 bis 150'000 Kubikmeter Fels drohen abzustürzen.

Im ungünstigen Fall – sollte die abbrechende Masse eine weitere Schutthalde in Bewegung bringen – könnte bis zu einer Million Kubikmeter Material in Form eines schnellen Schuttstroms oder einer Felslawine Richtung Dorf strömen. «Teile des Dorfes könnten dadurch getroffen werden», schreibt die Gemeinde weiter. Möglich ist aber auch, dass ein Absturz des Plateaus Ost keine weiteren Auswirkungen hat.

Aktuell keine Gefahr für die Eisenbahnlinie

Nicht gefährdet seien derzeit die Eisenbahnlinie und die Kantonsstrasse unterhalb des Dorfes. Der Zutritt zum Dorf für Evakuierte und die Bewirtschaftung von Wiesen ist aus Sicherheitsgründen aktuell nicht möglich. Eigentlich war vorgesehen, dass das Dorf am Mittwoch, Samstag und Sonntag jeweils zwischen 9 und 17 Uhr betreten werden kann.

Die rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner von Brienz, das zur Gemeinde Albula gehört, sind seit November 2024 erneut evakuiert. Am 15. Juni 2023 hatte ein Schuttstrom beinahe das damals evakuierte Dorf unter sich begraben. 1,7 Millionen Kubikmeter Material kamen kurz vor dem Dorfrand zum Stehen. (rbu/sda)

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