
Sag das doch deinen Freunden!
Kentucky Fried Chicken (KFC) kommt in die Schweiz. Mögliche Standorte für die neuen Fast-Food-Restaurants von KFC sind Zürich, Basel, Genf, Lausanne, Bern, Luzern und Winterthur. Manche sind begeistert, andere besorgt. Denn wer in solchen Massen Geflügel verarbeitet, muss auch in Massen Geflügel «herstellen». Hier 5 beängstigende Fakten rund um die Geflügelhaltung:
Aufgrund von wiederkehrenden Beschwerden der Tierschutzorganisation PETA gegen die Geflügelhaltung von KFC entschloss sich die BBC den dreiteiligen Dokumentarfilm «The Colonel's Chicken» über die Fastfood-Kette zu drehen. Darin wird bekannt, dass ein durchschnittliches Hühnerleben vom Ei in den «Bucket» nur 35 Tage dauert. «34'000 Küken drängen sich in einer Halle, in die kaum Sonnenlicht fällt. Ausser fressen, trinken und durch die eigenen Exkremente laufen, bleibt den Vögeln nichts zu tun», so beschreibt Journalist Daniel Bakir das Leben der Hühner auf stern.de.
In der BBC-Doku sagt der darin porträtierte Zulieferer «Andrew» folgendes zum Leben der Tiere:
Angesicht dieser Bilder wage ich das zu bezweifeln. Getötet werden die Hühner übrigens in einer Gaskammer.
Filmaufnahmen von verschiedenen Tierschutzorganisationen zeigen immer wieder, wie kränkliche und schwächliche Hühnchen in Massenbetrieben lebendig auf dem Müll deponiert und dem Tode überlassen werden. Das ist illegal. Trotzdem schrecken viele Grosskonzerne nicht zurück, bei solchen Mastbetrieben ihr Geflügel einzukaufen.
Hinzu kommt die massenhafte Tötung von sogenannten Eintages-Küken. Das sind männliche Küken, die am gleichen Tag getötet werden, an dem sie schlüpfen. Der Grund dafür ist, dass männliche Küken später keine Eier legen und sich nur schlecht mästen lassen. Kurz: Es ist wirtschaftlich nicht lohnenswert, sie am Leben zu lassen. Die folgende Dokumentation vermittelt einen Eindruck:
Wenn immer wieder Skandale auftauchen, warum passiert dann nichts? Die «Horror-Farmen» sitzen Skandale meistens einfach aus. Ist Gras über die Sache gewachsen, wird ohne grosses Aufsehen zu erregen ein neuer Vertrag mit den Verkaufs-Ketten aufgesetzt.
So hat zum Beispiel die SOKO Tierschutz vor etwas mehr als zwei Jahren die unwürdigen Zustände auf einer Farm der Marke Wiesenhof (Marktführer für Geflügelfleisch in Deutschland) in Bayern aufgedeckt:
Die Wiesenhof-Farm war unter anderem auch Geflügel-Zulieferer von Aldi Schweiz, schreibt der «Beobachter». Nach dem Skandal kündigte Wiesenhof den Vertrag mit besagter Farm.
Doch: Die SOKO berichtete bereits 1999 über die üblen Zustände auf der bayrischen Farm. Was folgte waren Vertragskündigungen und Strafuntersuchungen, schreibt focus.de. Irgendwann vor 2013 muss der Vertrag mit Wiesenhof also erneuert worden sein.
Der Einsatz von Antibiotika zur Wachstumsförderung in der Nahrungsmittelproduktion ist in der Schweiz seit 1999 verboten. In Deutschland folgte das Verbot 2006. Trotzdem nimmt die Verabreichung von Antibiotika bei der Geflügelzucht seither laut dem ZDF weiter zu:
Besonders eindrücklich: Laut einer Studie des niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Hannover erhielt jedes Huhn in der Masthaltung durchschnittlich fast drei Mal Antibiotika.
Die Schweiz importierte 2014 laut dem Bundesamt für Statistik (BfS) 43'361 Tonnen Geflügelfleisch aus dem Ausland. Das entspricht etwa der Hälfte des gesamten konsumierten Geflügels. Hauptexporteure sind Brasilien und Ungarn.
Mängel, welche aus dem Ausland importierte Geflügelware aufweist, zeigte 2013 eine Untersuchung der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS): 14 von 20 Untersuchten Truthahnfleisch-Proben aus dem Ausland wiesen antibiotikaresistente Bakterien auf. Bei den Schweizerischen Proben enthielten «nur» sieben von 20 resistente Bakterien. Ausführliche Resultate der Untersuchung findest du hier. (lhr)