Was machen Herr und Frau Schweizer, wenn sie keine Lust zum Kochen haben? Klar, sie bestellen sich das Essen nach Hause. Ein paar Klicks und etwas Geld, schon wartet das Lieblingsgericht vor der Tür.
Doch was wird hierzulande eigentlich am häufigsten bestellt? Das zeigt der jährliche «Food Trends Report» von Lieferdienst-Primus Just Eat. Ganz oben auf der Liste steht Pizza – und zwar die klassischste aller Varianten, die Pizza Margherita. Auch die weiteren Plätze des Rankings dominiert das italienische Nationalgericht: Rang zwei geht an die Pizza Prosciutto, auf Rang vier liegt die kontrovers diskutierte Pizza Hawaii und einen Platz dahinter folgt die selbst zusammengestellte «Wunschpizza».
Damit nicht genug: Mit Quattro Stagioni, Calabrese und Vegetariana tauchen drei weitere Pizze in den Top 20 der beliebtesten Schweizer Lieferservice-Gerichte auf. Neben Pizza bestellen Herr und Frau Schweizer am häufigsten Burger, Kebab, Pasta sowie asiatische Gerichte.
Interessanter als das eigentliche Ranking sind allerdings die regionalen Unterschiede innerhalb der Schweiz. Zwar ist die Pizza Margherita in gleich 17 Kantonen das am häufigsten bestellte Gericht, ansonsten ist die Vielfalt aber gross. So ist Kebab immerhin in drei Kantonen – Obwalden, Uri und Freiburg – die Nummer eins. Spannend auch der Blick nach Schaffhausen: Dort ist die Pizza Kebab das beliebteste Lieferservice-Gericht. Ansonsten taucht der Mix aus türkischer und italienischer Küche nur noch in Luzern in den Top 3 auf.
Zu beobachten ist auch ein Röstigraben: Anders als in der Deutschschweiz, wo sie fast allgegenwärtig ist, wird in der Romandie kaum Pizza bestellt. Die Top 3 der fünf Westschweizer Kantone Freiburg, Jura, Neuenburg, Waadt und Genf werden von anderen Gerichten dominiert: In der Waadt und im Jura werden am häufigsten Tacos bestellt, in Genf dominieren die Burger und in Neuenburg sind Bowls mit Reis und Lachs am beliebtesten. Ganz anders im Kanton Schwyz: Dort gehen die ersten drei Plätze allesamt an die Pizza – Margherita, Prosciutto, Wunschpizza lautet die Reihenfolge.
Zwar gehört die traditionelle Schweizer Hausmannskost gemäss Just Eat mit einer Bestellzunahme von 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu den Aufsteiger-Küchen des Jahres, in die Medaillenränge der Kantone schaffen es aber nur zwei Schweizer Klassiker: Käsespätzle mit Apfelmus landen in Appenzell Innerrhoden auf dem zweiten Platz und das Poulet im Körbli schafft es in Obwalden auf Rang drei.
Das Aufsteiger-Gericht des Jahres sind Momos. Gleich um 900 Prozent nahm die Bestellhäufigkeit der tibetanischen Teigtaschen im Vergleich zum Vorjahr zu. Deutlich häufiger als 2022 werden in diesem Jahr auch vegane Harumaki (japanische Frühlingsrollen), Satay-Spiessli, indisches Butter Chicken sowie Gyozas (japanische Teigtaschen) bestellt.
Auch der Trend hin zu mehr vegetarischen und veganen Gerichten lässt sich aus den Just-Eat-Zahlen herauslesen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Bestellungen vegetarischer und veganer Gerichte 2023 um zwölf Prozent gewachsen. Der Anteil vegetarischer Gerichte beträgt bereits 33 Prozent, derjenige der veganen Gerichte 13 Prozent.
Neben der allseits beliebten Pizza Margherita sind Salate, Rotes Curry mit Gemüse und fischloses Sushi die am häufigsten bestellten vegetarischen Gerichte. Bei den veganen Speisen ist der Burger die Nummer eins gefolgt von Gyozas, einem Gurken-Erdnuss-Salat und veganem Curry.
So, wollte einfach mal klugscheissen. En guete!