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So putzen Herr und Frau Schweizer ihre Wohnung

Staubsaugen Schweiz Dust Study
Bin jetzt nicht so sicher, ob das ein typisches Putzbild aus Schweizer Haushalten repräsentiert.Bild: Shutterstock

So putzt Europa – Schweizer «vergessen» häufig etwas

Es gehört leider zum Leben: das Putzen. Die meisten von uns müssen zumindest in den eigenen vier Wänden selbst ran. Das bedeutet natürlich auch, dass es viele verschiedene Putzmethoden gibt. Welche wendest du an?
30.08.2023, 10:20
Reto Fehr
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Happy Birthday, Staubsauger! Heute vor 122 Jahren stellte Hubert Cecil Booth in England sein Patent für ein Staubsauggerät vor. Damals, um 1900, hatte die Welt ein Reinigungsproblem. Der Staub verteilte sich überall und Krankheitserreger fühlten sich pudelwohl.

Die britische Eisenbahngesellschaft präsentierte eine Lösung: Der Staub soll aus den Eisenbahnzügen geblasen werden. Doch Booth war überzeugt: Den Staub einzusaugen, wäre die bessere Lösung. Der erste «Staubsauger» war so gross wie eine Kutsche und musste von Pferden gezogen werden.

Der erste Staubsauger der Welt.
Der erste Staubsauger der Welt.bild: lookandlearn.com

1907 präsentierte William Henry Hoover die erste Kleinausgabe. Noch heute heisst «to hoover» im Englischen «staubsaugen». So weit eine kurze Exkursion in die Staubsauger-Geschichte. Doch wie wird heute eigentlich geputzt?

Die jährliche «Dust Study» gibt Antworten auf diese Frage. Die Macher schreiben, Ziel der Studie sei es, die Auswirkungen von Staub auf Wohlbefinden und Reinigungsgewohnheiten von fast 34'000 Personen in 39 Ländern zu untersuchen. Das sind die Erkenntnisse:

Was hat es im Haushaltsstaub?

Der Staubsauger wurde ursprünglich erfunden, weil England ein Gesundheitsproblem durch Krankheitserreger im Staub hatte. Heute ist 41 Prozent der Studienteilnehmer bewusst, dass es Viren im Staub hat. In der Schweiz sind es 35 Prozent.

Wo verstecken sich die meisten Viren?

In den elf in der Studie berücksichtigten europäischen Ländern sagt rund die Hälfte der Teilnehmer, dass im Badezimmer und WC die meisten Viren leben. Das Schlafzimmer wurde nur von rund einem Drittel genannt.

Was bringt dich zum Putzen?

Obwohl 4 von 10 Befragten eine Putzroutine haben, zu welchem Zeitpunkt sie den Haushalt machen (in der Schweiz 38 Prozent), greift über die Hälfte auch zum Putzgerät, wenn der Dreck/Staub einfach gerade auffällt (in der Schweiz 52 Prozent).

In rund 20 Prozent ist angekündigter Besuch der Grund für das Putzen, in der Schweiz machen 17 Prozent auch mal sauber, weil sie «etwas erreichen» wollen, 11 Prozent, um Gedanken ordnen zu können.

Warum putzt du?

Der Hauptgrund, warum Schweizer putzen ist, dass sie sich und allen Mitbewohnern die Krankheitserreger vom Leibe halten wollen (30 Prozent). Ein Viertel gibt an, dass sie es einfach gerne sauber und aufgeräumt haben. Immerhin 9 Prozent putzen, damit sie stolz auf ihr Zuhause sein können.

Was putzt du?

Der Spiegel ist das Objekt, das bei Putz-Routinen am häufigsten gereinigt wird. Dicht dahinter folgen das TV-Gerät und der Arbeitsplatz.

Die Bettwäsche folgt mit 68 Prozent. Schweizerinnen und Schweizer sind da weniger genau. Nur 62 Prozent nennen die Bettwäsche – so wenig wie von den befragten Ländern nur in Belgien.

Womit putzt du?

40 Prozent – und damit deutlich am meisten Teilnehmer – putzen ihre Wohnung mit dem klassischen Bodenstaubsauger mit Staubbeutel. Dahinter folgen der Handstaubsauger und ein Bodenstaubsauger ohne Staubbeutel (je rund 25 Prozent).

Staubsauger-Roboter werden in den elf Ländern von 12 Prozent genutzt. In der Schweiz liegt dieser Anteil bei 16 Prozent und damit hinter Spanien (20 Prozent) am zweithöchsten.

Was vergisst du meist?

Bevor wir zu den Putztipps kommen, noch ein Blick auf das, was normalerweise vergessen geht beim Putzen. Oder vielleicht geht es auch nicht wirklich vergessen, sondern ist einfach «zu mühsam» und wir fühlen uns danach ein bisschen schuldig.

Am häufigsten wird hier «hinter den Heizradiatoren» (23 Prozent) genannt. Gefolgt vom Klassiker: hohe und nicht einfach erreichbare Orte (19 Prozent).

Wo holst du dir Putztipps?

Zu guter Letzt kommen wir noch zu den Putztipps. Rund vier von zehn Befragten holen sich diese in der Familie und im Bekanntenkreis.

Rund ein Drittel schaut sich YouTube-Videos an und ein Viertel googelt konkret nach einem Putztipp. Soziale Medien wie Instagram, TikTok und Facebook folgen dahinter.

Die Studie
Dyson führt die «Dust Study» jährlich durch. Für die aktuelle Version, die im März 2023 erschien, wurden zwischen dem 11. Januar und 6. Februar fast 34'000 Online-Interviews mit Menschen aus 39 Ländern durchgeführt. Die hier verwendeten Daten der Tabellen beziehen sich – wenn nicht anders erwähnt – auf die elf in Europa befragten Länder (Schweiz, Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Irland, Niederlande, Belgien, Österreich und Portugal).
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Bilder, die beweisen, dass Putzen sehr befriedigend ist
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124 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Xinaka
30.08.2023 09:47registriert Juli 2019
Und wieder mal wurde einer der dreckigsten Orte fast jedes Haushalts, der Kühlschrank, komplett vergessen.
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Biene_Maja
30.08.2023 09:47registriert Oktober 2017
Einer der häufigsten Gründe warum ich putze:
Ich bin hässig!🤣
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@Jeff
30.08.2023 10:08registriert Juli 2023
"Hinter Radiatoren" vergesse ich oft, ist halt auch schwierig und mühsam bei einer Bodenheizung😋
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