Der Bergsturz von Blatten im Lötschental könnte Schäden in einer Höhe von mehreren hundert Millionen Franken verursacht haben. Von dieser Summe geht der Schweizerische Versicherungsverband SVV derzeit aus.
Für eine präzise Schadenschätzung sei es allerdings derzeit noch zu früh, sagte am Freitag Thilo Kleine, Mediensprecher des SVV, auf Anfrage.
Kleine sagte weiter, wie viele Gebäude im Kanton Wallis versichert seien, sei unbekannt. Der Kanton kennt keine obligatorische Gebäudeversicherung. Der SVV gehe aber von einer sehr hohen Versicherungs-Abdeckung aus.
Die Versicherbarkeit von Häusern in den Bergen bleibt aus Sicht des SVV bestehen. In der Schweiz sehe das Gesetz vor, dass alles, was gegen Feuer versichert sei, zwangsläufig auch gegen Elementargefahren versichert werden müsse. «Die Versicherbarkeit von Elementarschäden ist also quasi gesetzlich vorgegeben», so Kleine.
Kleine wies auch auf das Prinzip der doppelten Solidarität der privaten Elementarschadenversicherung in der Schweiz hin. Einerseits sorge dieses System für Solidarität unter den Versicherten: Alle Kunden von Privatversicherern bezahlten im obligatorischen Grundschutz eine einheitliche, durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma festgelegte Prämie.
Dies unabhängig davon, ob sie in einem hoch gefährdeten Gebiet wohnten oder nicht. Das sei nur möglich, weil sich die Risiken auf eine sehr grosse Anzahl Versicherter verteilten.
Anderseits greife die Solidarität unter den Versicherern. Denn bei einem Ereignis sorge der Elementarschadenpool für einen Schadenausgleich zwischen den Gesellschaften – Naturereignisse wie Hagel oder wie der Gletscherabbruch in Blatten seien oft sehr lokal und nicht alle Gesellschaften seien gleich betroffen.
Damit jene Gesellschaften, die in einer gewissen Region einen hohen Marktanteil hätten, nicht bestraft würden, sprängen bei einem Ereignis jene ein, die gemäss ihrem Marktanteil nur eine unterdurchschnittlich hohe Schadenlast zu verzeichnen hätten. Zudem organisiere der Pool gemeinsam Rückversicherungen in Milliardenhöhe und betreibe eine umfassende Naturgefahren-Datenbank.
«Zusammen mit dem Elementarschadenpool ermöglicht die Elementarschadenversicherung daher, Elementarschäden flächendeckend und mit einer für alle Versicherungsnehmer tragbaren Einheitsprämie zu versichern und die Schäden unter den im Pool zusammengeschlossenen Mitgliedsgesellschaften auszugleichen», so Kleine.
Seit 1970 hätten die im Pool zusammengeschlossenen Privatversicherer Schäden in der Höhe von fast acht Milliarden Franken übernommen. Das sei ein zentraler Beitrag zur Resilienz der Schweizer Volkswirtschaft. (sda)
Solche Dörfer sollte man nicht mehr aufbauen sondern aufgeben…
Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit den CO2-Ausstoss weiter subventioniert, obwohl klar ist, dass die Kosten immens sein werden, welche durch die Emissionen verursacht werden.