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Die FIFA reagiert auf Trumps Drohung, Städten die WM-Spiele wegzunehmen

President Donald Trump greets FIFA President Gianni Infantino during a summit to support ending the more than two-year Israel-Hamas war in Gaza after a breakthrough ceasefire deal, Monday, Oct. 13, 20 ...
Was haben sie da zu bereden? US-Präsident Donald Trump (links) und FIFA-Präsident Gianni Infantino.Bild: keystone

So reagiert die FIFA auf Trumps Drohung, einigen Städten die WM-Spiele wegzunehmen

US-Präsident Donald Trump deutet an, von den Demokraten regierten WM-Austragungsorten die Spiele zu entziehen. Die FIFA reagiert – und ein Fakt wird dem Vorhaben wohl einen Strich durch die Rechnung machen.
16.10.2025, 07:3316.10.2025, 07:33
Julian Buhl, David Digili / t-online
Ein Artikel von
t-online

Die Drohung von Donald Trump erregte am Dienstag Aufsehen. Der US-Präsident postulierte im Weissen Haus, er könne FIFA-Präsident Gianni Infantino mit Leichtigkeit dazu bewegen, Städte wie Boston als Spielorte der Weltmeisterschaft 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird, zu streichen.

«Wenn jemand einen schlechten Job macht und ich den Eindruck habe, dass die Bedingungen (zur Ausrichtung von WM-Spielen) unsicher sind, dann würde ich Gianni anrufen, den phänomenalen Chef der FIFA, und ich würde sagen: ‹Lass es uns woanders hin verlegen.› Und er würde es machen», sagte Trump.

Mit seiner Äusserung deutete der 79-Jährige eine Instrumentalisierung des Fussball-Grossereignisses in der Auseinandersetzung mit mehreren von den Demokraten regierten US-Metropolen an. FIFA-Boss Infantino sucht immer wieder die Nähe des Republikaners. Von den elf WM-Spielorten in den USA werden mit Boston, Atlanta, East Rutherford, Houston, Miami Gardens, Kansas City und Philadelphia derzeit sieben Städte von den Demokraten regiert.

Hohe Regressforderungen drohen

Allerdings: Nach t-online-Informationen kann auch FIFA-Präsident Infantino nicht einfach anordnen, einer Gastgeberstadt den Status zu entziehen und die dort geplanten Spiele an anderer Stelle auszutragen. Denn mit den «Host Cities», also den Gastgeberstädten, bestehen feste Verträge, bei einem Vertragsbruch vonseiten der FIFA wäre wohl mit hohen Regressforderungen zu rechnen.

Die FIFA reagierte am Mittwoch zurückhaltend auf Trumps Aussagen. «Sicherheit hat bei allen FIFA-Events weltweit Top-Priorität», erklärte der Weltverband auf Anfrage von t-online. Und weiter: «Die Sicherheit fällt in die Zuständigkeit der Regierung, und diese entscheidet, was im besten Sinne der öffentlichen Sicherheit ist. Wir hoffen, dass jeder unserer 16 Spielorte bereit sein und alle nötigen Anforderungen erfüllen wird.»

Die Stadien der Fussball-WM 2026 in Nordamerika

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Die Stadien der Fussball-WM 2026 in Nordamerika
Atlanta, USA – Mercedes-Benz Stadium (an der WM wohl 65'085 Zuschauer): Heimstätte der Atlanta Falcons (NFL) und Atlanta United (MLS).
quelle: keystone / mike stewart
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Trump und seine Regierung sprechen seit geraumer Zeit von ausufernden Kriminalitätsproblemen in von den Demokraten regierten US-Städten und -Bundesstaaten, schickten bereits in die Hauptstadt Washington DC, nach Los Angeles und Portland die Nationalgarde zum Einsatz gegen «Antifa und andere inländische Terroristen» – gegen den Willen der normalerweise dafür zuständigen Gouverneure und Bürgermeister. Die Demokraten werfen dem Präsidenten Machtmissbrauch vor und verweisen unter anderem auf niedrige Kriminalitätsraten und die insgesamt ruhige Lage in den betroffenen Städten.

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Diese Nationen sind für die WM 2026 qualifiziert
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Diese Nationen sind für die WM 2026 qualifiziert

England: 17. Teilnahme an einer Weltmeisterschaft
Letzte Teilnahme: 2022 (Viertelfinal)
Grösster WM-Erfolg: Weltmeister (1966)

quelle: keystone / toms kalnins
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90 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stevensplace
16.10.2025 08:12registriert März 2020
«Sicherheit hat bei allen FIFA-Events weltweit Top-Priorität»

Nein, die wichtigste Priorität bei der FIFA ist, die Anbiederung bei korrupten Politikern, damit der Rubel maximal rollt. Das steht an aller erster Stelle.
3470
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Bonbonsai
16.10.2025 08:19registriert November 2023
Man sollte da einfach nicht hin gehen?

- zu teuer
- zu unsicher
- zu rassistisch
2362
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Celtic Swiss
16.10.2025 08:13registriert Juni 2024
Der eine Mafiaverein sagt dem anderen, was zu tun ist!

Mal schauen, welcher Don überleben wird:
Don Donald oder Don Gianni!
1950
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90
Wenn fast der ganze Trainerstab den gleichen Vornamen hat – kuriose Zufälle im Fussball
Vor einigen Jahren berichteten wir, was es mit dem Gesang «Alle heissen Glenn in Göteborg» auf sich hat. Dieser hat den Ursprung im Jahr 1982, als der schwedische Klub mit den Spielern Glenn Hysén, Glenn Strömberg, Glenn Schiller und Glenn Holm den Uefa-Cup gewann. Dabei war der Vorname in Schweden gar nicht so verbreitet.
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