
Bald können auf den Schweizer Feldern Erdbeeren direkt gepflückt werden.Bild: keystone
In den Läden gibt es sie schon, ein paar Selbstpflück-Felder sind ebenfalls bereits geöffnet. Die Erdbeersaison in der Schweiz läuft langsam richtig an. Die Produzenten versprechen sich von der diesjährigen Ernte viel, doch wer selber pflückt, sollte einige Regeln beachten.
24.05.2025, 19:2824.05.2025, 20:11
Endlich kommt etwas Abwechslung in die Obstschale. Seit wenigen Wochen gibt es in den Schweizer Läden auch Schweizer Erdbeeren. Auf den Selbstpflück-Feldern hingegen startet die Saison erst jetzt allmählich. Erste Betriebe bieten bereits frische Erdbeeren an, bei anderen dauert es noch ein wenig.
Das hat seine Gründe: Die Erdbeeren in den Läden wuchsen anders als jene auf den Selbstpflück-Feldern. Dank Gewächshäusern oder Tunneln sind sie vor der Witterung geschützt und können deshalb früher geerntet werden. Das ist auch der Grund, weshalb es bereits ab Ostern Schweizer Erdbeeren in den Läden gibt, wie Chantale Meyer vom Schweizer Obstverband auf Anfrage erklärt.
Gutes Wetter sorgt für reiche Erdbeer-Ernte
Und das Beste kommt erst: Die Erdbeer-Produzentinnen und -Produzenten in der Schweiz versprechen sich von dieser Saison viel. Wegen des «optimalen» Wetters wird eine Ernte von insgesamt 7500 Tonnen «ausgezeichneter Qualität» erwartet, erklärt Meyer. In diesen Tagen herrscht bei den über 300 Produzentinnen und Produzenten Hochbetrieb. In den nächsten drei Wochen werden jede Woche rund 1000 Tonnen geerntet.
Wo es die meisten Erdbeerfelder zum Selberpflücken gibt – und wo kaum
In einigen Kantonen werden dabei mehr Erdbeeren produziert als in anderen. Insgesamt wachsen die süssen Beeren auf 469 Hektaren. Der Grossteil davon liegt in den Kantonen Bern und Thurgau. Wer sich die Karte, in der die meisten Bauernhöfe mit Selbstpflückfeldern verzeichnet sind, genauer anschaut, bemerkt, dass es in der Zentralschweiz fast keine Angebote gibt.

In der Deutschschweiz gibt es viele Selbstpflück-Erdbeerfelder, nur in der Zentralschweiz kaum.Bild: selberpfluecken.ch
Meyer weiss auch, weshalb das so ist. «Die Zentralschweiz ist eher ein neueres Anbaugebiet für Beeren, deshalb gibt es auch weniger Selbstpflück-Anlagen als beispielsweise im Kanton Bern.» Hinzu komme, dass solche Felder betreut werden müssen. Auch die Lage spielt eine Rolle, schliesslich ist auch Laufkundschaft wichtig. Da sich die Betriebe selber in die Karte eintragen lassen können, muss sie auch nicht zwingend vollständig sein. So sei beispielsweise auch Graubünden eine wichtige Beerenregion.
Wie die Erdbeer-Ernte auch zu Hause gelingt
Mit den Wachstumsbedingungen hingegen hat die ungleiche Verteilung der Felder weniger zu tun. Denn Erdbeeren wachsen überall gut, erklärt Meyer. Selbst im heimischen Garten oder auf dem Balkon kann sie gedeihen. Wichtig ist, dass die richtige Sorte gewählt und der Standort darauf ausgerichtet ist. «Die Erdbeere mag Sonne, aber zu grosse Hitze führt zu kleineren Beeren – zu viel Schatten lässt die Erdbeere unnötig Blätter produzieren», so Meyer. Auch die richtige Erde und die Giesshäufigkeit spielen mit. «Aber wenn man sich etwas informiert und die Wünsche der Königin der Beeren berücksichtigt, bringt sie auch Zuhause viel Freude.»
Das solltest du beachten, wenn du Erdbeeren ab Feld pflückst
Jeder Betrieb kann eigene Regeln für seine Kundschaft aufstellen. Diese solltest du berücksichtigen. Im Feld solltest du nur reife Erdbeeren ernten und die unreifen hängen lassen, damit sie später von anderen gepflückt werden können. Hin und wieder eine Erdbeere direkt zu schnausen, ist nicht verboten. Du solltest es aber auch nicht übertreiben. Schliesslich möchten auch andere Menschen noch genügend reife Erdbeeren pflücken. Weil die Beeren empfindlich sind, solltest du sie am Stiel greifen und nicht an der Frucht selbst. Das ist ohnehin besser, denn wenn der Stiel und der Blätterkranz dran bleiben, bleibt der Geschmack der Erdbeere optimal.
Mehr zum Thema Erdbeeren:
6 Obst- und Gemüsefakten, mit denen du sogar Veganer beeindrucken kannst
1 / 8
6 Obst- und Gemüsefakten, mit denen du sogar Veganer beeindrucken kannst
Eine Bananensorte ist bereits ausgestorben. Der Grund war eine Pilzerkrankung, die sämtliche Pflanzen jener Bananensorte befiel und vernichtete.
Nikotinentwöhnung durch Erdbeeren – das behauptet zumindest diese Tiktokerin
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Auch wenn die Schweiz keine Königsfamilie hat, so waren doch immer wieder bedeutende Royals hier zu Gast. Ihre bewegten Geschichten sind jetzt im Landesmuseum Zürich versammelt.
Man muss sich diese Parole in breitestem Baseldeutsch vorstellen: «Mitmarschiere, d'Queen flambiere!» Es war der 1. Mai 1980, Queen Elizabeth II. besuchte die Gartenbauausstellung Grün 80 in Basel, pflanzte ein Bäumchen und freute sich über den freundlichen Massenauflauf von 80'000 Fans und das schöne Wetter. Die gut 250 jungen Menschen, die gegen die britische Nordirlandpolitik demonstrierten, bemerkte sie wohl gar nicht. Eine Wand im Landesmuseum Zürich ist mit der Fototapete eines historischen Graffitis von 1980 dekoriert: «God Kill The Queen, suscht mach's ich.» Die Schweiz, ein Ort der offenen Aristokratie-Kritik. Manchmal jedenfalls.
Ist blöderweise gar keine Beere, sondern eben immer noch eine Frucht mit vielen kleinen Nüsschen. Also eine Sammelnussfrucht. "Königin der Nüsse" wäre also zutreffender, aber den Namen Erdnuss hat man ja irrtümlicherweise schon einer Hülsenfrucht zugewiesen... 🙃
Und wann hat das mit der Giganterie angefangen? Ich sehe praktisch nur noch entweder konisch designte Erdbeeren mit einer komischen Farbe oder sie sind so gross wie eine Kinderfaust und haben kaum Geschmack.
Ich will die kleinen, dafür geschmackvollen, süssen und saftigen Erdbeeren zurück!
Freunde aus dem Tessin, die zu Besuch kommen, sind immer wieder erstaunt, dass an den Wochenenden - trotz geschlossener Geschäfte - Blumen und Erde unbeaufsichtigt draußen bleiben. Oder, dass man Erdbeeren 🍓 selber pflücken kann.
Es ist ein großes Glück, dass dies noch möglich ist.