Die russische Sopranistin Anna Netrebko kehrt in die Schweiz zurück, konkret ins Zürcher Opernhaus. Der neue Intendant Matthias Schulz hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass Netrebko ab dem 2. November auf der Bühne stehen wird, als Leonora in «La forza del destino» von Giuseppe Verdi.
Angst vor negativen Rückmeldungen aus der Zürcher Politik hat Schulz keine. «Ich bin überzeugt, dass Anna Netrebko diese Chance verdient hat», sagte er vor den Medien. Es sei falsch, Künstler als Sündenböcke zu benutzen, weil man an die tatsächlich Verantwortlichen nicht herankomme.
«Als Kulturinstitution tragen wir auch die Verantwortung, Künstler vor falscher Ideologisierung zu schützen», sagte Schulz weiter. Er habe sich vor dem Engagement persönlich mit ihr zum Thema Russland und Ukraine ausgetauscht.
Schulz betonte, dass Netrebko in den vergangenen Jahren ausschliesslich auf pro-ukrainischen Bühnen aufgetreten sei. Auftritte in Russland habe es keine mehr gegeben. «Deshalb freuen wir uns jetzt, dass sie wieder in der Schweiz zu hören sein wird.»
Auch andere Spielstätten heissen die Opern-Sängerin mittlerweile wieder willkommen, so etwa London, Mailand oder Berlin – teilweise jedoch begleitet von Demonstrationen.
Netrebko, die in Wien lebt, wird eine Nähe zum russischen Machthaber Wladimir Putin nachgesagt. Ihren 50. Geburtstag im Jahr 2014 feierte sie im Kreml. Im selben Jahr zeigte sie sich mit der neurussischen Fahne und einem prorussischen Separatistenführer.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 geriet sie zunehmend in die Kritik. Konzerte und Opernauftritte in den USA und anderen westlichen Ländern wurden abgesagt.
Auch auf Schweizer Bühnen war sie nicht mehr erwünscht. Im Juni 2024 wurde ein Auftritt der Starsopranistin im KKL abgesagt – auf Druck der Politik. Die Regierungen von Stadt und Kanton Luzern befürchteten, dass die «öffentliche Ordnung» bedroht sein könnte. Im gleichen Monat wie das schliesslich abgesagte Konzert fand die Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock statt.
Netrebko distanzierte sich in mehreren Ländern, in denen Auftritte abgesagt wurden, schriftlich von Putin. Ihr Management betonte zudem, dass Netrebko mehrere Erklärungen abgegeben habe, «in denen sie sich gegen den Krieg aussprach und zum Frieden in der Ukraine aufrief». (sda)
Und welche Chance haben die Ukrainer verdient, in Würde und Freiheit zu leben, ohne Angst vor dem nächsten Bombeneinschlag!
Die Dame hat sich nie klar gegen Putin distanziert!
Aber bei uns hätte man vor 80 Jahren auch Filme von Leni Riefenstahl gezeigt, unter dem Deckmantel von kultureller Wichtigkeit!🤮