Früher waren sie ein Nischenprodukt – heute findet man immer mehr biologische Produkte.
Doch trotz der wachsenden Nachfrage stagniert die Schweizer Biolandwirtschaft im vergangenen Jahr zum ersten Mal. Dies geht aus den neusten Zahlen der landwirtschaftlichen Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Wie sich der strukturelle Wandel der Schweizer Landwirtschaft fortsetzt:
Der Trend setzt sich fort: Immer mehr Frauen führen einen Landwirtschaftsbetrieb. 2023 stieg der Frauenanteil an der Spitze von landwirtschaftlichen Betrieben von 5,2 Prozent auf 7,7 Prozent.
Und auch dieser Trend hält an: Seit Jahren geht die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe stetig zurück. 2024 wurden 47'075 Betriebe gezählt, die 147'900 Personen beschäftigen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 1,3 Prozent bei den Betrieben und eine Abnahme der Beschäftigtenzahl um 0,7 Prozent.
Der biologische Landbau blieb 2024 erstmals unverändert. Es gab allerdings kantonale Unterschiede: Die urbanen Kantone Genf (+ 6,8 Prozent) und Zürich (+ 3,9 Prozent) verzeichnen eine starke Zunahme. Im Wallis (– 3,7 Prozent) und in St.Gallen (– 2,2 Prozent) ging die Anzahl Bio-Betriebe zurück.
Rund ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird für den biologischen Anbau verwendet. Die Entwicklungen zeigen unterschiedliche Trends: Die Anbaufläche von Kulturen wie Zuckerrüben (+ 37 Prozent), Ölpflanzen (+ 17 Prozent), Soja (+ 15 Prozent) und Mais (+ 14 Prozent) verzeichnete einen deutlichen Anstieg. Der Bio-Anbau von Dinkel (– 21 Prozent) und Hafer (– 14 Prozent) ging hingegen stark zurück.
2022 erlebte die Schweiz aufgrund eines Überangebots die grösste Schweinekrise der Geschichte. Die Produktion wurde daraufhin stark reduziert. Auch 2024 ging der Schweinebestand um weitere 3,7 Prozent zurück. Beim Rinderviehbestand gab es praktisch keine Veränderung.
Bei den Milchkühen gab es eine leichte Reduktion von 0,9 Prozent. Der Bestand betrug im letzten Jahr 527'400. Allerdings verzeichnet die Haltung anderer Kühe, vor allem der Mutterkühe, einen Anstieg um 4,8 Prozent auf 147'000 Kühe.
Ein Fünftel der Legehennen wurde nach biologischen Richtlinien gehalten. Der Bestand aller Legehennen sank um 1,7 Prozent, währen die Zahl der Mastpoulets um 0,9 Prozent zunahm.
So wie Deutschland ganz aufs Auto gesetzt hat, setzt die Schweiz auf Agrochemie und Pharma. Das ist erst einmal bequem - auf die Dauer aber nicht besonders gesund für Boden, Tier und Mensch.