3 x Ja: Alle Vorlagen werden klar angenommen ++ Bundesrat zeigt sich zufrieden
Mit dem Ende der Bundesrats-Pressekonferenz …
Im September wird es spannend(er)
Ueli Maurer zum Frontex-Referendum
Auch bringe das Ja mehr Rechtssicherheit im Asylbereich. Auch für die Wirtschaft sei das Ja von zentraler Bedeutung – gerade auch für den Tourismus. «Auch in der Zusammenarbeit mit Europa wird uns diese Ja (zu Frontex) kaum schaden.»
Alain Berset zum Transplantationsgesetz
Das sei eine gute Nachricht für jene Menschen, die auf ein Organ warten, so Innenminister Alain Berset. Das Ziel sei, dass die Zahl der Organspenden gesteigert werde. Berset mahnt aber: In der Umsetzung werde viel Sorgfalt nötig sein. Dem Schutz der Spenderinnen und Spender müsse Rechnung getragen werden. Die Angehörigen werden weiterhin eine zentrale Rolle haben.
Alain Berset zum Filmgesetz
Die neuen Regeln würden ab 2024 gelten und seien ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des einheimischen Filmschaffens, das derzeit recht erfolgreich unterwegs sei, wie die verschiedene Nominationen an bedeutenden Festivals zeigten, sagte Berset.
Die Umsetzung der neuen Bestimmungen will der Bundesrat in einer Verordnung regeln. Darin sollen laut Berset insbesondere die Ausnahmen definiert werden. Festzulegen seien namentlich die Mindestumsätze und die minimale Anzahl Filme, ab denen Unternehmen unter die neuen Bestimmungen fallen. Die betroffenen Sender und Streamingdienste hätten dann in einer Übergangsphase vier Jahre Zeit, um die entsprechenden Investitionen tätigen zu können. (sda)
Um 17 Uhr tritt der Bundesrat vor die Medien
Die Endresultate
58.4 Prozent Ja Filmgesetz
60.2 Prozent Ja zum Transplantationsgesetz
71.5 Prozent Ja zu Frontex
Die Stimmbeteiligung war mit rund 39.5 Prozent unterdurchschnittlich tief.
Lob von EU-Vizepräsident
The Swiss vote today reaffirms the importance the Swiss place on both the role of @Frontex and the benefits of free movement and border management.
— Margaritis Schinas (@MargSchinas) May 15, 2022
Schengen remains our crown jewel, it has come out of the pandemic more resilient and is helping us welcome people from Ukraine.
Heureux que les Suisses ont voté OUI au référendum sur #Fronts ! C’est un vote de confiance pour #Schengen et la coopération avec l'Union européenne 🇪🇺🇨🇭 #CHvote #abst22
— Petros Mavromichalis (@MavromichalisEU) May 15, 2022
EU-Parlamentarier begrüsst Schweizer Bekenntnis zu Frontex
«So schützen wir unsere Grenzen weiter gemeinsam», schrieb der Europaabgeordnete. Ausserdem zeige das Abstimmungsresultat, dass «das Gros der Schweizer» den Mehrwert der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Schweiz sehe.
Das Ergebnis im Kontext der Legislatur
II: In dieser Legislatur haben wir bislang über 17 Referenden abgestimmt. Sechs davon wurden angenommen - Erfolgsquote: 35%. Im Vergleich zu früheren Legislaturperioden ist dieser Wert hoch. #Abst22 #Frontex #Transplantation #Filmgesetz #Stempelsteuer #Medienpaket
— Mark Balsiger (@Mark_Balsiger) May 15, 2022
Wir warten weiter …
Warten auf den Kanton Zürich
Im Moment stehen die Resultate aus Dietikon, Wädenswil, Herrliberg, der Stadt Zürich sowie zwei Winterthurer Wahlkreisen aus.
Junge liessen sich nicht mobilisieren
15 Gemeinden lehnen Frontex ab.
In Gurtnellen UR stimmen je 51 Personen Ja oder Nein – ein Unentschieden.
