Dreimal pro Jahr in die Ferien plus 9 Tagesausflüge – so reist die Schweiz
89 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung unternahmen im Jahr 2024 gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) mindestens eine Reise mit einer oder mehreren auswärtigen Übernachtungen. Insgesamt wurden im Durchschnitt 2,9 solcher Reisen pro Person verzeichnet – genauso viele wie im Vorjahr und noch immer weniger als im Rekordjahr 2017 (3,1).
Wer wie oft reist
Frauen waren im Jahr 2024 mit 3,1 Reisen mit Übernachtungen häufiger unterwegs als Männer (2,7). Von allen hier unterschiedenen Bevölkerungsgruppen übernachteten einzig die 6- bis 14-Jährigen auf ihren Reisen mehrheitlich in der Schweiz (57 Prozent). Mit 3,6 Reisen pro Person waren sie auch am reisefreudigsten.
Am anderen Ende der Skala lag wie schon in den Vorjahren die Gruppe der Personen ab 65 Jahren mit 2,0 Reisen. Inlandreisen waren vor allem bei der Wohnbevölkerung der Deutschschweiz beliebt: 38 Prozent ihrer Reisen erfolgten in der Schweiz. Bei der Wohnbevölkerung der italienischen und der französischen Schweiz machten Inlandreisen 29 Prozent bzw. 16 Prozent aus.
Destinationen
Wie in der Zeit vor der Covid-19-Pandemie führte 2024 die Mehrheit (65 Prozent) der Reisen mit Übernachtungen ins Ausland. Häufigste Reiseziele waren Deutschland und Italien mit einem Anteil von je 12 Prozent aller Reisen mit Übernachtungen, gefolgt von Frankreich mit 9 Prozent. Mehr als ein Viertel aller Reisen führte in ein anderes europäisches Land und lediglich 7 Prozent hatten ein Ziel ausserhalb Europas. Die Gesamtzahl der Reisen mit Übernachtungen im Ausland war 2024 mit 15,4 Millionen ähnlich hoch wie 2023.
Reisezweck
Ferien und Erholung waren 2024 häufiger als im Vorjahr der Hauptgrund für Reisen mit Übernachtungen: Mit einem Anteil von 66 Prozent erreichten sie wieder das zwischen 2020 und 2022 beobachtete Niveau. Die Reisen für Besuche bei Verwandten oder Bekannten blieben mit einem Anteil von 23 Prozent stabil auf Vorjahresniveau, während bei den Geschäftsreisen ein Rückgang auf neu 4 Prozent verzeichnet wurde.
Reisedauer
Wie in den Vorjahren waren auch 2024 Reisen mit einer bis drei Übernachtungen am beliebtesten (42 Prozent). An zweiter Stelle standen Reisen mit vier bis sieben Übernachtungen (32 Prozent), an dritter solche mit acht bis vierzehn Übernachtungen (18 Prozent). Lange Aufenthalte, bei denen mehr als 14-mal übernachtet wurde, bildeten mit 9 Prozent die kleinste Kategorie. Diese Anteile haben sich in den letzten Jahren kaum verändert.
Ausgaben
Bei Privatreisen mit Übernachtungen gab eine reisende Person 2024 pro Tag durchschnittlich 160 Franken aus. Die durchschnittlichen Tagesausgaben für Reisen in der Schweiz stiegen mit 146 Franken gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent an, wohingegen Reisende im Ausland mit durchschnittlich 168 Franken pro Tag nicht mehr ausgaben als 2023. In diesen Zahlen sind die Auslagen für Transport, Unterkunft und Verpflegung sowie die übrigen Kosten, die bei einer Reise anfallen, enthalten.
Tagesreisen
2024 unternahm die Schweizer Wohnbevölkerung 72,4 Millionen Tagesreisen (ohne Übernachtung). Das entspricht durchschnittlich 8,8 Tagesreisen pro Person. 7,9 davon erfolgten in der Schweiz. Personen aus der Deutschschweiz unternahmen im Schnitt 10,3, solche aus der französischen Schweiz 5,5 und solche aus der italienischen Schweiz 2,0 Tagesreisen.
Ferien und Erholung waren 2024 der am häufigsten genannte Grund für eine Tagesreise (52 Prozent). Geschäftsreisen kamen dagegen lediglich auf einen Anteil von 5 Prozent, wobei dieser im Vorjahresvergleich stabil blieb.
Hauptverkehrsmittel
Die meisten Reisen mit Übernachtungen erfolgten 2024 mit dem motorisierten Individualverkehr (52 Prozent). Der Anteil der Reisen mit dem Luftverkehr lag mit 26 Prozent noch immer unter dem Vor-CoronaNiveau und auch der Wert des öffentlichen Landverkehrs blieb mit 19 Prozent gegenüber 2023 stabil. Berücksichtigt wurde jeweils die Verkehrsform, mit der während der Reise die grösste Entfernung zurückgelegt wurde.
Unterkunft
Bei über zwei Dritteln der Reisen wurde entweder in einem Hotel oder Kurbetrieb oder in der Parahotellerie übernachtet. Danach folgten Reisen mit Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten (22 Prozent) oder in der eigenen bzw. in einer kostenlosen Ferienunterkunft (8 Prozent). 2024 verteilten sich die Übernachtungen wieder in etwa gleich auf die verschiedenen Unterkunftsarten wie vor der Pandemie. (pre/can)
