
Pressekonferenz am Montagmorgen. Es sprachen (von links): Generalstaatsanwältin Beatrice Pilloud, Polizeikommandant Christian Varone, Fredy-Michel Roten von der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation.
Im Kanton Wallis wurden am Sonntagabend fünf vermisste Skitourengänger tot aufgefunden – von einer Person fehlt weiterhin jede Spur. Die Kantonspolizei Wallis informiert am Montagmorgen über die Suche. Das sind die wichtigsten Punkte aus der Pressekonferenz.
11.03.2024, 10:1212.03.2024, 13:44
Wer sind die vermissten Personen?
Bereits vor der Pressekonferenz am Montagmorgen war bekannt, dass fünf der sechs Verschollenen zu einer Walliser Familie gehören, eine weitere Person stammt aus dem Kanton Freiburg.
Sie waren am Samstag gemeinsam von Zermatt aus in Richtung Arolla aufgebrochen.
Wie erfahren die Skitourengänger waren und welche Ausrüstung sie mit dabeihatten, konnte während der Pressekonferenz noch nicht gesagt werden. Es stand die Frage im Raum, ob die Gruppe wohl für das Rennen «Patrouille des Glaciers» trainiert haben könnte – auch dazu wollten die Walliser Behörden zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen. Sie haben jedoch bestätigt, dass die Strecke von Zermatt nach Arolla diejenige sei, die auch im Wettkampf zurückgelegt werde.
Hier wurden die Skitourengänger gefunden:
Todesursache noch unbekannt
Am Sonntagabend fand ein Rettungstrupp fünf leblose Körper. Über die Todesursache ist bisher noch nichts bekannt, wie die Generalstaatsanwältin Beatrice Pilloud am Montagmorgen bei einer Pressekonferenz bekannt gab.
Es wurde jedoch betont, dass die Verschollenen alles getan hätten, um sich bestmöglich vor der eisigen Kälte zu schützen.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung zu den genauen Umständen des Unglücks eingeleitet.
Die Suche geht weiter
Die Walliser Polizei sucht weiterhin nach einem der sechs vermissten Skitourengängern.
«Wir suchen im Gebiet rund um die Tête Blanche», gab Walliser Polizeikommandant Christian Varone an der Pressekonferenz bekannt.
Weil einer der Vermissten mit seinem Handy den Notruf gewählt habe, sei es dem Rettungstrupp möglich gewesen, relativ genaue Koordinaten über Handydaten zu erhalten. Die Kantonspolizei sagte, man habe alles technisch Mögliche unternommen, um die Personen schnellstmöglich zu finden.
Man müsse jedoch auch die Überlebenschancen realistisch einschätzen, schliesslich herrschen extreme Bedingungen und die Person werde seit Samstag vermisst.
35 Retter im Einsatz
Im Einsatz standen bislang mehrere Dutzend spezialisierte Retter und diverse Helikopter der Rega, Air Zermatt und Air Glacier. Auch zwei Super Puma der Armee unterstützen die Suche.