«Das deutliche Ja ist ein Ja zum Leben»
"Die Bevölkerung hat ein klares Zeichen gesetzt, jetzt ist das BAG am Zug": Franz Immer, Präsident von Swisstransplant. @watson_news #abst22 pic.twitter.com/mnaU8mizr4
— Vanessa Hann (@hann_vanessa) May 15, 2022
Volk stützt Kurs von Regierung und Parlament in allen drei Vorlagen
Gemäss dem Forschungsinstitut gfs.bern hatten Referenden in der aktuellen Legislatur eine Erfolgsquote von 35 Prozent. In der vorherigen Legislatur, von 2015 bis 2019, setzten sich weniger als 20 Prozent der Referenden durch, wie das Institut am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Laut Bundesamt für Statistik wurden von den bisher 202 fakultativen Referenden in der Schweiz 116 angenommen und 84 abgelehnt. Obligatorische Referenden werden eher angenommen. Volksinitiativen hingegen haben es vor dem Stimmvolk deutlich schwieriger. Von 227 Initiativen wurden bisher 25 von Volk und Ständen angenommen. (sda)
Die Schweiz hat die Festung Europa zementiert – unser Kommentar
Den Kommentar von watson-Autor Peter Blunschi zum Frontex-Referendum findest du hier:
Referendumskomitee: Wichtige Diskussion geführt
Für die Jungfreisinnigen, die Junge SVP, die Junge Mitte und die Junge GLP sei das Resultat ein Achtungserfolg, wenn man bedenke, dass die Vorlage im Parlament 70 Prozent Zustimmung gefunden hatte, sagte Müller am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Seine Erwartung an die Schweizer Filmbranche sei klar: Mit den enormen zur Verfügung stehenden Mitteln müsse jetzt das goldene Zeitalter des heimischen Filmschaffens anbrechen. Die Branche müsse nun Werke liefern, die auch beim Publikum gut ankämen. Das habe sie schliesslich im Abstimmungskampf versprochen. Was die von ihm befürchteten steigenden Streaminggebühren betrifft, will Müller die Entwicklung der Abonnemente genau beobachten. (sda)
13 Stände sind ausgezählt
Mike Egger von der SVP: Streamingdienste verteuern sich
Wegen des Filmgesetzes erhalte die Bevölkerung nun ein staatlich verordnetes Fernsehprogramm, sagte Egger am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Jetzt gelte eine Quote von 30 Prozent für europäische Produktionen, egal welche Qualität die Werke aufweisen.
Egger befürchtet, dass Private zusätzliche Gebühren für Streamingdienste bezahlen müssen. Auch wegen der Investitionspflicht in Schweizer Filme oder Serien von vier Prozent des Umsatzes für die Privat-TV-Sender widersetzte sich Egger dem Gesetz. (sda)
13:22 Uhr: Freude im Ja-Lager des Filmgesetzes
Grosse Freude bei den Filmgesetz-Befürworter:innen. @Julia_Kueng #lexNetflix #abst22 @watson_news pic.twitter.com/ovMhSHaPKu
— Sarah Serafini (@Sara_Sera_) May 15, 2022
Der Kanton Waadt sagt deutlich Ja zu allen Vorlagen
«Wir haben trotzdem viel gewonnen»
„Wir haben trotzdem viel gewonnen.“ @MalekOssi zur #Frontex Niederlage. #abst22 @watson_news pic.twitter.com/fufiklKrlf
— Sarah Serafini (@Sara_Sera_) May 15, 2022
Zweite gfs-Hochrechnung unverändert
«Zehn Jahre haben wir bezahlt, ohne darüber zu sprechen»
„10 Jahre lang haben wir die Frontex-Gelder bezahlt, ohne darüber zu sprechen.“ @SibelArslanBS zur #Frontex Niederlage. #abst22 @watson_news pic.twitter.com/0OYITvoJRf
— Sarah Serafini (@Sara_Sera_) May 15, 2022
Der Kanton Nidwalden sagt Nein zum Filmgesetz
Organspende: Volk war laut Referendumskomitee zu wenig informiert
Viele Menschen seien über das Thema Organspende schlecht informiert, sagte Frei. «Wir hatten zu wenig Zeit, um alle zu erreichen.» Zum Thema Hirntod und Organspende sei viel falsches Wissen vorhanden. Es gehe nicht nur um «eine kalte Leiche», sondern auch um Sterbende, denen Organe entnommen würden. Wenn dies alle wüssten, wäre das Abstimmungsresultat anders herausgekommen, sagte Frei.
