Schweiz
Landwirtschaft

Schweizer Landwirtschaft hat 2025 ein sehr gutes Jahr

Erntehelfer bei der Ernte von Salatkoepfen auf dem Bauernhof von Manuela Meier, die Gemuese fuer Schweizer Grossverteiler produziert am Dienstag, 24. Maerz 2020 in Quartino. Ohne die vielen auslaendis ...
Der Produktionswert ist dank guter Ernten und insgesamt günstiger Absatzbedingungen für die tierische Produktion um 4,1 Prozent auf 12,5 Milliarden Franken gestiegen.Bild: KEYSTONE/Ti-Press

Schweizer Landwirtschaft hat 2025 ein sehr gutes Jahr

18.11.2025, 10:2818.11.2025, 10:28

Für Schweizer Bäuerinnen und Bauern dürfte 2025 ein sehr gutes Jahr werden. Sie dürften eine Bruttowertschöpfung von 5 Milliarden Franken generieren, 9,6 Prozent mehr als 2024. Und ihr Netto-Einkommen dürfte höher ausfallen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Diese ersten, am Dienstag veröffentlichten Schätzungen stammen aus der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS). Der Produktionswert ist dank guter Ernten und insgesamt günstiger Absatzbedingungen für Tierprodukte um 4,1 Prozent auf 12,5 Milliarden Franken gestiegen, und die Produktionskosten stagnierten.

Die Ausgaben für Vorleistungen - etwa für Futtermittel, Energie, Dünger, Unterhalt und Reparaturen - waren mit 7,5 Milliarden Franken um 0,8 Prozent höher als im Vorjahr. Die Arbeitsproduktivität nahm gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent zu. Gegenüber dem Jahr 2000 ist sie um 41 Prozent gestiegen.

Günstige Bedingungen

Im Pflanzenbau stieg der Produktionswert gegenüber dem kühlen und nassen 2024 um 8,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Die Bedingungen waren günstig. Denn zwischen zwei Hitzewellen im Juni und im August lag ein kühler und nasser Juli. Doch der Anstieg liegt laut BFS hauptsächlich am schlechten Vorjahr.

Die Getreideproduktion nahm im Vergleich zum Vorjahr um 47,4 Prozent zu, und auf wieder mehr Flächen wurde Getreide angebaut. Weintrauben wurden ebenfalls mehr gelesen als im historisch schlechten 2024. Gute Bedingungen herrschten auch für Zuckerrüben, Kartoffeln, Gemüse sowie Öl- und Futterpflanzen.

Um geschätzt 2,1 Prozent höher als im Vorjahr war auch die tierische Produktion. Ihr Wert dürfte bei 6,2 Milliarden Franken liegen. Mehr Geld gab es für Grossvieh und Kälber, weil die Nachfrage nach Schlachttieren grösser war als das Angebot. Auf dem Vorjahreswert - 0,9 Milliarden Franken - blieb die Schweineproduktion.

Netto-Einkommen steigt

Durchschnittlich 1,3 Prozent höher als im Vorjahr dürfte im laufenden Jahr der Milchpreis sein. Auch die produzierte Milchmenge hat bisher zugenommen. Der Produktionswert von Milch wächst auf 2,8 Milliarden Franken an; das sind 1,7 Prozent mehr als 2024.

Die Einnahmen in der Landwirtschaft nehmen im laufenden Jahr um 3,3 Prozent zu und dürften 15,4 Milliarden Franken betragen. Eingerechnet sind hier neben dem Produktionswert auch öffentliche Subventionen und Habenzinsen. Die Ausgaben – Vorleistungen, Abschreibungen, Löhne, Pachten, Schuldzinsen und Produktionsabgaben – betragen 12,2 Milliarden Franken, 0,3 Prozent mehr als 2024.

Damit kommt die Landwirtschaft auf ein Netto-Einkommen von geschätzt 3,2 Milliarden Franken. Das sind laut dem Bundesamt für Statistik fast 11 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Es ist die Entschädigung für die Arbeit und das produktive Vermögen, also Kapital und Boden der Bauernbetriebe.

Bauernverband: «Positiver Ausreisser»

Gegenüber dem Vorjahr dürfte das Netto-Einkommen der Bauern im laufenden Jahr um 16,6 Prozent höher ausfallen. Der Schweizer Bauernverband sprach in einer Mitteilung vom Dienstag von einem «positiven Ausreisser». Doch ein gutes Jahr auf vier reiche nicht.

Doch Bauernbetriebe benötigten bessere wirtschaftliche Perspektiven. Die Produzentenpreise müssten steigen, um die zunehmenden Produktionsrisiken abzudecken. Sparübungen zur Sanierung der Bundeskasse dürften nicht auf Kosten der Bauernfamilien erfolgen. (pre/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Fotos zeigen, dass das Leben auf dem Land fantastisch ist
1 / 130
Diese Fotos zeigen, dass das Leben auf dem Land fantastisch ist
Fotograf Gody Suter / www.agrimage.ch
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Die Landwirtschaft kostet die Schweiz jährlich 20 Mrd.»
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
15 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
15
Cafés kämpfen gegen arbeitende Gäste, die Sitze blockieren und fast nichts konsumieren
Kunden, die einen Espresso bestellen und dann stundenlang am Laptop arbeiten, werden für viele Betriebe zum Problem. Sie reagieren mit Verboten. Andere sehen im Trend eine Chance.
Die Betreiber des Kaffeekranz in Luzern sind stolz auf den Kaffee aus ihrer eigenen Rösterei. Doch zur Kundschaft ihres Lokals gehören nicht nur Koffein-Kenner, sondern auch Menschen, die ihren Laptop mitbringen, Mails abarbeiten und virtuelle Sitzungen durchführen. Nun wurde es dem Café zuviel: Kürzlich informierte es die Gäste über neue Regeln, weil Homeoffice und Meetings überhand genommen hätten. Neu gilt: Arbeiten am Laptop ist nur erlaubt, wenn genügend Plätze frei sind. Meetings abzuhalten ist genauso verboten wie mobiles Arbeiten am Wochenende.
Zur Story