Preiskampf bei Sofas und Tischen: Der Umsatz des Möbelriesen Ikea schrumpft in der Schweiz
Die gelben und blauen XL-Einkaufstaschen waren in den vergangenen Jahren bei Ikea hierzulande weniger voll. Denn wie der schwedische Möbelriese mitteilt, ist der Umsatz in der Schweiz im letzten Geschäftsjahr, das bis Ende August dauerte, um 2,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken geschrumpft. Bereits im Vorjahr hatte ein Minus von 3,4 Prozent resultiert.
Bemerkenswert ist, dass Ikea gleichzeitig von «mehr Besuchenden» spricht. Heisst also, dass trotz höheren Kundenfrequenzen weniger ausgegeben wurde. Ikea hat dafür eine Erklärung. Und zwar habe man den Fokus auf die Erschwinglichkeit gelegt. Sprich: Preise wurden gesenkt. Hier dürfte sich der verschärfte Konkurrenzkampf bemerkbar machen. Denn inzwischen ist die österreichische Möbelkette XXXLutz dank zahlreichen Zukäufen hierzulande die Nummer 1. Hinzu kommen in- und ausländische Onlineanbieter.
Auch die Österreicher selbst sind davon betroffen: «Wir müssen Jahr für Jahr mehr Artikel verkaufen, um den Umsatz zu halten», sagte zuletzt Jérôme Gilg, Chef der XXXLutz-Tochter Conforama im Interview mit CH Media. «Der Preisdruck hat massiv zugenommen, die Kundschaft ist preissensitiv und fordernd. Aktionen sind essenziell. Der Black Friday ist für uns inzwischen wichtiger als Weihnachten.»
Kommt hinzu: Der Möbelmarkt ist laut Gilg rückläufig. «Nach dem Boom während des Corona-Lockdowns, während dessen viele Leute ihr Zuhause neu eingerichtet hatten, gingen die Umsätze zurück.»
1,5 Millionen Fleischbällchen verzehrt
Die schottische Ikea-Schweiz-Chefin sieht auch Positives: «Deutlich mehr Besuchende in den Einrichtungshäusern, mehr Gäste in den Restaurants, ein weiter steigender Online-Anteil sowie eine wachsende Nachfrage nach Second-Hand-Angeboten und diversen Dienstleistungen» wertet Janie Bisset als Erfolg.
Mit 13,85 Millionen Besuchenden habe man so viele Kundinnen und Kunden wie noch nie gezählt. Dies sei ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den Restaurants der Einrichtungshäuser sind es laut Bisset sogar 6,5 Millionen Gäste gewesen – ein Anstieg von 10,17 Prozent. Die berühmten Ikea-Fleischbällchen wurden fast 1,5 Millionen Mal verzehrt.
Der Online-Anteil trug im vergangenen Jahr 28,8 Prozent zum Ikea-Schweiz-Umsatz bei. Für das nächste Jahr kündigt Bisset derweil einen neuen Service an. Und zwar sollen die so genannten «Click & Collect»-Abholboxen, wie sie bei den Einrichtungshäusern verfügbar sind, auch an externen Standorten lanciert werden. Drei solche Abholpunkte werden in Widnau SG, Anières GE und Bern installiert. (aargauerzeitung.ch)
