In deutschen Medien wird von einer historischen Hitzewelle gesprochen, die mit dem Sommer-Hoch Julia in diesen Tagen über Europa zieht. Auch in der Schweiz ist eine mehrtägige Hitze im Gang mit Maximaltemperaturen von über 30 Grad Celsius. Wir liefern Antworten auf die drängendsten Fragen.
«Der Hauptgrund ist die warme Luft, welche vor allem Dienstag und Mittwoch über der Schweiz lagert», sagt Elias Zubler von Meteo Schweiz. Zum anderen sorgt das hochdruckbestimmte Wetter für uneingeschränkte Sonneneinstrahlung, wodurch die untersten Luftschichten stark aufgeheizt werden. Dabei wird die Luft nicht direkt durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Aber wegen der tagsüber starken Strahlung erhitzt sich die Bodenoberfläche stark. Diese gibt dann einen Teil davon als fühlbaren Wärmefluss in darüberliegende Atmosphärenschichten. Es ist in der Deutschschweiz mit Höchstwerten von 33 bis 38 Grad zu rechnen. «Dies sind zwar sehr hohe Werte, es reicht jedoch nicht für neue Rekorde», sagt Zubler.
Da die Westschweiz in einer etwa 1 bis 2 Grad wärmeren Luftmasse anzutreffen ist, steigen dort auch die Tageshöchsttemperaturen auf höhere Werte als in der Deutschschweiz. Speziell in Genf sind Tageshöchsttemperaturen bis 37 Grad zu erwarten. Auf der Alpensüdseite ist die Luftmasse etwas weniger heiss als nördlich der Alpen, dementsprechend liegen dort die Tagesmaxima mit rund 33 Grad etwas tiefer als in der Deutschschweiz.
Ob die laufende Hitzewelle zu einer Rekordhitze führen wird, lässt sich noch nicht sagen. «Die Ausmasse von 2003 oder 2023 dürften nach aktuellem Modellstand wohl eher nicht erreicht werden», sagt Meteorologe Zubler. An Messstandorten wie Genf, Lugano, Basel, Bern und Zürich wurden bis anhin noch keine neuen Rekorde der Tageshöchstwerte registriert. Vielleicht kommen die noch.
Pro Tag sollte man 1,5 bis 2 Liter trinken, egal ob Hitze herrscht oder nicht. Unser Körper braucht jeden Tag rund 30 bis 35 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht. Das macht für einen 70 Kilogramm schweren Menschen eigentlich 2,1 bis 2,45 Liter. Bei grosser Hitze und trockener Luft steigt der Flüssigkeitsbedarf zusätzlich an. Unser Körper besteht zu über 50 Prozent aus Wasser, das unter anderem für die Regulation der Körpertemperatur verantwortlich ist. Damit schützt es den Körper vor Überhitzung. Durch das vermehrte Schwitzen verliert der Körper einen grossen Teil der aufgenommenen Flüssigkeit wieder. Deswegen ist es an Hitzetagen besonders wichtig, viel zu trinken – und dies vor allem auch regelmässig.
Übertreiben darf man es aber auch nicht. Zu viel Wasser kann in seltenen Fällen zu einer Elektrolytentgleisung führen. Dies ist ab etwa sechs Litern pro Tag möglich. Der Körper scheidet das überschüssige Wasser aus und damit auch wichtige Mineralstoffe. Die Symptome sind Kopfschmerzen und Übelkeit. Weil viele Lebensmittel Wasser enthalten und damit zur Gesamtmenge der aufgenommenen Flüssigkeit beitragen, muss die Menge nicht verdoppelt werden. Experten raten dazu, täglich 2,5 bis 3 Liter zu trinken. Diese Flüssigkeitsmenge sollte gemäss der Ernährungsberatung des Kantonsspitals St.Gallen so gut wie möglich durch Wasser oder ungesüsste Getränke gedeckt werden.