Wenn man mehr Zeit gehabt hätte, wäre das Abstimmungsresultat anders herausgekommen, sagte Frei. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Swisstransplant hätten ihre Kampagne viel früher aufgegleist. Dass ein Referendum und eine breite Diskussion zum Thema erreicht wurden, war laut Frei aber bereits ein grosser Erfolg. (sda)
Erstes Schlussresultat aus dem Kanton Glarus
Frontex: Nur sieben Gemeinden sagen Nein
- Riemenstalden SZ
- Muotathal SZ
- Illgau SZ
- Unteriberg SZ
- Vorderthal SZ
- Santa Maria im Calancatal GR
- Beinwil SO
Was die sieben Ortschaften verbindet: Sie liegen alle in ländlichen Gebieten und stimmten in der Vergangenheit grundsätzlich sehr konservativ ab.
Erste gfs-Hochrechung ist da
Organspende: 58 % Ja
Frontex: 72 % Ja
Filmgesetz: 59 % Ja.
Die Fehlerquote liegt bei +/- 3 Prozent
🗳 Update zum Abstimmungssonntag
— gfs.bern (@gfsbern) May 15, 2022
📊 58% Ja (+- 3%) bei #Filmgesetz
📊 59% Ja (+- 3%) bei #Transplantationsgesetz
📊 72% Ja (+- 3%) bei #Frontex#abst22 #CHvote
12:25 Uhr: Eine «Welle der Erleichterung» bei den Anhänger des Transplantationsgesetz
SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen spricht von einer "Welle der Erleichterung" für Organspende-Betroffene. @watson_news #abst22 pic.twitter.com/UYoqhXWhQk
— Vanessa Hann (@hann_vanessa) May 15, 2022
12:21 Uhr: Juso-Präsidentin spricht von «erfolgreicher Angstmacherei»
„Die Angstmacherei vor dem Schengen-Ausschluss war erfolgreich.“ @RonjaJansen #abst22 #frontex @watson_news pic.twitter.com/AtFQGJWc8P
— Sarah Serafini (@Sara_Sera_) May 15, 2022
Genf sagt laut Zwischenresultaten Ja zu allen drei Vorlagen
Weniger gut schneidet gemäss den vorläufigen Resultaten die Übernahme der EU-Verordnung zu Frontex mit 64 Prozent Ja- Stimmen ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,3 Prozent. (sda)
Live-Hochrechnungen zeigen rund 58 Prozent Ja zum Filmgesetz
Auch bei den anderen beiden Vorlagen unterscheiden sich die Prognosen wenig: Beim Transplantationsgesetz sind es rund 59 Prozent Ja, bei Frontex um die 72 Prozent.
Knapper Zwischenstand beim Filmgesetz im Kanton Aargau
Dreimal Ja und eine Überraschung
Jubel in Bern
Jubel bei den Befürworter:innen des Transplantationsgesetzes: Die erste Hochrechnung zeigt ein klarer Ja-Trend. @watson_news #abst22 pic.twitter.com/sEsEXXR3Be
— Vanessa Hann (@hann_vanessa) May 15, 2022
Graubünden nimmt Lex Netflix laut Zwischenresultaten an
Nach 83, respektive 80 ausgezählten von insgesamt 101 Bündner Gemeinden werden die Änderung des Filmgesetzes (Lex Netflix), die Änderung des Transplantationsgesetzes mit 57,56 Prozent Ja- und die Übernahme der EU-Verordnung über die Europäische Grenz- und Küstenwache (Frontex) mit 72,02 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Die Stimmbeteiligung lag bei rund 43 Prozent.
12:08 Uhr: Arslan zu Frontex-Trend: «Das haben wir erwartet»
„Das haben wir erwartet.“ @SibelArslanBS zu den ersten Frontex-Hochrechnungen. #abst22 @watson_news pic.twitter.com/jjWQ1ODP4G
— Sarah Serafini (@Sara_Sera_) May 15, 2022
Erstes Zwischenresultat aus dem Kanton Graubünden
Die ersten Trend-Rechnungen sind da
Organspende: Ja-Trend
Frontex: Ja-Trend
Filmgesetz: Ja-Trend
🗳 Update zum Abstimmungssonntag
— gfs.bern (@gfsbern) May 15, 2022
📊Ja-Trend bei #Filmgesetz
📊Ja-Trend bei #Transplantation
📊Ja-Trend bei #Frontex#abst22 #CHvote #abstimmung #lexNetflix #transplantationsgesetz
Frontex-Gegnerschaft trifft sich in Reitschule
Noch etwas verschlafene Stimmung bei den Frontex-Gegner:innen in der Reitschule. #Abstimmungssonntag #abst22 #frontex @watson_news pic.twitter.com/wJoAP9jGUV
— Sarah Serafini (@Sara_Sera_) May 15, 2022

11:36 Uhr: Erste Resultate aus dem Kanton Aargau
Auch Buttwil nimmt das Filmgesetz knapp an: 50.6 Prozent sagen in der Freiämter Gemeinde Ja. Auch angenommen wird das Transplantationsgesetz mit 51 Prozent. Satte 72.3 Prozent sagen Ja zu Frontex.
