Schweiz
Musik

Nemo gewinnt 2 SMAs –wird aber auch von Ländlerkapelle geschlagen

Nemo performs at the award ceremony of the Swiss Music Awards in Zurich, Switzerland, Wednesday, May 28, 2025. (Ennio Leanza/Keystone via AP)
Nemo,Nemo Mettler
Nemo freut sich über zwei weitere Swiss Music Awards.Bild: keystone

Nemo gewinnt 2 SMAs – wird aber auch von Ländlerkapelle geschlagen

In 14 Kategorien sind am Mittwochabend im Zürcher Hallenstadion die Swiss Music Awards (SMA) verliehen worden. Nemo gehört zu den grossen Gewinnern – der ESC-Star muss sich aber in einer Kategorie überraschend geschlagen geben.
29.05.2025, 07:3929.05.2025, 10:16
Mehr «Schweiz»

Nemo war in vier Kategorien nominiert, für je eine steinförmige Trophäe reichte es in den Kategorien «Best Solo Act National» und «Best Hit».

«Ich möchte diesen Award queeren Menschen widmen», sagte Nemo in der Dankesrede, als klar war, dass das Musiktalent «Best Solo Act» der Schweiz ist. Mit dem Preis setzte sich Nemo gegen Rapper Manillio und den Senkrechtstarter Raffa Guido durch, die ebenso für den Award nominiert waren.

Am Ende der 18. Swiss Music Awards kam dann die zweite Auszeichnung dazu. Mit dem ESC-Siegersong «The Code» holte Nemo den SMA für den besten Hit. Damit setzte sich Nemo durch gegen Linda Elys und ihr Lied «House On Fire» und Raffa Guido. Der Lausanner Dj und Produzent war mit dem Titel «Famax» nominiert.

Nemo war auch in den Kategorien «Best Streaming Artist» und «Most Rising Artist Social Media» nominiert, gewann hier aber keinen Pflasterstein.

Als erfolgreichste Band der Schweiz wurde Patent Ochsner ausgezeichnet. In derselben Kategorie gewannen die Berner bereits 2020 die Auszeichnung. Insgesamt ist es für Patent Ochsner der neunte Swiss Music Award. Die Band setzte sich damit gegen Heimweh, dem erfolgreichsten Männerchor des Landes, und die Stubete Gäng durch.

epa12141870 Swiss band Patent Ochsner accepts the Best Group award during the Swiss Music Awards ceremony in Zurich, Switzerland, 28 May 2025. EPA/ENNIO LEANZA
Auch Patent Ochsner lässt sich erneut beglückwünschen.Bild: keystone

«Auch wenn wir mittlerweile alte Säcke sind, ist das Gefühl für uns immer noch, als würden wir wie Kinder im Sandkasten spielen», sagte Büne Huber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, nachdem er und seine Band den Preis entgegengenommen hatten. So eine Bestätigung tue natürlich gut, das sei Zuspruch und wie eine «Liebeserklärung», sagte er.

Büne Huber: «Dabu Fantastic gewinnen»

Patent Ochsner waren auch als «Best Live Act» nominiert, neben Dabu Fantastic und der Ostschweizer Singer-Songwriterin Joya Marleen. Büne Huber prognostizierte noch vor der Show auf dem roten Teppich gönnerhaft: «Ich glaube, Dabu Fantastic gewinnen.» Dem war denn auch so, das Zürcher Duo wurde mit einem Stein für seine Live-Performances geehrt.

Damit hatten diese wenige Stunden zuvor nicht gerechnet: «Gegen Büne Huber anzutreten, das ist wie eine Fussballpartie gegen die brasilianische Nationalmannschaft: Zu gewinnen ist nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich.» Neben Patent Ochsner und Dabu Fantastic war auch die Ostschweizer Singer-Songwriterin Joya Marleen für die Auszeichnung nominiert.