Zwar sind auch alkoholische Getränke flüssig, sie zählen aber gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung nicht zu den Flüssigkeiten für den täglichen Bedarf. Zusätzlich hemmt Alkohol die Produktion des antidiuretischem Hormons, welches dafür verantwortlich ist, Wasser im Körper zu halten. Ein erhöhter Alkoholkonsum führt gemäss der Ernährungsberatung auch dazu, dass der Körper mehr Flüssigkeit ausscheidet.
Schwere Mahlzeiten sollte man in dieser Hitze meiden und auf leichte Kost setzen. Das deutsche Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit empfiehlt zum Beispiel, an heissen Tagen mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
«Vermeiden, bekleiden und einreiben» heisst das Motto. Über den Mittag zwischen 11 und 15 Uhr sollte man möglichst im Schatten bleiben. Wer draussen ist, sollte Haut und Augen schützen mit Kleidung, Kopfbedeckung und einer Sonnenbrille.
Ja, auch im Schatten sind wir den UV-Strahlen ausgesetzt, die unsere Haut verbrennen können. Durch die Reflexion der Umgebungsstrahlung sind wir trotz des Sonnenschirms immer noch bis zu 50 Prozent der UV-Strahlung ausgesetzt. Eincremen also auch im Baumschatten und unter vorüberziehenden Wolken. Auch Wasser bietet keinen Sonnenschutz, es kann die Strahlung sogar noch verstärken. Sogar beim Tauchen ist man nicht geschützt, weil in einem halben Meter Tiefe noch rund 40 Prozent der UV-Strahlung durchdringen.
Mit der Sonnencreme darf dick aufgetragen werden. Man sollte sich so schnell wie möglich eincremen, denn die erste Schicht ist die wichtigste. Es dauert nämlich etwa eine halbe Stunde, bis der Schutz der Sonnencreme aufgebaut ist. Beim Schwimmen, Schwitzen und Abtrocknen geht der Schutz verloren. Deshalb muss man sich immer wieder eincremen. Bei einem hohen Sonnenschutzfaktor der Creme kann man etwas länger zuwarten.
Besser nicht. Wenn wir überhitzt direkt ins Wasser springen, entsteht aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen der Luft und dem Wasser für den Körper eine Stresssituation. Das ist nicht für jeden Körper gleich schlimm. Möglich sind aber muskuläre Reaktionen wie Muskelkrämpfe und Kreislaufprobleme. Da sich die Adern schlagartig verengen, kann das Blut nicht mehr richtig zirkulieren. Dies führt im schlimmsten Fall zu einem Kälteschock bis hin zur Ohnmacht oder zu einem Herzinfarkt. Somit ist es besser, unter der Dusche in der Badi abzukühlen oder, falls nicht vorhanden, langsam ins Wasser zu steigen.
Nein. Das ist kein Klimaschock. Um im Sommer die Körpertemperatur auszugleichen, muss der Körper kühlen. Das tut er, indem er durch eine vermehrte Durchblutung der Haut Wärme vom Körperinneren nach aussen abtransportiert. So produzieren wir Schweiss, dessen Film eine kühlende Wirkung hat. Kommen wir in eine stark abgekühlte Umgebung, wird der Organismus versuchen, seine Kerntemperatur von 37 Grad Celsius konstant zu halten. Zu diesem Zweck fährt die Hautdurchblutung herunter. Durch den bestehenden Schweissfilm auf der Haut empfinden wir diese Raumtemperatur als kühler. (aargauerzeitung.ch)
Häbet sorg draussen. Die schlimmsten Arbeitsunfälle musste ich alle im Sommer bei grosser Hitze miterleben. Wenns euch schwindlig wird geht runter vom Gerüst oder der Maschiene und sagt STOPP FERTIG, nur so habe ich glaub meine Arbeit überlebt.
Das sind Tips, die so in der Form niemand braucht.
Die Tipps mit Schatten und eincremem sind schön und tolly solange die Arbeitgeber in diesem Bereich nicht kontrolliert werden, bleiben es halt nett gemeinte Tipps