In Birrwil hingegen fällt das Filmgesetz mit 50.1 Prozent durch. Abgelehnt wird auch das Organspendegesetz mit 51.7 Prozent. Angenommen hingegen wird die Frontex-Vorlage, auch hier mit deutlichen 69.7 Prozent.
Eine Abstimmung ohne Kampf
Noch eine Stunde
10:37: Trotz des schönen Wetters: eine kleine Schlange vor dem Wahllokal in Zürich Oerlikon
Grosser Andrang bei #abst22 alle Resultate, alle Einschätzungen ab sofort live @watson_news pic.twitter.com/EuUbtgiM18
— Maurice Thiriet (@DickMo) May 15, 2022
Auch kantonal wird abgestimmt – über diese 20 Sachvorlagen
Zürich wäre nach Glarus der zweite Kanton, der das Stimmrechtsalter auf 16 Jahre senkt. Das Anliegen stand zwar auch schon in anderen Kantonen zur Diskussion, wurde aber sonst überall abgelehnt.
Gar eine Premiere wäre die Einführung einer Elternzeit von 36 Wochen. Bisher gibt es auf Bundesebene erst zwei Wochen arbeitsfreie Zeit für Väter. Der SP-Initiative für 18 Wochen Elternzeit für Väter und Mütter wurden allerdings im Vorfeld der Abstimmung kaum Chancen eingeräumt.
Weiter werden die Zürcherinnen und Zürcher darüber entscheiden, ob der Klimaschutz in der Verfassung festgeschrieben werden soll. In einer vierten Vorlage geht es um die Einbürgerung von Ausländerinnen und Ausländern. Die SVP hatte gegen das neue Bürgerrechtsgesetz das Referendum ergriffen.
In vier Kantonen wird über Steuervorlagen abgestimmt. In Schaffhausen geht es um eine befristete Steuererhöhung für Vermögen von mehr als zwei Millionen Franken. Die links-grüne Initiative sieht einen Corona-Solidaritätsbeitrag während fünf Jahren vor. Abgestimmt wird ausserdem über einen Fonds für die Finanzierung von Klimamassnahmen.
Im Kanton Neuenburg wird über eine Initiative der Partei der Arbeit (POP) befunden, die eine Erhöhung der Vermögenssteuer für Reiche verlangt. Zum Entscheid vorgelegt wird dem Stimmvolk auch die Schaffung eines Rechnungshofs. Dieses Aufsichtsorgan gibt es bereits in den Kantonen Genf und Waadt.
Steuersenkungen in zwei Kantonen?
Um Steuersenkungen geht es demgegenüber in den Kantonen Solothurn und Aargau. Im Aargau wird zudem über eine Volksinitiative für die Möglichkeit zur Amtsenthebung von Behördenmitgliedern entschieden.
Im Kanton Basel-Land soll die Möglichkeit geschaffen werden, Menschen die Sozialhilfe zu kürzen. Eine zweite Vorlage sieht eine Änderung des Ombudsmanngesetzes vor. Sie soll es Ombudsleuten ermöglichen, einer Nebenbeschäftigung nachzugehen.
Im Kanton Bern wird über eine Stärkung der Volksrechte gegenüber dem Parlament entschieden. Im Kanton Freiburg steht die Bodenpolitik des Kantons zur Diskussion. Im Kanton Genf wird über eine Schulvorlage abgestimmt, St. Gallen entscheidet über den Bau des neuen Staatsarchivs, der Kanton Uri über eine Vereinfachung des Schatzungswesens und das Tessin über eine Ausgabenbremse. Im Kanton Jura schliesslich wird über eine Senkung der Motorfahrzeugsteuer befunden. (sda)
Volk entscheidet über Organspende, Frontex-Ausbau und «Lex Netflix»
Mit Änderungen im Transplantationsgesetz wollen Bundesrat und Parlament neue Regeln für die Organspende einführen und so dafür sorgen, dass mehr Spenderorgane zur Verfügung stehen. Neu sollen nach dem Tod grundsätzlich alle Spenderin oder Spender sein, ausser sie haben ausdrücklich festgehalten, nicht spenden zu wollen.