Für die Stubete Gäng gab es den Pflasterstein als «Best Streaming Artist». Die «Urban-Ländler» mit Ballermann-Potenzial hatten vergangene Woche bereits einen Prix Walo gewonnen. Die Gruppe aus dem Kanton Zug führt die Liste der im Jahr 2024 meistgestreamten Schweizer Künstlerinnen und Künstler an.

Volksmusik war auch sonst nicht schlecht vertreten. Die Rusch-Büeble, ein Ländlertrio bestehend aus Vater und seinen beiden Söhnen, holten den Preis in der Kategorie «Most Rising Artist Social Media». Vor der Verleihung glaubten die drei noch nicht daran, die Trophäe zu holen – zu gross sei mit Nemo und der Bündner Rapperin Gigi die Konkurrenz. Man sei die «Underdogs» im Rennen. Geklappt hat es dann doch. Die Zwillinge Cyrill und Simon Rusch und Vater Roger Rusch fielen sich sichtlich überrascht und überwältigt in die Arme.

Kings Elliot, Nnavy und Linda Elys

Für ihren Durchbruch wurde Kings Elliot an der bekanntesten Musikpreisverleihung der Schweiz geehrt. Die 30-jährige Künstlerin, die bereits als Vorprogramm mit der US-amerikanischen Erfolgsgruppe Imagine Dragons auf Tour war, behandelt in ihren meist melancholischen Songs psychische Gesundheit. Als bester Act der Romandie konnte indes die Lausanner Musikerin Nnavy mit ihrem souligen und R-'n'-B-lastigen Sound überzeugen. Sie setzte sich gegen den Berner Rapper Jule X und den Winterthurer Multiinstrumentalisten Andryy durch.

Linda Elys gewann in der Newcomer-Kategorie «SRF 3 Best Talent». Die Folk-Pop-Musikerin, trat auch live auf. Zusammen mit Ilara und Milune, die mit ihr als bestes Talent nominiert waren, performte sie ein Medley.

Zeal & Ardor gewinnen Artist Award

Anders als bei den übrigen Preisen beruhte der «Artist Award» nicht auf Verkaufszahlen oder dem Publikums-Voting. Er wird von den Künstlerinnen und Künstlern selber bestimmt. Überzeugt waren sie von Gospel-Metal-Gruppe Zeal & Ardor.

Während der von Melanie Winiger und Annina Frey moderierten Show waren zahlreiche Gesichter der Schweizer Musikszene im Publikum zu sehen. So auch Baschi, Remo Forrer, Anna Rossinelli, Peter Reber – oder Nickless, der mit Winiger über seinen halsbrecherischen Stunt von vor einigen Wochen plauderte, bei dem er auf einem Luftballon Schlagzeug spielte. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Ben Fu
29.05.2025 11:59registriert Juni 2023
Diesen Preis erhält man als sogenannter "Künstler" in der Schweiz ja sowieso, sobald man an der Reihe ist. Ausgezeichnete zeichnen sich untereinander fröhlich aus. Ist auch eine Freizeitbeschäftigung ...
6811
Melden
Zum Kommentar
avatar
plataoplomo
29.05.2025 08:19registriert Februar 2020
Gratulation an Zeal&Ardor zum Artist Award....
Absolut verdient, haben sie doch auf Spotify mehr monatliche Hörer als der
"Best Streaming Act". 🤣 Aber sie gehören halt nicht zum Hitmill-Filz.😉
6310
Melden
Zum Kommentar
12
    SP zur SVP: «Sie wollen ein Modell, das die Frauen zurück an den Herd schickt»
    Die Individualbesteuerung soll mehr Gleichstellung schaffen. Die «Arena» verkommt zur Grundsatzdiskussion: traditionelles gegen modernes Familienmodell.

    Für einmal präsentierten sich die politischen Lager in der SRF-«Arena» in ungewohnter Formation: Die Mitte stand an der Seite der SVP, während sich die FDP mit der SP verbündete. Der Grund für dieses ungewohnte Bild: Eine Allianz aus Linken und Liberalen will, dass Ehepaare künftig individuell besteuert werden. Das gemeinsame Ziel: Mehr Gleichstellung.

    Zur Story