Die beiden SRF-Aufklärungssendungen «Dr. Bock» und «Jenny-Wannessa» bereiten dem SRG-Ombudsmann Roger Blum derzeit Kopfzerbrechen. Denn für die beiden Aufklärungssendungen, die sich an Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren richten, sind fast 10'000 Beanstandungen beim Ombudsmann eingetrudelt.
Rund 9400 Personen wandten sich gegen die SRF-Videoserie "Dr. Bock" - ein erzähltes Lexikon der Sexualität! Hervorragend! Und keineswegs ekelerregend, wie die Petenten der "PatriotPetitionen" behaupteten! #ombudsfall @srg_dhttps://t.co/GVR8XG5sS3
— Roger Blum (@BlumRoger) 17. April 2018
«Die Mailbox war völlig zugemüllt», schreibt Blum im Newsletter vom Dienstag. Der eingereichte Text sei jeweils der gleiche gewesen, nur die Absender unterschieden sich. Laut Blum stammen die Kritiker nicht aus der Schweiz, sondern aus rechtspopulistischen Kreisen aus Deutschland, Österreich und Südtirol.
Die Beanstander beschrieben die Inhalte der Serien, in denen Themen wie Pornographie, Selbstbefriedigung oder Oralsex behandelt werden, als «völlig skrupellos». Kinder und Jugendliche würden «in zutiefst anstössiger, ekelerregender Weise» mit Themen konfrontiert, «die jedem anständigen Menschen die Schamesröte ins Gesicht treiben».
Roger Blum hat sich die Serien angeschaut und geht davon aus, dass die Beanstander dies nicht taten. Die Serie «Dr. Bock» sei optimale Aufklärung – die Serie sei sachgerecht und erfülle alle Bedingungen des Jugendschutzes. Er konnte die Beanstandungen daher nicht unterstützen. Auf die Kritik an «Jenny-Wanessa» trat er nicht ein, da die Serie bereits eingestellt wurde. Die letzte Folge erschien im April vor einem Jahr. (ohe/sda)