Rega-Helikopter bei einer Lawinenübung am 21. Januar 2023.Bild: KEYSTONE
Insgesamt waren 35 Personen im Einsatz bei der Rettungsaktion, die durch starken Wind und schlechte Sichtverhältnisse erheblich erschwert wurde, wie Fredy-Michel Roten von der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation informiert.
Der Liveticker zum Nachlesen
Die Pressekonferenz im Livestream:
Die Pressekonferenz ist beendet.
Wenn jemand die Rettungskräfte rufe, würden die Koordinaten ermittelt. In diesem Fall seien diese relativ genau gewesen. Man habe alles technisch Mögliche unternommen, um die Personen zu finden, sagt die Kantonspolizei.
Christian Varone: «Man kennt leider zu viele Walliser Berg-Dramen, die sich in der gleichen Umgebung abspielten. Im Jahr 2000 gab es beispielsweise ein ähnlich schreckliches Unglück.»
Christian Varone: «Die Strecke, auf der sie sich befanden, gehöre zur Patrouille des Glaciers, das liesse sich bestätigen. Ob die Gruppe jedoch wirklich dafür trainiert habe, liesse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.»
Beatrice Pilloud: «Alles, was wir hier heute mitteilen, ist verifiziert. Deshalb können wir zu einigen Fragen auch noch nichts sagen.»
Christian Varone: «Es ist zu früh, um darüber Aussagen zu treffen. Wir sind immer noch daran, diese Personen zu identifizieren.»
Beatrice Pilloud: «Wir sind noch ganz am Anfang der Ermittlungen, es ist noch zu früh, solch genauen Informationen mitzuteilen.»
Christian Varone: «Dazu können wir nur sagen, dass sie alles getan haben, um zu überleben.» Die Temperaturen seien jedoch sehr tief gewesen und das Wetter schlecht. Zur Ausrüstung könne man noch nichts sagen.
Christian Varone: «Es ist klar, dass die Temperaturen sehr sehr niedrig waren, da es sich dabei um eine besonders extreme Lage handelte. »
Beatrice Pilloud: «Dazu können wir heute Nachmittag mehr sagen, jetzt wissen wir es noch nicht.»
Christian Varone: «Es wurde ein Telefonat von einem Handy getätigt von einer Person, das können wir bestätigen.»
Generalstaatsanwältin Beatrice Pilloud: Zur Todesursache könne man noch nichts sagen. «Im Moment laufen noch die Ermittlungen, wir warten noch auf die Ergebnisse.»

Fredy-Michel Roten von der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation informiert darüber, wer bei diesem Einsatz alles involviert war: sechs private Rettungshelikopter sowie zwei Superpuma der Armee. Dazu kamen dutzende Spezialisten für die Rettung im Gebirge.

Varone berichtet davon, wie man am Sonntagabend dann gegen 21.20 Uhr das Gebiet des Tête Blanche erreicht habe und dort traurigerweise auf fünf leblose Körper gestossen sei.
Der Polizeikommandant Christian Varone ergreift das Wort und erläutert die Chronologie der Ereignisse.
Man habe um etwa 17.20 Uhr am Samstagabend versucht, die Vermissten zu lokalisieren. Die Suche nach ihnen habe sich jedoch sehr schwierig gestaltet aufgrund des Windes und der schlechten Sichtverhältnisse. Die Polizei war die ganze Nacht von Samstag auf Sonntag verfügbar, um im richtigen Moment eingreifen zu können – jedoch ohne Erfolg.

Um 9.30 informiert die Walliser Kantonspolizei.
Schneechaos in Zermat
1 / 14
Schneechaos in Zermat
Das Schneechaos legt Zermatt lahm. Dieser Helikopter wartet auf bessere Wetterbedingungen in Täsch.
quelle: keystone / dominic steinmann
Das könnte dich auch noch interessieren:
Queen Victoria war zu ihrer Zeit die mächtigste Frau der Welt. 1868 kam sie zur Erholung in die Schweiz und fertigte von der Schweizer Landschaft zahlreiche Skizzen und Bilder. So gibt es noch heute zahlreiche Schweizer Landschaftsdarstellungen der Königin.
Die Bergbauern auf der Seebodenalp am Fuss der Rigi dürften gestaunt haben: Plötzlich kam eine grosse Reisegruppe, die englisch sprach, von der Bergspitze hinunter auf den Alpboden, mit Ponys, Tragkörben, Säcken. Bedienstete klappten Stühle auf und stellten eine Staffelei vor einen einfachen Stall, sodass sich eine klein gewachsene Frau hinsetzen und malen konnte. Dazu nippte diese an Schwarztee mit Milch.
Auch die Retter müssen sich in Lebensgefahr bringen um die Toten ins Tal zu bringen.
Eine gewaltige Belastung wegen einem Blödsinn.