Christian Levrat beim SP-Parteitag Anfang Dezember in Brugg.Bild: KEYSTONE
SP-Chef Levrat auf Konfrontationskurs: «Cassis ist der dritte SVP-Bundesrat!»
Christian Levrat steht vor seinem dritten Parlamentswahlkampf als SP-Parteipräsident. Eines steht bereits jetzt fest: Es wird ein angriffslustiges Jahr werden – wie Levrats Aussagen im Interview mit dem «Blick» zeigen.
«Wir müssen die SVP-FDP-Mehrheit im Nationalrat brechen. […] Wenn sie funktioniert, ist es verheerend, wie jetzt beim CO2-Gesetz. […] Die Rechten haben in dieser Legislatur keine einzige brauchbare Reform zustande gebracht. […] Sie sind auf der ganzen Linie gescheitert.»
SP-Präsident vom Scheitel bis zur Socke: Christian Levrat.Bild: KEYSTONE
… die Chancen der Linke
«Die Linke hat überall dort verloren, wo sie sich nicht mehr um die konkreten Probleme der Leute gekümmert hat. Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen werden, wenn wir die Löhne, die Renten, die Kaufkraft der Leute ganz konkret verteidigen.»
… das Rahmenabkommen mit der EU
«Wir müssen Brüssel ein besseres Angebot unterbreiten. Denn weder Lohnschutz noch Rahmenvertrag sind Selbstzweck. Wir brauchen beides. […] Nach den Wahlen müssen wir mit einem solchen Angebot an die EU gelangen»
«Cassis' ‹das oder nichts› ist eine Kapitulationserklärung. […] Er macht schlechte Politik. […] Cassis hatte sich wie ein Anfänger verhalten. Er war verantwortlich dafür, dass der Streit mit Brüssel nach dem Juncker-Besuch Ende letzten Jahres eskalierte. [… ] (Ich) fordere Cassis auf, sich so zu verhalten, wie es seinem Amt angemessen ist, und endlich zu erklären, warum er die erfolgreiche Schweizer Aussenpolitik auf den Kopf stellt. [… ] Cassis macht Aussenpolitik à la Orban. Er ist zum dritten SVP-Bundesrat geworden!
Muss einstecken: FDP-Bundesrat Ignazio Cassis.Bild: KEYSTONE
… seinen womöglich letzten Wahlkampf
«Ich muss mir selbst zwei Fragen beantworten: Erstens, habe ich noch Lust? Und zweitens, ist es gut für die Partei, weiterzumachen? Wenn die Antwort zweimal Ja lautet, bleibe ich noch, sonst nicht.»
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Die beliebtesten Kommentare
N. Y. P.
27.12.2018 08:42registriert August 2018
«Ich muss mir selbst zwei Fragen beantworten: Erstens, habe ich noch Lust? Und zweitens, ist es gut für die Partei, weiterzumachen? Wenn die Antwort zweimal Ja lautet, bleibe ich noch, sonst nicht.»
Herr Levrat, sie wirken müde, abgekämpft und ausgelaugt. Sport ? Dass sie sich nur schon die Frage stellen !
Auch haben sie festgestellt, dass die Linke überall dort verloren hat, wo sie sich nicht mehr um die konkreten Probleme der Leute gekümmert hat.
Wie wahr !
PdA statt SP ? Partei der linken Akademiker. Arbeiter wählen leider die SVP.
Ja, Cassis stammt vom rechteren Flügel der FDP. Dies wusste man aber schon vor der Wahl, also was soll das gemotze?!
Ich, unter 30, Bauarbeiter, eher links eingestellt. Fühle mich nicht ernstgenommen von der SP. Eigentlich gehöre ich mit meinem oben genannten Profil, zur ehemaligen Zielbasis der SP.
Aber in den letzten Jahren, politisiert die SP an mir vorbei. Sie nimmt Probleme die mich beschäftigen zu wenig ernst, bzw. ignoriert sie. Zu hohe mieten, zu hohe Krankenkasse, Lohndumping, Förderung von CH Fachkräften, zu hohe Kosten fürs Auto etc. SP kehrt zurück zur Basis, sonst tuns andere
Cassis gehört zum Rechts-Freisinn.
Auch sein einnehmend sympathischer "Hunde-Blick" und sein einnehmend sympathischer Italo-Akzent ändern daran nichts.
Und dass der Rechts-Freisinn, der auch ausgesprochen unsympathische Galions-Figuren, wie den Gewerbeverbands-Präsidenten Bigler (auch "Mr. Burns" genannt) in seinen Reihen hat, sich nur wenig von der SVP unterscheidet, ist ja nicht erstaunlich.
Und doch gibt es da auch Risse in diesem "Rechtsbürgerlichen Block":
- Der Gewerbeverband ist zusammen mit den Gewerkschaften für die WIRKSAME FlaM.
- Die SVP ist gegen das Rahmenabkommen.
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