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Verbleibende Schweizer der Gaza-Hilfsflotte von Israel freigelassen

Pro-Palestinians protesters wait for Swedish activist Greta Thunberg to arrive at the Eleftherios Venizelos International Airport in Athens, Monday, Oct. 6, 2025 after being deported from Israel for t ...
Empfang für Flottille-Aktivisten in Athen, 6. Oktober 2025.Bild: keystone

Verbleibende Schweizer der Gaza-Hilfsflotte von Israel nach Jordanien ausgeschafft

07.10.2025, 10:5107.10.2025, 11:22

Die restlichen zehn Schweizer Staatsangehörigen der Gaza-Hilfsflotte sind von Israel freigelassen und nach Jordanien ausgeschafft worden. Die Schweizer Botschaft in Amman nimmt die Personen an der Grenze in Empfang, wie das Aussendepartement am Dienstag bekannt gab.

Die Botschaft organisiere auch die Unterkunft und die Weiterreise der Betroffenen in die Schweiz, welche für Mittwoch geplant ist, so das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Die Personen seien den Umständen entsprechend bei guter Gesundheit.

Das EDA habe die Anwälte der Schweizer Staatsangehörigen sowie die Organisation Waves of Freedom zeitnah informiert. Diese informieren wie bis anhin direkt die betroffenen Familienangehörigen. Die Kosten für diese Dienstleistungen werden den betroffenen Personen gemäss geltenden rechtlichen Grundlagen in Rechnung gestellt.

Gemäss Waves of Freedom müssen Teilnehmende der Gaza-Hilfsflotte anderer Nationen die Rückführung nicht selbst bezahlen. Die Organisation hoffe deshalb darauf, dass die Schweizer Behörden diese «wenig ehrenhafte» Entscheidung rückgängig machen werden. Stattdessen solle der «Mut» der Schweizer Aktivistinnen und Aktivisten gewürdigt werden. Sie hätten versucht, dem palästinensischen Volk, welches Opfer eines «Völkermords» sei, ihre Unterstützung zukommen zu lassen, wie die Organisation in einem Communiqué schrieb.

Insgesamt 19 Schweizer Teilnehmende

Die zehn verbliebenen Schweizer Staatsangehörigen befanden sich zuvor im Gefängnis Ktzi'ot in der Negev-Wüste. Insgesamt 19 Schweizer Staatsangehörige waren unter den mehr als 450 Aktivisten an Bord der 41 Schiffe der Gaza-Hilfsflotte. Israelische Streitkräfte hatten die Boote vergangene Woche abgefangen und die Insassen in Gewahrsam genommen.

Neun Schweizer Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Flottille sind bereits zurück in der Schweiz. Acht von ihnen landeten am Sonntag auf dem Flughafen in Genf, eine weitere Person war bereits am Samstag via den Flughafen Zürich heimgekehrt.

Klagen über «unmenschliche» Haftbedingungen

Der Aktivist, der in Genf im Namen seiner Kameraden sprach, berichtete, dass die Flottille einem «regelrechten militärischen Angriff» der israelischen Marine ausgesetzt gewesen sei. Er sprach von «unmenschlichen» Haftbedingungen und davon, dass sie Opfer von «Folter und Übergriffen» geworden seien.

Israel schob nach eigenen Angaben am Montag 171 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gaza-Hilfsflotte per Flugzeug nach Griechenland und in die Slowakei ab, unter ihnen die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Unter den Ausgewiesenen befänden sich Staatsangehörige aus Griechenland, Italien, Frankreich, Irland, Schweden, Polen, Deutschland, Bulgarien, Litauen, Österreich, Luxemburg, Finnland, Dänemark, der Slowakei, der Schweiz, Norwegen, dem Vereinigten Königreich, Serbien und den Vereinigten Staaten. (rbu/sda)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raki
07.10.2025 12:06registriert Januar 2024
"wenig ehrenhafter Entscheid"? Fragt mal einen Schweizer Bürger, welcher unverschuldet im Ausland in eine Notlage geraten ist und konsularische Hilfe benötigt hat. In diesem Fall hier haben sich die Leute absichtlich, wenn nicht gar vorsätzlich in diese Situation begeben, es gar provoziert. Hier allen Ernstes zu erwarten, dass der Schweizer Steuerzahler für die Konsequenzen dieser selbsverursachten Situation und Egoshow aufkommen soll ist an Zynismus und Frechheit kaum zu toppen.
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Ahura
07.10.2025 12:03registriert Februar 2024
"Die Kosten für diese Dienstleistungen werden den betroffenen Personen gemäss geltenden rechtlichen Grundlagen in Rechnung gestellt."

Genau so und nicht anders soll es sein. Freiwillig gereist, wird vom reisenden bezahlt, ganz einfach. Wie es andere Länder handhaben ist völlig irrelevant.
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Ronnia88
07.10.2025 11:24registriert Februar 2024
Ich hoffe, sie müssen die ganzen Kosten selbst tragen. Es stinkt mir nämlich gewaltig wenn das durch Steuergelder finanziert würde
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