Die Schweiz hat im Gegensatz zu den meisten Ländern ein Milizparlament. Das heisst, dass die Parlamentarierinnen und Parlamentarier neben ihrem politischen Amt auch noch in anderen Berufen tätig sind.
Zumindest in der Theorie: Denn laut einer Studie von 2010 war etwa jeder dritte Nationalrat Vollzeitpolitiker. Mit einem Jahreseinkommen von 140'000 Franken inklusive Entschädigungen und Spesen ist das auch gut machbar.
Es gibt eine Übergangsrente – diese steht jedoch nur während höchstens zwei Jahren zur Verfügung.
Da im Ständerat die Wahlen noch nicht abgeschlossen sind, handelt es sich hier möglicherweise noch nicht um die vollständige Liste.
EVP-Nationalrätin und Parteipräsidentin Lilian Studer verliert im Kanton Aargau ihren bei den letzten Wahlen gewonnenen Sitz wieder.
Im Sommer noch Bundesrats-Kandidat, dann das Zurückziehen der Kandidatur und nun abgewählt. Dieses Schicksal trifft SP-Nationalrat Mustafa Atici aus dem Kanton Basel-Stadt.
Mitte-Ständerat Othmar Reichmuth verliert seinen Ständeratssitz für den Kanton Schwyz.
Auch SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel aus dem Kanton Freiburg wurde nicht wiedergewählt.
Der Luzerner GLP-Nationalrat Roland Fischer verliert seinen Sitz an die SP.
Nach vier Jahren im Ständerat wurde auch Philippe Bauer von der FDP Neuenburg nicht mehr wiedergewählt.
Auch der Neuenburger Denis de la Reussille muss seinen Sitz räumen. Damit verliert die Partei der Arbeit (PdA) ihren letzten Sitz im Parlament. Sein Sitz fiel dem Wahlerfolg der SVP zum Opfer, welche mit Didier Calame nach vier Jahren Pause wieder in den Nationalrat einzieht.
Meret Schneider schaffte in Zürich die Wiederwahl nicht. Sie lag zwar auf Rang 5, da die Grünen in Zürich aber einen ihrer fünf Sitze verlieren, reichte es – anders als vor vier Jahren – dennoch nicht.
Der Vorsprung auf die gewählten Balthasar Glättli, Marionna Schlatter und Bastien Girod war zu gross, um die Viertplatzierte und ebenfalls gewählte Katharina Prelicz-Huber zu überholen, fehlten Meret Schneider etwas mehr als 600 Stimmen.
Die GLP verliert in Zürich nur einen Sitz. Doch weil Patrick Hässig stimmenmässig zugelegt hat, müssen gleich zwei Bisherige ihren Sitz abgeben: Jörg Mäder und …
… und Judith Bellaiche.
Im Kanton Bern wurde die Bisherige Natalie Imboden von den Grünen nicht wiedergewählt. Ihre Partei verlor einen Sitz.
Der Berner Mitte-Nationalrat Heinz Siegenthaler musste seinen Sitz an den Parteikollegen und Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause abgeben. Siegenthaler verpasste bereits zum dritten Mal seit 2014 eine Wiederwahl. Der Hanfbauer rutschte bisher drei Mal in den Rat nach.
Auch für Grünen-Nationalrat Kurt Egger aus dem Kanton Thurgau heisst es: fertig mit Bern. Die FDP erobert seinen Sitz.
Der Genfer SVP-Nationalrat Thomas Bläsi profitierte nicht vom Stimmenzuwachs seiner Partei. Er musste sich dem parteiinternen Konkurrenten Charles Poncet beugen, der an seiner Stelle neu in den Nationalrat einzieht.
Der grünliberale Genfer Nationalrat und Präsident der kantonalen GLP Michel Matter wurde nicht wiedergewählt. Er litt unter den Stimmenverlusten seiner Partei und dem Wiedereinzug der Protestpartei MCG in den Nationalrat.
Die grüne Nationalrätin Isabelle Pasquier-Eichenberger verpasste wegen der Stimmenverluste ihrer Partei in Genf die Wiederwahl. Die Grünen verloren in dem Kanton gleich die Hälfte ihrer vier Sitze.
Die Zürcher SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer schaffte die Wiederwahl nicht. Ihre Partei konnte nicht so stark zulegen und kommt wie bisher auf zehn Sitze.
François Pointet, Waadtländer Nationalrat der Grünliberalen, wurde Opfer des Sitzverlusts seiner Partei. Von der GLP wurde nur die Bisherige Céline Weber im Amt bestätigt.
Aufgrund der Stimmenverluste ihrer Partei im Kanton Genf verliert Stefania Prezioso Batou ihr Nationalratsmandat. In Genf ziehen statt ihr und ihrer Kollegin Isabelle Pasquier-Eichenberger zwei Angehörige der Protestbewegung MCG in den Nationalrat ein.
Die grüne Nationalrätin Valentine Python aus der Waadt fiel dem Verlust des vierten Sitzes ihrer Partei zum Opfer. Nur drei bisherige Grüne schafften die Wiederwahl.
(lak/rbu/jaw/sda)
Es wurden nur andere Leute gewählt