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Die Asiatische Hornisse breitete sich 2024 in der Schweiz rasant aus

Die Asiatische Hornisse köpft Bienen – so schnell verbreitet sie sich nun in der Schweiz

27.01.2025, 09:0827.01.2025, 15:49
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Im letzten Jahr hat sich die Asiatische Hornisse in der Schweiz rasant weiterverbreitet. Wie der «Tages-Anzeiger» unter Berufung der Biologin Carine Vogel schreibt, hat sich 2024 die Anzahl der Meldungen im Gegensatz zum Vorjahr fast verdreifacht: So wurden im letzten Jahr 3829 Meldungen bestätigt. 2023 waren es noch 1399 gewesen.

PRODUKTION - 09.08.2024, Hessen, Maintal: Eine Asiatische Hornisse sitzt auf ihrem Nest. Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, ihre Stiche sind deutlich schmerzhafter als die heimischer Insek ...
So sieht die Asiatische Hornisse aus.Bild: keystone

Dass die invasive Insektenart sich so schnell verbreitet, bereitet insbesondere Schweizer Imkerinnen und Imkern Sorge. Das Problem: Die Asiatische Hornisse stellt eine grosse Bedrohung für einheimische Honigbienen dar.

Diese werden von den Hornissen vor Imkerkästen aufgelauert und geköpft. Die toten Tiere verfüttert die Hornisse dann ihren Jungen. Die primäre Jagd-Zeit ist von Sommer bis Herbst – in dieser Zeit können im Extremfall ganze Bienenvölker vernichtet werden.

Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist ein etwa 3 cm grosses Insekt aus der Familie der Vespidae (Wespen) mit einem dunklen Körper (1) und gelben Hinterleibsspitzen und Beinen (2).
So unterscheiden sich die Asiatische und die Europäische Hornisse.Bild: frelonasiatique

Wie Martin Schwegler, Zentralpräsident des Imkerverbands Bienen Schweiz, dem «Tages-Anzeiger» sagt, kann ein einziges Hornissennest pro Jahr über zehn Kilogramm Insekten töten – «eine höllische Menge». Das entspreche etwa dem Gesamtgewicht von vier Bienenschwärmen. Die Bienen werden durch die Hornissen nicht nur geköpft, sondern durch deren Präsenz so verunsichert, dass sie sich zum Teil nicht mehr aus den Bienenstöcken trauen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Dieses Verhalten beeinflusst auch die Bestäubung durch Bienen, was mögliche Folgen für die Biodiversität und die Landwirtschaft hat.

Asiatische Hornisse gesichtet? Das musst du tun
Die Asiatische Hornisse ist etwa 3 Zentimeter gross, hat einen dunklen Körper und gelben Hinterleibsspitzen und Beine. Wer eine verdächtige Hornisse entdeckt, soll diese fotografieren oder filmen. Das Bildmaterial soll danach mit genauer Angabe des Aufnahmeortes und des Aufnahmedatums via der Internetseite asiatischehornisse.ch gemeldet werden. (dab)

Die Asiatische Hornisse stammt, wie der Name sagt, ursprünglich aus Asien und wurde versehentlich 2004 im Südwesten Frankreichs nach Europa eingeschleppt. 2017 wurde das Tier erstmals in der Schweiz gesichtet. Hier verbreitet sich das Insekt mit grosser Geschwindigkeit, da es kaum natürliche Feinde hat.

Für den Menschen stellt die Asiatische Hornisse keine besonders grosse Bedrohung dar. Sie gilt grundsätzlich als friedlich und greift Menschen nur dann an, wenn sie sich bedroht fühlt. Das Gift des Tieres ist nicht toxischer als das der Europäischen Hornisse. (dab)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tirggeltöneli
27.01.2025 09:57registriert November 2020
Faszinierend ist die Verteidigung der Bienen.
Sie alle umgeben die Hornisse und beginnen wild mit den Flügeln zu schlagen/mit ihren Füdlis zu wackeln, erzeugen dadurch unheimliche Hitze und töten so die Hornisse. Faszinierende Natur.
TEAM BIENLI!
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Fernrohr
27.01.2025 11:52registriert Januar 2019
Der zuger NR Hegglin hat vor zwei Jahren eine Motion eingereicht, um griffige Massnahmen gegen diese Hornisse Bundesweit zu anzustossen. Diese hätte dieses Jahr im Nationalrat zur Sprache kommen sollen; ist sie aber nicht, weil die Subventions-Debatte (no es bitzli meeh!) für die Bauern zu viel Gesprächszeit absorbiert hat. Nach zwei Jahren werden unbehandelte Motionen ersatzlos abgeschrieben. Für einmal hat sich der Nationalrat als Schnarchtruppe geoutet! Es wird nun kantonal ein Jekami gemacht.
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Dr. Rodney McKay
27.01.2025 10:24registriert September 2024
Und der Bund beobachtet die Situation wieder einmal ganz genau. Solange bis es dann definitiv zu spät ist. :)
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