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Ex-Nationalbankchef Hildebrand: Schweiz hat enorm an Bedeutung verloren

epa08780703 Philipp Hildebrand, a former head of the Swiss Central Bank, poses during a press conference in Bern, Switzerland, 28 October 2020. The Swiss government has nominated Hildebrand as candida ...
Bild: keystone

Schweiz hat enorm an Einfluss verloren – sagt Ex-Nationalbankchef Hildebrand

28.02.2021, 06:4428.02.2021, 13:14
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Die Schweiz hat in den letzten Jahren auf dem internationalen Parkett relativ zu anderen Staaten an Bedeutung eingebüsst. Das sagte der ehemalige Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».

Die Blockbildung und die ausserordentliche Entwicklung in Asien in den letzten 20 Jahren, namentlich in Singapur, habe zu dieser Verlagerung beigetragen. Es fehle der Schweiz an Instrumenten, um in einer zunehmend komplexen Welt Einfluss zu nehmen.

Die Zeiten, in denen sich die Schweiz darauf habe verlassen können, dass die guten Dienste Goodwill schafften, seien vorbei. Solch gute Dienste böten heute auch andere Länder an. Sie seien kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

Von strategischer Wichtigkeit

Die Schweiz müsse sich dringend die Frage stellen, wie das Land seine Interessen auch im Jahr 2040 noch wahren könne. Das sei von strategischer Wichtigkeit. Die EU-Länder hätten hier einen grossen Vorteil, weil sie international als Gemeinschaft aufträten.

«Wir aber werden in dieser Generation kein Teil der EU sein», sagte Hildebrand. Vordergründig seien zwar alle nett mit der Schweiz. Am Ende des Tages zählten jedoch allein die nationalen Interessen. Auf der internationalen Bühne werde mit harten Bandagen gekämpft.

Die Schweiz sollte sich eingestehen, dass sie ein Problem habe. Und sie sollte dann einen Plan entwickeln – auf der Basis dessen, was die Eidgenossenschaft auszeichne. Die Schweiz müsste vor allem angesichts ihres Reichtums Finanzdiplomatie betreiben.

Singapur als Vorbild

Singapur sei ein gutes Beispiel dafür, wie ein kleines Land einen enormen Einfluss ausüben könne dank seiner Finanzkraft. «Wir brauchen einen langfristigen strategischen Plan, der jenem Singapurs ähnlich ist.» Dazu gehörten auch Überlegungen für einen Staatsfonds.

Singapur Skyline
Skyline von Singapur. Der südostasiatische Stadtstaat hat dank seiner Finanzkraft enormen Einfluss.Bild: shutterstock

Hildebrand hatte sich jüngst für den Posten als Generalsekretär der OECD beworben, seine Kandidatur am letzten Donnerstag jedoch zurückgezogen. Als Grund nannte er die fehlende breite Unterstützung der OECD-Mitglieder, namentlich aus Europa. (sda)

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74 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yogi Bär
28.02.2021 08:55registriert August 2018
Die Kunst hier in der Schweiz ist es alles so in ein Licht zu stellen, dass wir immer noch besser dastehen als der Rest der Welt! Leider ein sehr trügerisches Bild. Denn um stark zu bleiben braucht es Allianzen!
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Cerulean
28.02.2021 12:11registriert Februar 2016
Das Problem ist doch, dass sich die Schweiz gerne als gallisches Dorf sieht. Nur Dummerweise haben wir keinen Zaubertrank 🤷‍♂️
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smoking gun
28.02.2021 10:44registriert Oktober 2015
Vorbild Singapur? Hat Philipp Hildebrand also gefallen gefunden an der Diktatur? Ja warum erstaunt mich das nicht ... BlackRock, Goldman Sachs usw. taking over the world und sind in der Politik in vielen Spitzenpositionen vertreten. Die OECD hat wohl schon genug Hedgefonds-Lobbyisten in ihren Reihen, deswegen keine Chance für BlackRock Hildebrand. Aber der Plan, dass die Pensionskassen-Gelder usw. in einen Fond überführt werden sollen, wird ja auch in Frankreich und Deutschland diskutiert. Die Hedgefonds werden also sicher den Druck erhöhen.
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