Schweiz
Luzern

Luzerner Autofahrer bremst Töffahrer scharf aus – und wird verurteilt

Auto Motorrad
Ein Autofahrer bremste in Luzern einen Töffahrer mehrere Male aus. (Symbolbild)Bild: Shutterstock

Luzerner Autofahrer bremst Töffahrer scharf aus – Gericht lässt seine Ausrede nicht gelten

16.09.2024, 12:00

Ein Luzerner Autofahrer ist für zwei scharfe Bremsmanöver zurecht zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Dies hat das Bundesgericht entschieden. Der Mann wollte einem Motorradfahrer zu verstehen geben, dass dieser zu nah auffährt.

Das Bundesgericht hält in einem am Montag veröffentlichten Urteil fest, dass der Automobilist nicht beanspruchen konnte, das Verhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers nach Belieben zu regeln.

Der Vorfall ereignete sich im September 2020 auf einer Nebenstrasse im Kanton Luzern. Der Autofahrer trat zweimal auf die Bremse, weil ein Motorradfahrer für seinen Geschmack zu dicht hinter ihm fuhr. Beim zweiten Mal konnte der Töfffahrer einen Zusammenstoss nicht mehr verhindern.

Bestätigung durch Zeugen

Der Autofahrer wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 22 Tagessätzen zu 70 Franken und einer Busse von 500 Franken wegen Verstosses gegen das Strassenverkehrsgesetz bestraft.

Für die Bundesrichter ist der Sachverhalt durch die Aussage eines Dritten, der die Ausführungen des Motorradfahrers bestätigte, ausreichend belegt. Die Version des Beschwerdeführers, er sei mit seinem Fahrzeug nicht vertraut gewesen und habe heftig gebremst, um zu einer Tankstelle abzubiegen, ist für das höchste Schweizer Gericht nicht stichhaltig.

Dieses erinnert daran, dass ein Autolenker laut Strassenverkehrsgesetz nach Möglichkeit auf die hinter ihm befindlichen Verkehrsteilnehmer achten muss, wenn er anhalten will. Abrupte Bremsungen und Anhalten seien nur im Notfall erlaubt. (sda/cma)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Eine optische Täuschung soll Raser stoppen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
84 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bruno Meier (1)
16.09.2024 13:03registriert Juni 2018
Der Autofahrer ist glimpflich davon gekommen.

Was wir gar nicht brauchen, sind solche Typen, welche das Gefühl haben, Polizist spielen zu müssen und absichtlich einen anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen.

Der Töfffahrer wollte ihn eventuell überholen und ist daher aufgeschlossen? Es gibt einige Autofahrer, welche sich nicht überholen lassen wollen, da sie der Meinung sind, ihre Geschwindigkeit ist die, an welche sich alle Anderen zu halten hätten.
12347
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aschenmadlen
16.09.2024 14:48registriert Juli 2017
Mindestens so übel sind die speziellen Autofahrer, welche, wenn sie im Stau stehen, bewusst den freien Veloweg rechts zu machen (nicht vor dem abbiegen). Fühlen sich im Stolz verletzt, wenn sie mit 20 von einem Velo überholt werden. Dabei sind sie ja genau selbst der Grund für den Stau.
7822
Melden
Zum Kommentar
avatar
ABWESEND
16.09.2024 16:04registriert September 2024
Was ich nicht verstehe, wie kommt man dazu, Hilfssherrif zu spielen und andere Leute im Strassenverkehr erziehen wollen?

Ja, der Motorradfahrer war vielleicht zu nahe dran, soll ja einige geben, die drängeln und so. Aber was läuft in einem Kopf falsch, dass man durch so ein gefährliches Manöver wie das Ausbremsen, einen anderen Menschen absichtlich in Gefahr bringt?

Solchen Leuten sollte man auf direktem Weg den Fahrausweis entziehen.
488
Melden
Zum Kommentar
84
Eltern trauen Töchtern in Naturwissenschaften weniger zu als Söhnen
Eltern in der Schweiz beurteilen die Fähigkeiten ihrer Töchter in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik systematisch tiefer als jene ihrer Söhne. Auch sich selber schätzen Männer in diesen Bereichen deutlich kompetenter ein als Frauen.
Das zeigt die am Donnerstag von der ETH Zürich veröffentlichte Untersuchung zu den sogenannten MINT-Fächern. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das «MINT-Stimmungsbarometer 2025» beruht auf einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung unter rund 1600 Schweizer Einwohnerinnen und Einwohnern.
Zur Story