Der Ukraine-Krieg jährt sich in etwas mehr als einem Monat zum dritten Mal. Von Anfang an dabei war Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Dieses Jahr ist er beim World Economic Forum (WEF) in Davos zu Gast und sprach aus diesem Grund über die Rolle der Schweiz mit «SRF News».
Bezüglich der Schweizer Neutralität ist Klitschko der Meinung, die Schweizer und Schweizerinnen müssten sich zwischen Demokratie und Autoritarismus entscheiden. Er stellt die Fragen: «Seid ihr für Krieg oder für Frieden? Unterstützt ihr unseren Wunsch, Teil der europäischen Familie zu werden, oder unterstützt ihr den Wunsch von Putin, die Ukraine an das russische Imperium anzuschliessen?» Es sei nicht der richtige Moment für eine unklare Haltung, sagt er. «Die Schweiz muss klar und deutlich sein. Wir erwarten mehr Unterstützung für die Ukraine», fordert er.
Klitschko anerkennt einerseits die Bemühungen der Schweiz in diesem Krieg. Trotzdem fordert er aber, dass die Schweiz der Ukraine dabei helfen sollte, sich zu verteidigen. Dazu gehören laut Klitschko auch die Lieferung von Schweizer Waffen an die Ukraine. Er argumentiert, jeder habe das Recht, sich zu verteidigen.
Im Interview zeigte sich der Ukrainer gleichwohl auch optimistisch. Das Treffen von Wladimir Putin und Donald Trump stimme ihn positiv, sagt er. Jedoch fordert er, bei den Verhandlungen nicht zu blauäugig zu sein, da Putins Ziele allgemein bekannt seien. Er sagt dazu: «Dialog muss sein, aber wir haben Angst, dass das Ganze zu Ungunsten der Ukraine entschieden werden könnte. Einen grossen Teil der Ukraine an Russland abzugeben, ist kein Kompromiss.»
(kek)