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Wirtschaftlicher Druck erschwert Rolle von Journalisten

Wirtschaftlicher Druck erschwert Rolle von Journalisten

06.05.2025, 12:3806.05.2025, 12:38
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Schweizer Journalistinnen und Journalisten nehmen ihre Aufgabe in der Gesellschaft weiterhin sehr ernst, wie das neueste Journalisten-Barometer zeigt. Der wirtschaftliche Druck erschwert es ihnen aber zunehmend, diese wichtige Rolle wahrzunehmen.

Über 85 Prozent der Befragten setzen laut der Umfrage im Kampf gegen eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft auf eine sachliche und objektive Berichterstattung sowie die Bekämpfung von Fake News. Befragt wurden über 500 Medienschaffende in Deutschland, Österreich, sowie 168 in der Schweiz im März von der Kommunikationsagentur Farner und den Meinungsforschern von Marketagent.

Das Parlament will Medien in der Corona-Krise mit Überbrückungshilfe unterstützen. (Themenbild)
Printmedien haben laut 90 Prozent der Befragten an Bedeutung verloren.Bild: KEYSTONE

Drei von vier Befragten sprachen sich für eine Vermeidung von Sensationsjournalismus aus. Mehr als drei Viertel der Journalistinnen und Journalisten beklagten derweil, dass Sparmassnahmen sie daran hinderten, die journalistischen Standards einzuhalten. Ein Drittel der Journalisten in der Schweiz sagte ausserdem, dass die Seriosität ihrer Arbeit eher abgenommen habe.

Fast 60 Prozent der Teilnehmenden erklärten, dass Fakten weiterhin im Mittelpunkt der Nachrichten stehen sollten. Ihre Wirkungsmacht sieht die Mehrheit der Befragten als gross. Knapp 95 Prozent bezeichneten den Journalismus als Kraft, der bewusst oder unbewusst gesellschaftliche Trends beeinflussen könne. Eine überwiegende Mehrheit (92 Prozent) war zudem der Meinung, dass sie einen Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft leisten könnten.

Über 90 Prozent der Schweizer Journalisten waren der Meinung, dass die Printmedien an Bedeutung verloren haben. 70 Prozent sahen einen ähnlichen Rückgang beim Fernsehen und fast 60 Prozent beim Radio. Demgegenüber waren 85 Prozent der Befragten der Meinung, dass soziale Netzwerke an Bedeutung gewinnen, ebenso wie digitale Plattformen (über 75 Prozent) und Podcasts (fast 80 Prozent). (rbu/sda)

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