Liegt keine Willensäusserung vor, werden die nächsten Angehörigen befragt, und sie können eine Spende ablehnen. Deshalb ist von «erweiterter Widerspruchslösung» die Rede. Angeregt wurden die Gesetzesänderungen mit einer Volksinitiative. Tritt das revidierte Transplantationsgesetz in Kraft, wird die Initiative zurückgezogen.
Das unabhängige, überparteiliche Referendumskomitee hält es für «ethisch fragwürdig», Menschen zu Organspendern zu machen, wenn diese zu Lebzeiten nicht widersprochen haben. Für das Komitee gibt es zudem keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass mit der Widerspruchslösung die Zahl der verfügbaren Spenderorgane steigt. Umfragen lassen ein Ja zum Systemwechsel bei der Organspende erwarten.
EU-Grenzschutzbehörde im Fokus
Gleiches gilt für die zweite Vorlage. Hier geht es um den Ausbau der Schweizer Beteiligung bei der EU-Grenzschutzbehörde Frontex. Hinter dem Referendum gegen diesen Parlamentsbeschluss stehen Basiskollektive, linke Organisationen, Parteien und Kirchen.
Die EU rüstet Frontex seit 2016 mit mehr Personal und technischer Ausrüstung auf. Die Schweiz muss sich beteiligen, weil es um eine Schengen-Weiterentwicklung geht. Der Schweizer Beitrag an Frontex würde bei einem Ja deshalb von ursprünglich 14 Millionen Franken auf rund 61 Millionen Franken pro Jahr bis 2027 steigen. Zudem soll die Schweiz Frontex mehr Personal zur Verfügung stellen.
Knapper Ausgang für «Lex Netflix» erwartet
Ein knapper Ausgang wird bei der «Lex Netflix» erwartet, der dritten Vorlage. Mit Änderungen im Filmgesetz sollen Streamingdienste verpflichtet werden, sich mit vier Prozent des in der Schweiz erwirtschafteten Umsatzes an Schweizer Film- und Serienproduktionen zu beteiligen. Das gilt schon für Schweizer Fernsehsender.
Streamingdienste sollen zudem neu zu mindestens dreissig Prozent Inhalte senden müssen, die in Europa produziert wurden. Die Jungparteien von FDP, SVP und GLP haben das Referendum ergriffen und argumentieren, die Freiheit der Konsumentinnen und Konsumenten werde eingeschränkt und falle einer «ungerechten EU-Filmquote» zum Opfer. Die Investitionsverpflichtung nennen sie eine «unnötige Filmsteuer». (sda)
Die Umfragen
Das Transplantationsgesetz kurz erklärt
Das Frontex-Referendum kurz erklärt
Das Filmgesetz kurz erklärt
Resultate findest du hier:
- Nationale Resultate
Filmgesetz – Transplantationsgesetz – Frontex-Referendum - Kantonale Resultate
Zürich – Schaffhausen – Solothurn – Basel-Landschaft – Uri – St. Gallen – Aargau – Bern
Filmgesetz
Darum gehts: Mit dem neuen Filmgesetz wollen Bundesrat und Parlament grosse Streaminganbieter in der Schweiz zur Kasse bitten. Sie sollen neu 4 Prozent ihres hierzulande erwirtschafteten Umsatzes in die Schweizer Filmbranche investieren müssen, wie die Schweizer Fernsehsender auch. Dagegen haben bürgerliche Jungparteien das Referendum ergriffen.
Transplantationsgesetz
Darum gehts: Die Schweiz soll in Sachen Organtransplantationen auf die Widerspruchslösung umsatteln, finden Bundesrat und Parlament. Mit dieser Änderung würde bei grundsätzlich allen Verstorbenen eine Organentnahme infrage kommen. Wer dies nicht möchte, muss dies explizit vor seinem Tod so festhalten. Allerdings können die Hinterbliebenen ebenfalls ein Veto einlegen. Auch gegen dieses Gesetz wurde das Referendum ergriffen.
Frontex-Referendum
Darum gehts: Die Schweiz ist laut den Bilateralen Abkommen mit der EU verpflichtet, die europäische Grenzschutzagentur Frontex mitzufinanzieren. Die EU baut Frontex nun aus, deshalb würde der Beitrag steigen. Gegen diese Erhöhung auch der Schweizer Beiträge wurde das Referendum ergriffen.
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