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Du willst nur das Beste? Voilà:
Herr Glarner, wie ist das Ganze aus Ihrer Sicht abgelaufen?
Andreas Glarner: Es war so, dass so eine Kollegin von Ihnen, eine Linke, wegen Chiasso schwierig getan hat. Egal, was ich auf Twitter geschrieben habe, jedes Mal haben diese beiden Damen danach gefragt. Plötzlich waren es nicht mehr nur die beiden, sondern eine ganze Brut von Linken.
Sie haben eine Falschinformation verbreitet, gemäss welcher Rentner in Chiasso aus einem Haus ausziehen müssten, um Platz für 500 Asylbewerber zu schaffen. Das stimmt nicht. Warum haben Sie das nicht einfach korrigiert?
Mein Gott! Das ist doch nicht so schlimm, dass das eine Falschinformation war. Ich habe die Information im Nationalrat von der Vizestadtpräsidentin von Chiasso erhalten, diese Quelle habe ich offen gelegt. Warum hätte ich an ihr zweifeln sollen?
Im Nachhinein wurde bekannt, dass die Information falsch war.
Na und? Ich habe die Quelle genannt. Das ist doch nicht weiter tragisch! Jedes Medium verbreitet Falschinformationen. Also hallo!
Ja, aber wenn Medien Falschinformationen verbreiten, korrigieren sie den Fehler danach öffentlich.
Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht, auch mit sogenannten Qualitätszeitungen. Und für ein Verlustportal wie Ihres ist das sowieso typisch.
Da sind Sie aber gut über die Finanzen unseres Portals informiert.
Ja, Sie müssen um Ihren Job fürchten.
Schon wieder eine Falschinformation. Das behaupten Sie seit zwei Jahren und wir sind immer noch da. Aber reden wir doch wieder über das Thema. Sie finden es also nicht weiter schlimm, wenn Sie als Politiker kurz vor einer Abstimmung irreführende Falschinformationen verbreiten?
Sie wollen also noch weiter darauf herumhacken? Finden Sie doch mal ein richtig spannendes Thema, beispielsweise wie Jacqueline Badran während der Sessions-Sitzung gelangweilt ihren Kopf auf die Pultplatte legt.
Ok, schicken Sie mir doch den Facebook-Post, falls Jacqueline Badran mal einen ähnlichen macht wie Sie. Sie haben dann die Bilder der Frauen, die Sie wiederholt auf Chiasso angesprochen haben, auf Facebook gepostet. Warum?
Warum nicht! Wenn diese beiden Frauen so spitzig tun. Sie haben mich praktisch gestalkt. Die eine davon ist Staatsbesoldete, da hat sich nun mein Riecher bestätigt. Wir haben sie erwischt. Sie arbeitet für die Asylorganisation Zürich und twittert fleissig während der Arbeitszeit.
Sie gehen also immer erst auf Twitter, wenn Sie ausgestempelt haben?
Ich bin selbständiger Unternehmer. Ich darf twittern wann ich will.
Und Staatsangestellte nicht?
Nein.
Diese Frauen sind nicht Personen von öffentlichem Interesse und Sie haben sie an den Facebook-Pranger gestellt.
Ja und? Ich habe ihre Namen ja nicht genannt. Ich habe auch nichts Abwertendes über sie gesagt. Ich habe bloss mein Verständnis ausgedrückt.
Ihr Verständnis für was?
Mein Verständnis dafür, dass die beiden feministisch und links sind.
Und aufgrund von was haben Sie Verständnis dafür?
Aufgrund von ihren Bildern.
Sie stellen also doch einen Zusammengang zwischen ihrem Aussehen und ihrer politischen Gesinnung her?
Nein. Sowas habe ich nicht geschrieben. Das können Sie nachlesen.
Wie Sie meinen. Die Kommentatoren haben Sie auf jeden Fall so verstanden. Sie nannten die Frauen unter anderem «Brechmittel», «Kampflesben» und «Models für Rosshaarmatratzen» – um nur drei jugendfreie Beleidigungen zu nennen. Finden Sie das gut?
Davon weiss ich nichts. Diese Kommentare habe ich nicht gesehen. Ich habe wirklich noch zwei, drei andere Dinge zu tun, als auf Facebook zu sein.
Sie haben diese Kommentare also komplett übersehen?
Ja, ich habe nicht alles gelesen. Wenn die Medien und Linken jetzt den Zusammenhang zwischen dem Aussehen und der politischen Gesinnung machen, tun sie ja genau das, was man nicht darf.
Sie sind also stolz auf den Post und würden ihn wieder machen?
Nein, wenn ich gewusst hätte, dass das so ein Theater gibt, hätte ich ihn nicht gemacht.
Warum haben Sie dann Ihr Facebook-Profil gelöscht?
Ich habe es nicht gelöscht. Das waren die Linken, die meine Kommentare gemeldet haben. Wenn das viele sind, sperrt Facebook automatisch für eine gewisse Zeit das Profil. Es ist schon wieder online.
Sie haben zu Beginn gesagt, die Frauen hätten Sie regelrecht gestalkt. Wollen Sie deswegen rechtlich gegen sie vorgehen?
Naja, Stalking ist jetzt ein grosses Wort. Und ich bin der Letzte, der ein Gericht bemüht.
Die Frauen behalten sich aber rechtliche Schritte gegen Sie vor. Bereitet Ihnen das Sorgen?
Nein, ich habe nichts Schlimmes geschrieben.