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Schweizer Botschafterin Nadine Lozano vermittelt zwischen Iran und USA

Botschafterin Schweiz Iran Nadine Lozano
Nadine Olivieri Lozano vermittelt als Schweizer Botschafterin in Teheran auch zwischen dem Iran und den USA.Bild: Islamic Republic of Iran

Das ist die Schweizer Vermittlerin zwischen den USA und Iran

Die Schweizer Botschafterin in Teheran, Nadine Olivieri Lozano, wurde am Mittwoch vom iranischen Aussenministerium einbestellt. Grund: Das Regime protestierte gegen die Drohungen von US-Präsident Trump. Wer ist die Frau, die die Interessen der USA im Iran vertritt und nun zwischen zwei Nationen steht?
19.06.2025, 13:4719.06.2025, 14:33
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Sie steht gerade zwischen den Fronten der USA und des Irans: Nadine Olivieri Lozano. Da sie als Botschafterin der Schweiz auch die Interessen der USA im Iran vertritt, agiert sie gerade als diplomatisches Bindeglied zwischen den Atommächten. Und Präsident Donald Trump macht ihren Job nicht gerade einfach. Täglich provoziert er den Iran mit Drohungen und Äusserungen.

Ausbaden muss das Lozano. Erst am Mittwoch wurde sie vom iranischen Aussenministerium einbestellt, um den Protest gegen Trumps Äusserungen entgegenzunehmen – nicht zum ersten Mal. Doch wer ist diese Frau überhaupt?

Nadine Lozano ist seit 2022 Botschafterin der Schweiz im Iran.
Nadine Lozano ist seit 2022 Botschafterin der Schweiz im Iran.

Das Amt als Botschafterin im Iran übernahm Lozano 2022. Zuvor war sie Chefin der Abteilung Internationale Sicherheit im Staatssekretariat EDA in Bern.

Im Jahr 2023 sorgte sie in der Schweiz und international für Kritik. Im Februar besuchte sie den heiligen Schrein der Fatima Masuma in Ghom, das religiöse Machtzentrum im Iran. Dies im Rahmen eines Besuchs einer akademischen Institution, der Verbindungen zum Regime nachgesagt wurden.

Dabei trug Lozano eine Ganzkörperverschleierung – Tschador genannt –, was bei iranischen Aktivistinnen und Aktivisten auf Kritik stiess. Die Regimekritiker argumentierten, dass Lozano mit der konservativen Verschleierung den damaligen Protesten entgegenwirke und das Regime unterstütze.

Tod von Mahsa Amini löst Proteste aus
Die Proteste waren damals durch den Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini entfacht worden. Die 22-Jährige war von der Sittenpolizei angehalten worden, weil sie ihren Schleier falsch getragen hatte. Kurz darauf starb sie im Spital. Laut verschiedener Angaben war sie zuvor misshandelt worden. Bei den folgenden Protestbewegungen im Land starben hunderte Menschen, Demonstrierende wurden hingerichtet. Gleichzeitig bekundeten auf der ganzen Welt Menschen ihre Solidarität mit den Protestierenden. Viele von ihnen, darunter auch Prominente, schnitten sich als Zeichen dafür die Haare ab.

Bundesrat Ignazio Cassis stellte sich damals vor Lozano. Dass man eine Frau als Botschafterin in den Iran geschickt habe, sei ein Symbol für die Rechte der Frauen. Die Schweiz verurteilte zudem die Gewalt gegen Demonstrierende, worauf Lozano vom iranischen Aussenministerium einbestellt wurde.

Auch in den kommenden Tagen dürfte die 51-Jährige eine wichtige Rolle im Konflikt übernehmen. Dabei sitzt sie mitten im Gefahrengebiet, da Teheran Ziel des israelischen Angriffs ist. Ganz allein steht sie allerdings nicht da. Gemäss dem EDA ist die Botschaft zwar geschlossen, dennoch sind nach wie vor 30 Mitarbeitende vor Ort. (vro)

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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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Solidarität für Iranerinnen – 50 berühmte Französinnen schneiden sich die Haare
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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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naturwald
19.06.2025 14:14registriert Oktober 2023
Also, kenne selber einen Botschafter und diese Leute arbeiten hart an der Front um die Schweiz gebührend zu vertreten, im Bereich des Möglichen. Ein Schoggijob ist es sicher nicht, ist mir dabei aufgefallen. Hut ab vor Frau Lozano, welche hierbei auch noch zusätzlich ihr Leben riskiert.
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