Die Zürcher Parteien haben am Dienstag die Ausgangslage für den zweiten Ständeratswahlgang weitgehend geklärt. Die bürgerlichen Parteien treten mit SVP-Nationalrat Gregor Rutz an. Ihm gegenüber steht GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser. Sie wird voraussichtlich von Grünen und SP unterstützt. Das Zünglein an der Waage könnte die Mitte sein.
Nachdem am Sonntag im ersten Wahlgang lediglich Daniel Jositsch (SP) gewählt worden war, positionierten sich die Parteien am Dienstag für den zweiten Wahlgang, der am 19. November stattfinden wird.
Die Kandidatin der FDP, Nationalrätin Regine Sauter, verkündete am Dienstag nach Gesprächen mit den bürgerlichen Parteien und Wirtschaftsverbänden ihren Verzicht auf den zweiten Wahlgang. Die Zürcher Freisinnigen werden somit erstmals seit 40 Jahren nicht mehr im Ständerat vertreten sein.
Die FDP hielt sich mit dem Rückzug Sauters an eine vorgängig mit der SVP getroffene Vereinbarung, in einem zweiten Wahlgang diejenige Kandidatur mit den besseren Chancen zu unterstützen – dabei handelt es sich um SVP-Nationalrat Gregor Rutz, der am Sonntag vor Sauter lag.
Ob die FDP Rutz offiziell unterstützt, stand zunächst nicht fest. Die Freisinnigen wünschten Rutz in ihrer Mitteilung jedenfalls «viel Erfolg bei der Verteidigung des bürgerlichen Zürcher Sitzes im Ständerat».
Seine Bestätigung als SVP-Kandidat für den zweiten Wahlgang an einer Delegiertenversammlung am Dienstagabend gilt bei der jetzigen Ausgangslage als Formsache.
Auf der Gegenseite erklärte der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi (Grüne) am Dienstag seinen Verzicht auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang. Damit machte er den Weg frei für GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser, die am Sonntag mehr Stimmen holte als Leupi. Der Parteivorstand bestätigte ihre erneute Kandidatur bereits einstimmig, wie die GLP am Dienstag mitteilte.
Moser kann mit Unterstützung der Grünen und der SP rechnen. Beide Parteien haben die Unterstützung noch nicht formal beschlossen. Die SP entscheidet am Donnerstag an einer Versammlung, die Grünen entscheiden am nächsten Montag.
Entscheidend für den zweiten Wahlgang wird die Mobilisierung in den beiden Blöcken um die Kandidatin und den Kandidaten. Eine wichtige Rolle könnte die Mitte spielen. Die Partei gab am Dienstag bekannt, dass ihr eigener Kandidat, Nationalrat Philipp Kutter, zum zweiten Wahlgang nicht mehr antreten werde.
Die Partei wird am Mittwoch an einer Versammlung entscheiden, ob sie eine andere Kandidatur unterstützt. Für die Nationalratswahlen war die Mitte eine Listenverbindung mit der GLP eingegangen. Auf kantonaler Ebene spannte die Partei aber auch oft schon mit SVP und FDP zusammen, zuletzt bei den Regierungsratswahlen im Februar dieses Jahres. (sda)
(jaw/sda)
Weiter weg vom "Volk" kann man kaum sein.
Moser erhält gerne meine Stimme, wie schon beim ersten mal.