Schweiz
International

Schweizer Oberst soll Infos an Russland weitergegeben haben

Justiz ermittelt: Schweizer Oberst soll Infos an Russland weitergegeben haben

08.08.2025, 07:5208.08.2025, 12:47
Mehr «Schweiz»

Der Fall eines Schweizer Obersts beschäftigt derzeit die Militärjustiz. Der Mann soll Informationen an Russland weitergegeben haben, wie das SRF berichtet.

Beim Betroffenen handelt es sich um einen langjährigen Mitarbeiter des Verteidigungsdepartements (VBS). Wie SRF schreibt, arbeitete der Mann über 20 Jahre beim VBS. Er war Oberst im Generalstab und hatte einen wichtigen Auslandsposten inne. Zuletzt arbeitete er bei der Schweizer Delegation der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

ZUR AUSSAGE VON VERTEIDIGUNGSMINISTER MAURER: DIE SCHWEIZ BRAUCHE 100 ZUSAETZLICHE STELLEN, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Die Schweizer Luftwaffe soll künftig auch ausser ...
Ein Mitarbeiter der Schweizer Armee soll Informationen an Russland weitergegeben haben.Bild: KEYSTONE

Vor gut einem halben Jahr endete die Zeit im Ausland des Verdächtigen aber frühzeitig. So wurde er aus Wien in die Schweiz zurückbeordert – weil er im Sommer 2024 Informationen an Russland weitergegeben haben soll, wie mehrere Personen gegenüber dem SRF sagen. Das VBS bestätigte, den betroffenen Mitarbeiter Ende 2024 zurückbeordert zu haben, gab dafür aber keine Gründe an.

Das konkrete Ausmass des Informationslecks bleibt derweil unklar. Personen aus dem beruflichen Umfeld des Obersts sprechen von einer unverhältnismässigen Strafversetzung – es handle sich um einen einzigen Vorfall, bei welchem ein Dokument an die russische Delegation übergeben worden sei, welches wenige Stunden später ohnehin OSZE-weit geteilt worden sei – womit es auch Russland erhalten hätte. Die Schweiz habe den Mann schlicht auf Druck anderer Staaten bestraft, mutmassen Personen, welche den Fall kennen.

Wie das SRF aber weiter schreibt, ist der Fall mittlerweile zu einer Angelegenheit für den Geheimdienst geworden. So sollen die beiden Geheimdienst-Aufsichtsbehörden AB-ND und GPDel informiert sein.

Wie es im Bericht weiter heisst, ermitteln auch die militärischen Strafbehörden. Diese werden im Falle einer vermuteten Straftat eingeschaltet – wobei diese Dimension dieser Taten völlig offen ist. Von leichten Delikten bis zu schweren Verstössen wie Verletzung militärischer Geheimnisse oder Spionage ist militärstrafrechtlich alles möglich. Das VBS bestätigte eine Untersuchung, machte aber keine weiteren Angaben.

Die Identität des Verdächtigen bleibt vorerst unklar. Aus Persönlichkeitsschutzgründen hält sich das VBS bedeckt. Der Betroffene selbst erklärte gegenüber SRF, er sei nicht befugt, über dienstliche Angelegenheiten zu sprechen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese 20 Ausdrücke werden alle Rekruten in der RS lernen
1 / 11
Diese 20 Ausdrücke werden alle Rekruten in der RS lernen
Zwipf = ZwischenverpflegungKüsche = Küchenchef/KochArschloch-Barriere = Armeeschokoladebild: watson/keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Debatte eskaliert: SP-Molina bezeichnet Armee als Trachtenverein
Video: ch media
Das könnte dich auch noch interessieren:
41 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
_kokolorix
08.08.2025 08:22registriert Januar 2015
Wenn das Dokument eh wenige Stunden später in der OSZE verteilt wurde, warum hat er es dann den russen gegeben? Damit die russen einen Vorsprung hatten? Der Mann musste doch wissen, dass ihm daraus ein Strick gedreht werden kann.
Es gibt leider viel zu viele, die putin für seine vermeintliche Tatkraft bewundern.
8512
Melden
Zum Kommentar
avatarbadge
Walter Sahli
08.08.2025 08:04registriert März 2014
"Wie es im Bericht weiter heisst, ermitteln auch die militärischen Strafbehörden. Diese werden im Falle einer vermuteten Straftat verdächtigt – wobei diese Dimension dieser Taten völlig offen ist."
Hä?
594
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hadock50
08.08.2025 08:34registriert Juli 2020
Der Oberst gehört wegen Landesverrat verurteilt und aus der Armee ausgeschlossen. Dazu unbedingt Gefängniss plus safige Busse.
Alles andere wäre Kuscheljustitz!
6728
Melden
Zum Kommentar
41
Justiz ermittelt: Schweizer Oberst soll Infos an Russland weitergegeben haben
Der Fall eines Schweizer Obersts beschäftigt derzeit die Militärjustiz. Der Mann soll Informationen an Russland weitergegeben haben, wie das SRF berichtet.
Zur Story