Am 31. Dezember 2024 waren 826'708 Schweizerinnen und Schweizer bei einer Vertretung im Ausland angemeldet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. 2023 war die Auslandschweizer-Bevölkerung noch um 1,7 Prozent gewachsen.
Am stärksten wuchs die Auswanderergemeinde mit 3,3 Prozent in Asien, gefolgt von Europa (1,9 Prozent), Nordamerika (1 Prozent), Ozeanien (0,8 Prozent) sowie Afrika (0,5 Prozent). Nur in Lateinamerika und der Karibik ging sie um 0,1 Prozent leicht zurück.
Das BFS führt die Entwicklung nur teilweise auf die Wanderungsbewegungen zurück. Einen Beitrag leistete die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen sowie Einbürgerungen. Drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer im Ausland haben mehrere Staatsbürgerschaften. Von den Kindern und Jugendlichen haben sogar 85 Prozent zwei Pässe oder mehr.
530'527 der Auslandschweizer oder 64 Prozent lebten in Europa und rund ein Viertel (212'143) in Frankreich. Darauf folgten Deutschland, Italien, Grossbritannien und Spanien. Gegenüber 2023 wuchs die Auslandsgemeinde in diesen fünf Ländern, am stärksten mit 3,1 Prozent in Spanien.
Die Zahl der in Portugal sowie in Bosnien und Herzegowina wohnhaften Schweizerinnen und Schweizer ist zwar deutlich niedriger (7600 respektive 1400) als in den Top-5-Ländern, hat jedoch 2024 europaweit am stärksten zugenommen – um 10,2 respektive 13,5 Prozent.
Auf anderen Kontinenten lebten 296'200 Schweizerinnen und Schweizer. 16 Prozent von ihnen waren in Nordamerika ansässig, 7 Prozent in Lateinamerika und der Karibik, 7 Prozent in Asien, 4 Prozent in Ozeanien und 2 Prozent in Afrika.
Allein in den USA wohnten zum Stichtag 84'700 Schweizerinnen und Schweizer, also mehr als ein Zehntel aller Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. An zweiter und dritter Stelle stehen Kanada und Australien mit 41'700 beziehungsweise 26'600 Schweizer Staatsangehörigen.
Die beliebtesten Auswandererziele der Schweizerinnen und Schweizer sind seit Jahren unverändert: Frankreich führt das Ranking vor Deutschland und den USA an, dahinter folgen Italien, Kanada und Grossbritannien.
In Asien lebt die grösste Schweizer Diaspora mit 24'419 Auslandschweizerinnen und -schweizer in Israel. 86 Prozent davon sind allerdings Doppelbürgerinnen oder Doppelbürger. Dahinter folgten Thailand (10'749) und die Philippinen (3805).
In Ozeanien konzentriert sich die Auslandgemeinde auf Australien (26'627), in Neuseeland leben 7380 Schweizer Staatsangehörige. In Südamerika zieht Argentinien (15'092) knapp vor Brasilien (13'719) am meisten Schweizer Auswanderer an. In Afrika lebt die Mehrheit in Südafrika.
Dort ist der Anteil der über 65-Jährigen mit 33 Prozent deutlich höher als bei allen im Ausland lebenden Schweizern (24 Prozent). Noch höher war der Rentnerinnen- und Rentneranteil in Thailand (43 Prozent) und Portugal (36 Prozent), in Spanien liegt er ebenfalls bei 33 Prozent. Thailand verzeichnete ein Wachstum von 7,1 Prozent.
Bei den Staaten mit der grössten prozentualen Zunahme an Auslandschweizerinnen und -schweizern wie beispielsweise Eritrea, Somalia oder Usbekistan sind die absoluten Zahlen tief, weshalb schon kleine Veränderungen stärker ins Gewicht fallen.
Darum ist es wichtig, bei dieser Karte auch immer die absoluten Zahlen zu vergleichen:
In 12 Ländern leben maximal zehn Schweizerinnen oder Schweizer. 2023 waren es noch 14 Länder. Mehr als 10 Personen haben neu die Zentralafrikanische Republik und Osttimor. In zwei Ländern, in Palau und in Mikronesien, wohnt exakt ein Schweizer Staatsangehöriger.
Auf der ganzen Welt gibt es lediglich fünf unabhängige Staaten, in denen kein einziger Auslandschweizer gemeldet ist. Es sind dies Turkmenistan, Nordkorea, Nauru, Tuvalu und die Marshallinseln.
Erstmals seit 1998 wohnte 2022 kein einziger Schweizer Bürger mehr in Nordkorea. Auf dem Höhepunkt 2005 waren es neun Personen mit Schweizer Pass, die sich im «Reich des Bösen» niedergelassen hatten. Wegen der Corona-Pandemie schottete Kim Jong-un sein Land noch mehr ab als sonst, fast alle Diplomaten und Hilfsorganisationen zogen ab.
Im Jahr 2018 lebten noch zwei Schweizer Staatsbürger auf dem 181 Quadratkilometer kleinen Archipel. Von 2019 bis 2020 war es dann nur noch einer. Mittlerweile hat keine Person mit Schweizer Pass seine Zelte noch dort aufgeschlagen.
Der Inselstaat im Pazifischen Ozean gehört mit einer Einwohnerzahl von knapp 10'000 wie Tuvalu zu den kleinsten Ländern der Welt. Schweizer gibt es derzeit keine dort. Ob je eine Person mit Schweizer Pass dort gemeldet war, ist nicht klar.
2010 waren in dem zentralasiatischen Land noch acht Auslandschweizer gemeldet. Es war dies der vorläufige Höhepunkt. Fünf Jahre später hielt sich genau noch eine Person mit Schweizer Pass dauerhaft in dem Land auf, seit 2016 leben in dem Land mit rund 5,7 Millionen Einwohnern offiziell gar keine Schweizer mehr.
Seit 1995 erfasst das Bundesamt für Statistik den Inselstaat im Pazifischen Ozean. Damals war noch eine Schweizerin oder ein Schweizer gemeldet. Seit 2002 lebt auf der Insel mit etwas mehr als 10'000 Einwohnern keine konsularisch gemeldete Person mehr mit Schweizer Pass.
(mit Material der sda)
Ich denke, dass diese Zahl, in der nächsten Zeit erheblich zurück gehen wird.
Und Köppel ist kein Teil davon?