Mit der Corona-Pandemie mutierte das Eigenheim zum Arbeitsort, zum Vorlesungssaal, zum Fitnessstudio, zum Kino, zum Restaurant. Das veränderte auch, was wir am Wohnen wichtig finden, wie die am Mittwoch publizierte «Wohntraumstudie 2021» zeigt.
Das Zuhause scheint wichtiger geworden zu sein. So wollen etwa viel mehr Menschen einen Garten und es zieht sie ins Grüne. Was der Studie zufolge beim Traumhaus eine Rolle spielt, kommt hier zusammengefasst in vier Punkten.
Herr und Frau Schweizer träumen schon lange vom frei stehenden Einfamilienhaus auf dem Lande. Auch im 2021 bleibt es das Traumhaus Nummer 1.
Während der Pandemie verstärkte sich der Wunsch nach dem Wohnen im Grünen. Einerseits wollen mehr Menschen in ländlicher Umgebung wohnen, rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Andererseits hat auch der Wunsch nach einem Garten, Balkon oder einer Terrasse hat zugenommen.
Während der sogenannte Aussenbereich 2020 nur für jede dritte Person matschentscheidend für die Wahl war, ist es das 2021 für jede zweite. Auch die Sportmöglichkeiten in der Umgebung sind um fünf Prozentpunkte wichtiger geworden.
Bei der Lage wurde wichtiger, dass man in der Nähe zur Natur wohnt. Nach wie vor das Hauptkriterium in diesem Bereich ist die Ruhe. Gute ÖV-Verbindungen sind hingegen weniger wichtig geworden.
Die Mehrheit der Bevölkerung (53 Prozent) zieht Wohneigentum der Miete vor. Die Realität sieht anders aus: Schweizer:innen sind häufiger Mieter:innen als dass sie Wohneigentum haben. Das Bundesamt für Statistik hielt zuletzt vor zwei Jahren fest, dass der Anteil Mieter:innen bei rund 57 Prozent lag.
Die Pandemie hat den Kaufwunsch noch verstärkt: 21 Prozent der Befragten wollen schneller kaufen, als sie bisher planten. Die Gründe dafür:
Die Befragung hat dieses Jahr neu erfasst, inwiefern das Home-Office die Wahl des Eigenheims beeinflusst. Demnach spielt das Home-Office bei 15 Prozent eine Rolle, am stärksten beeinflusst das Thema die 31- bis 40-Jährigen mit rund 40 Prozent.
Von allen, die von Zuhause aus arbeiten können, wünschen sich einige zudem mehr Platz. So will jede dritte Person unter den Befragten ein zusätzliches Zimmer für das Home-Office. Die Studienautor:innen schreiben dazu: «Wer im vergangenen Jahr im Home-Office gearbeitet und bisher keinen Platz dafür hatte, dürfte auf längere Sicht eine Änderung in Betracht ziehen.»
Die aufgezählten Punkte fallen nur bedingt ins Gewicht. Denn fast alle Befragten sind zufrieden mit ihrem Heim (90 Prozent). 43 Prozent seien sogar sehr zufrieden. Unter letztere Gruppe fallen die Wohneigentümer:innen auf dem Land weit mehr als die Mieter:innen in den Städten.
Die Studienautor:innen gehen allerdings nicht davon aus, dass es bald einen grossen Umzug aufs Land geben wird. Sie schreiben: «Von einer Stadtflucht zu sprechen wäre zu früh».
(van)
Die Nähe zur Natur ist mir durchaus auch wichtig, aber in der Schweiz haben wir relativ kleine Städte, da ist man von überall relativ schnell in der Natur.