Für viele Eltern ist dieses Bild wohl unvorstellbar: Ihr kleines Kind fliegt alleine, ohne Papa oder Mama, nach London, San Francisco oder sonst wohin auf der Welt. Doch die Zahl der in der Aviatik-Branche «unaccompanied minors» genannten Passagiere nimmt an Schweizer Flughäfen zu, wie die Bodenabfertigungsfirma Swissport mitteilt. Als «unbegleitete Minderjährige» gelten Fluggäste zwischen 5 und 12 Jahren.
Die ehemalige Swissair-Tochterfirma hat auch eine Erklärung dafür bereit: Der Trend widerspiegle die Tatsache, dass viele Familien global aufgestellt seien und sich die Arbeitsdynamik verändert habe. Diese Mobilität beobachte man insbesondere bei internationalen Städten wie Zürich, Genf und Basel, sagt Swissport-Schweiz-Chef Andreas Keller. Manche Familienmitglieder würden weit weg wohnen.
Die Nachfrage für die Betreuung der besonders jungen Passagiere steige stark an, schreibt Swissport in der Mitteilung. Am Flughafen Zürich habe man 2024 rund 12'000 Kinder bei der Reise unterstützt – 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders im Sommer und in der Weihnachtszeit sei der Swissport-Service für junge Gäste gefragt gewesen. Auch am Flughafen Genf habe die Nachfrage um rund 4 Prozent zugenommen, in Basel um 3 Prozent.
Die Kinder werden von Swissport-Angestellten auf ihrer alleinigen Reise unterstützt. Die Eltern können ihre Tochter oder ihren Sohn dem Personal am Flughafen übergeben. Danach wird es durch die Sicherheitskontrolle begleitet, bis hin zum Flugzeug, wo ein Mitglied der Cabin Crew die Betreuung übernimmt.
Nach der Ankunft wird der Mini-Passagier vom dortigen Swissport-Personal in Empfang genommen, durch die Zoll- und Passkontrolle geführt und danach den wartenden, erwachsenen Bezugspersonen übergeben. (aargauerzeitung.ch)