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Fall Khashoggi: Bundesrat Ignazio Cassis fordert Konsequenzen

Bundesrat Cassis kündigt Konsequenzen für Saudi-Arabien an

24.10.2018, 05:4024.10.2018, 13:41
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Aussenminister Ignazio Cassis hat Konsequenzen für die Beziehungen zu Saudi-Arabien wegen des Falls Khashoggi angekündigt. Die Schweiz müsse sich nach der Tötung des saudischen Journalisten die Frage nach den Folgen für das zwischenstaatliche Verhältnis stellen.

Dies sagte er in einem Interview mit dem «Blick» vom Mittwoch. Die Indizien im Fall Khashoggi sprächen eine klare Sprache: «eine Verletzung von Menschenrechten und von Rechtsstaatlichkeit», betonte Cassis.

Seine Behörde habe zudem am Montag über einen Mitarbeiter der saudischen Botschaft ein drittes Mal eingefordert, dass schnell Licht in die Affäre gebracht werde. Damit bestätigte Cassis in dem Interview den Vollzug der am Wochenende vom Aussendepartement EDA angekündigten Massnahme.

«Kommt ein Land in Verruf oder disqualifiziert es sich, heisst es noch lange nicht, dass man dieses Land isolieren muss.»
Bundesrat Cassis

Der Schweizer Aussenminister will die Verbindungen zum Königreich Saudi-Arabien allerdings nicht gänzlich abbrechen. «Kommt ein Land in Verruf oder disqualifiziert es sich, heisst es noch lange nicht, dass man dieses Land isolieren muss», erklärte Cassis in dem Interview weiter. Es brauche dann nämlich umso mehr einen offenen, wenn auch kritischen Kanal.

Einen Rückzug der «guten Dienste» als eine Konsequenz im Fall Khashoggi müsse sich die Schweiz ausserdem genau überlegen, denn dies würde der Friedensförderung nicht guttun, sagte Cassis gegenüber dem «Blick». (sda)

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quelle: epa/keystone file / ennio leanza
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