Schweiz
SBB

FV-Dosto: SBB testen Schüttelzug auf Schweizer Schienen

Abfahrt des Fernverkehrs-Doppelstockzugs FV-Dosto im Zuercher Hauptbahnhof am Mittwoch, 1. Mai 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Die Fahrt mit dem FV-Dosto ist noch immer wacklig. Das soll sich bald ändern.Bild: KEYSTONE

SBB testen umgebauten «Schüttelzug» FV-Dosto auf Schweizer Schienen

Um mehr Ruhe in die Zugfahrt zu bringen, haben die SBB einen FV-Dosto als Prototyp umbauen lassen. Nach Testfahrten in Tschechien ist dieser nun in die Schweiz zurückgekehrt. Ob alle Doppelstockzüge umgebaut werden, ist aber noch nicht entschieden.
31.07.2025, 15:3431.07.2025, 16:14
Mehr «Schweiz»

Verzögerungen, Pannen und rucklige Fahrt – der FV Dosto hatte bisher bei Pendlern und SBB-Angestellten einen schweren Stand. Weil er während der Fahrt so wankt, erhielt er den Spitznamen «Schüttelzug». Das wollen die SBB ändern.

Im April hatte das Unternehmen deshalb angekündigt, dass ein FV-Dosto nach Tschechien überführt und dort mit umgebauten Drehgestellen getestet werde. Nun ist dieser Prototyp zurück in der Schweiz.

Tests mit Passagieren im Herbst

«In Tschechien wurden die Sicherheit gegen Entgleisen und die Federung des Zuges getestet. Diese statischen Tests verliefen planmässig und werden nun analysiert», heisst es in einer Mitteilung. Währenddessen soll der Prototyp auf Schweizer Schienen Streckenfahrten absolvieren, um den Fahrkomfort, den Betrieb und die Zulassungsfähigkeit zu überprüfen.

Ausgewählte Personen werden im Herbst zudem bei den Testfahrten dabei sein, um ebenfalls ein Feedback zu geben, heisst es weiter. All diese Erkenntnisse fliessen in eine Gesamtbewertung ein. Und erst dann wird auch entschieden, ob die ganze Flotte umgerüstet wird.

SBB müssten Umbau der Flotte selbst bezahlen

Für die SBB könnte das teuer werden. Bei der Entwicklung des Prototyps hat sich Hersteller Alstom noch finanziell beteiligt, ein allfälliger Umbau aller 62 FV-Dostos müssten die SBB selber tragen. Wie viel das kosten würde, hat das Unternehmen bisher nicht verraten.

Um die Fahrt ruhiger zu gestalten, verzichtete man in der Vergangenheit bereits auf die Wankkompensation, womit Kurven schneller hätten befahren werden können. Dennoch ging der Ärger weiter.

Schon von Beginn an gab es mit den Zügen Probleme. Erst gab es Verzögerungen, nach der Einführung 2019 kam es zu Pannen und Ausfällen. (vro)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit
1 / 26
24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit
Am 1. Januar 1902 wurden die SBB gegründet. An diesem Tag fuhr auch der erste SBB-Zug, der eigenhändig von der SBB-Generaldirektion geführt wurde. Bis dahin wurde der Betrieb zwar im Auftrag der Bundes, aber noch in der Organisation der Privatbahnen geführt. Sukzessive wurden von 1901 bis 1909 die fünf grössten Privatbahnen verstaatlicht und in die SBB überführt. Die Männer tragen schicke Doppelreiher und posieren vor dem allerersten SBB-Zug. Er ist gerade im Bahnhof Bern eingetroffen. ... Mehr lesen
quelle: foto service sbb / str
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Bombardier-Zug weiter unter Beschuss
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Raketenwissenschaftler
31.07.2025 16:03registriert Januar 2023
Der Ausbau und Ersatz der fehlerhaften Teile durch fixe muss die SBB selbst bezahlen. Dass der Zug nur noch langsam um die Kurven schleichen kann wird hingenommen und das ganze als Verbesserung verkauft. Irgendwie krasses Missmanagement.
308
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rethinking
31.07.2025 17:13registriert Oktober 2018
Der „Swiss-Finish“ ist Mist…

Egal ob SBB oder Armee…

Jeder halbwegs schlaue Techniker weiss, dass Individualentwicklungen nur Probleme machen…
266
Melden
Zum Kommentar
avatar
Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
31.07.2025 16:50registriert Januar 2020
Kommt davon, wenn man billig im Ausland bestellt.

Kaufste billig, kaufste zweimal.
2012
Melden
Zum Kommentar
27
So wird das Abfall-Problem in den Bergen bekämpft
Wandern ist beliebt wie nie. Und wo immer mehr Menschen unterwegs sind, da folgen oft auch Probleme. Zum Beispiel der Abfall. Wie hat sich das in den letzten Jahren verändert und was wird dagegen unternommen?
2009 war es eigentlich nur ein April-Scherz. In einem Video stellte Schweiz Tourismus die «Swiss Mountain Cleaners» vor. Die Felsenputzer waren rund um Engelberg im Einsatz, damit die Schweizer Berge sauber bleiben. Die Resonanz auf das Thema war riesig.
Zur Story