Schweiz
Landwirtschaft

Bio-Anbau stagniert: Die Entwicklungen der Schweizer Landwirtschaft

KEYPIX - Ein Landwirt pflegt einen Kuhstall auf dem Bio Sonnhaldenhof der Bauernfamilien Grueter in St. Urban im Kanton, anlaesslich einer Jahres Medienkonferenz von Bio Suisse am Dienstag, 6. Mai 202 ...
Der Bio-Anbau kommt erstmals ins Stocken. Bild: keystone

Bio-Anbau stagniert erstmals – die Entwicklungen der Schweizer Landwirtschaft

Immer weniger Bauernhöfe, immer mehr Frauen an der Spitze von Landwirtschaftsbetrieben. Die Veränderungen der Landwirtschaft in fünf Punkten.
13.05.2025, 11:5113.05.2025, 14:51
Mehr «Schweiz»

Früher waren sie ein Nischenprodukt – heute findet man immer mehr biologische Produkte.

Doch trotz der wachsenden Nachfrage stagniert die Schweizer Biolandwirtschaft im vergangenen Jahr zum ersten Mal. Dies geht aus den neusten Zahlen der landwirtschaftlichen Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Wie sich der strukturelle Wandel der Schweizer Landwirtschaft fortsetzt:

Mehr Frauen führen Betriebe

Der Trend setzt sich fort: Immer mehr Frauen führen einen Landwirtschaftsbetrieb. 2023 stieg der Frauenanteil an der Spitze von landwirtschaftlichen Betrieben von 5,2 Prozent auf 7,7 Prozent.

Immer weniger Bauernhöfe

Und auch dieser Trend hält an: Seit Jahren geht die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe stetig zurück. 2024 wurden 47'075 Betriebe gezählt, die 147'900 Personen beschäftigen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 1,3 Prozent bei den Betrieben und eine Abnahme der Beschäftigtenzahl um 0,7 Prozent.

Bio-Anbau stagniert – doch nicht in urbanen Kantonen

Der biologische Landbau blieb 2024 erstmals unverändert. Es gab allerdings kantonale Unterschiede: Die urbanen Kantone Genf (+ 6,8 Prozent) und Zürich (+ 3,9 Prozent) verzeichnen eine starke Zunahme. Im Wallis (– 3,7 Prozent) und in St.Gallen (– 2,2 Prozent) ging die Anzahl Bio-Betriebe zurück.

Grosse Nachfrage nach Biozuckerrüben

Rund ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird für den biologischen Anbau verwendet. Die Entwicklungen zeigen unterschiedliche Trends: Die Anbaufläche von Kulturen wie Zuckerrüben (+ 37 Prozent), Ölpflanzen (+ 17 Prozent), Soja (+ 15 Prozent) und Mais (+ 14 Prozent) verzeichnete einen deutlichen Anstieg. Der Bio-Anbau von Dinkel (– 21 Prozent) und Hafer (– 14 Prozent) ging hingegen stark zurück.

Schweinebestand weiter rückläufig

2022 erlebte die Schweiz aufgrund eines Überangebots die grösste Schweinekrise der Geschichte. Die Produktion wurde daraufhin stark reduziert. Auch 2024 ging der Schweinebestand um weitere 3,7 Prozent zurück. Beim Rinderviehbestand gab es praktisch keine Veränderung.

Bei den Milchkühen gab es eine leichte Reduktion von 0,9 Prozent. Der Bestand betrug im letzten Jahr 527'400. Allerdings verzeichnet die Haltung anderer Kühe, vor allem der Mutterkühe, einen Anstieg um 4,8 Prozent auf 147'000 Kühe.

Ein Fünftel der Legehennen wurde nach biologischen Richtlinien gehalten. Der Bestand aller Legehennen sank um 1,7 Prozent, währen die Zahl der Mastpoulets um 0,9 Prozent zunahm.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Achtung, herzig! Kühe auf ihrem ersten Weidegang des Jahres
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Aruma
13.05.2025 12:32registriert Januar 2020
Einen Landwirtschaftsbetrieb ohne Pestizide zu führen erfordert viel standortgebundenes Wissen und extra Arbeit. Das nehmen nicht alle auf sich.

So wie Deutschland ganz aufs Auto gesetzt hat, setzt die Schweiz auf Agrochemie und Pharma. Das ist erst einmal bequem - auf die Dauer aber nicht besonders gesund für Boden, Tier und Mensch.
225
Melden
Zum Kommentar
14
    7-Jähriger stirbt nach schwerem Unfall in Ried bei Muotathal SZ

    Beim Überqueren einer Strasse in Ried bei Muotathal SZ hat ein Auto einen siebenjährigen Buben erfasst. Wenige Stunden später ist der Knabe im Spital verstorben, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilte.

    Zur Story