Die Schaffhauser Polizei hat entschieden, einen Ratgeber für Frauen zu überarbeiten, weil er nicht mehr «den heutigen Standards» entspreche. In dem Ratgeber erhielten Frauen Tipps, wie sie das Risiko verringern könnten, Opfer eines Sexualdelikts zu werden.
Die Schaffhauser Polizei riet darin Frauen, Selbstverteidigungskurse zu besuchen und selbstbewusster aufzutreten, um so allfällige Täter abzuschrecken. Frauen sollten sich auch überlegen, wie früher eingegangene Risiken in Zukunft vermeiden könnten.
Also etwa dunkle, unbelebte Strassen zu meiden, gewisse Plätze nicht mehr aufzusuchen und bei «fragenden Automobilisten nicht zu nahe ans Fahrzeug zu treten».
Eine feministische Gruppe, die sich «Kollektiv Gerechtigkeit» nennt, kritisierte die Tipps. In einem offenen Brief an die Polizei schreibt die Gruppe, dass dies in die falsche Richtung ziele. Die «Schaffhauser Nachrichten» zitierten am Mittwoch aus dem Brief.
Mit diesen Ratschlägen würden Frauen bevormundet und ihre Freiheit beschnitten, heisst es. Der Ratgeber sei ein klassisches Beispiel für Täter-Opfer-Umkehr. Die Schuld für sexuelle Übergriffe liege einzig und allein beim Täter.
Die Schaffhauser Polizei kündigte in einer Stellungnahme an, den Ratgeber zu überarbeiten. Er entspreche teilweise nicht mehr den heutigen Standards. An der Modernisierung wird nun die Fachstelle für Gleichstellung, Gewaltprävention und Gewaltschutz mitarbeiten. (sda)
Ratgeber wo drauf stehen was sie im Ausgang beachten sollten, sich nicht in Gefahr bringen oder andere?
Meines Wissens nicht. Warum?