Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) plant eine Spezialstudie zur Belästigung am Arbeitsplatz in der Schweiz. In einer am Dienstag veröffentlichten Studie gaben neun Prozent der Befragten in der Schweiz an, durch Belästigung, Mobbing oder Gewalt am Arbeitsplatz belastet zu sein. Dies gab das SECO an einem Mediengespräch bekannt.
Dieser Wert war im europäischen Vergleich höher. «Hier besteht Forschungsbedarf, da die Studienergebnisse mehr Fragen aufwerfen, als Antworten liefern», sagte der zuständige wissenschaftliche Mitarbeiter beim SECO, Ralph Krieger.
Eine möglichere Erklärung für die höheren Werte im europäischen Vergleich sei indes die höhere Sensibilisierung für das Thema in der Schweiz, sagte der Leiter der Direktion Arbeit, Boris Zürcher, weiter.
Das SECO und die Eidgenössische Koordinationskommission für Arbeitssicherheit nahmen zum dritten Mal an der Europäischen Erhebung über Arbeitsbedingungen (EWCTS) teil. Sie untersucht die Qualität der Arbeitsbedingungen anhand des Verhältnisses von Belastungen und Entlastungen.
Das Monitoring der Entwicklung der Arbeitsbedingungen sowie der Vergleich mit den Nachbarstaaten zeigt den Behörden laut SECO, in welchen Bereichen mögliche Gesundheitsrisiken vorkommen und eine Steuerung angezeigt ist. In der Schweiz wurden 1224 Erwerbstätige von Januar bis November 2021 befragt. Insgesamt wurden für die Studie mehr als 71'000 Erwerbstätige aus 35 europäischen Ländern befragt.
(yam/sda)