Schweiz
Social Media

Stadtpolizei Uster löst mit Tweet einen Shitstorm aus

Stadtpolizei Uster twittert den ganzen Tag – bereits um 7:10 Uhr gibt es einen Shitstorm

11.07.2022, 14:1011.07.2022, 15:56
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Dieser Schuss ging definitiv nach hinten los! Die Stadtpolizei Uster wollte am Montag einen Tag lang genauestens über ihre Arbeit informieren. Und zwar auf Twitter. So kündigte sie bereits vor einer Woche an: «Am 11.7 (#Polizeitag117) gewähren wir euch einen besonderen Einblick in unseren Polizeialltag. Ab 6 Uhr starten wir einen Twitter-Halbmarathon. Während 12h twittern wir über Einsätze, Aufgaben & Eindrücke aus allen Bereichen der Stapo. Zeitnah & transparent.»

Heute Morgen war es dann so weit. Am frühen Morgen veröffentlichten die Beamten ein Foto aus der Social-Media-Einsatz-Zentrale. Zu sehen: Zwei Kaffees, einige Laptops und zwei einigermassen verschlafene Gesichter.

Wenig später folgte ein kurzes Video mit einem Einsatzwagen. Die Überschrift: «Wir sind gespannt, was der Tag bringen wird ...»

Wir können es vorwegnehmen: Der Tag sollte der Stadtpolizei Uster nichts Gutes bringen. Denn nur eine Stunde später sollte es einen Shitstorm hageln. Sozusagen auf Kilometer eins des Halbmarathons.

Um 7:10 Uhr setzte die Stadtpolizei diesen Tweet ab:

Die Reaktionen

Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Twitter-User über den Tweet beschwerten. «Seid ihr ein Satire-Account oder ist das euer Ernst?», fragten die Grünen Bezirk Uster.

Die Stadtpolizei Uster entgegnete: «Wieso?»

Grüne Bezirk Uster: «Denkt ihr, es ist gute PR euch auf Twitter dafür abzufeiern, dass ihr irgendeinen armen Kerl, der seine Rechnungen nicht bezahlen kann, bewaffnet abführt?»

Die meisten Reaktionen gehen in dieselbe Richtung. Eine Auswahl:

Dass der Tweet beim Publikum nicht besonders gut ankam, merkte auch die Stadtpolizei Uster. Löschen wollte sie den Tweet bisher aber nicht. Stattdessen reagierte sie auf die Kritik und schrieb: «Wir halten nochmals fest, dass wir uns weder über Schuldnerinnen lustig machen, noch bedrohlich wirken wollen. Sollte dies aufgrund unserer Formulierung anders aufgefasst worden sein, entschuldigen wir uns dafür.»

Doch auch dieser Tweet wurde nicht von allen gut aufgenommen. Ein User kritisierte, dass die Polizei dem Leser die Schuld zuschieben würde.

Dieser Halbmarathon könnte härter werden als zunächst gedacht ...

(cma)

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Video: watson/Aya Baalbaki
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122 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insert_brain_here
11.07.2022 14:51registriert Oktober 2019
Sagt mir ihr wisst nicht wie Betreibungen funktionieren ohne mir zu sagen ihr wisst nicht wie Betreibungen funktionieren….
1. Die Polizei führt nicht einfach so einen Schuldner vors, da muss sich einer über längere Zeit aktiv weigern mit dem Amt zu kooperieren
2. Auch reiche Menschen werden betrieben und das nicht einmal selten, gibt genug feine Pinkel die meinen z.B. den Handwerker nicht bezahlen zu müssen
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René Gruber
11.07.2022 14:32registriert April 2016
in der heutigen Zeit müssten Goldwaagen hochkonjunktur haben, denn ein jedes Wort muss erst darauf gelegt werden bevor es ausgesprochen/geschrieben wird. Schliesslich könnte es ja irgendwem nicht passen oder falsch verstanden werden.
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uicked
11.07.2022 14:26registriert Oktober 2017
Mir ein Rätsel, warum man solche Sachen machen muss. Jeder weiss doch, das Alle einen Shitstorm suchen. Lasst einfach die Finger von Twitter und co. Ist sowieso nur pures Gift.
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