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Starke Schneefälle in der Schweiz – alleine im Kanton Bern 50 Unfälle

Starke Schneefälle in der Schweiz – im Kanton Bern 50 Unfälle, in Solothurn 30

10.12.2021, 15:2110.12.2021, 17:53
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Der Winter hat am Freitag in weiten Teilen der Schweiz viel Schnee gebracht. Das führte zu Dutzenden von Verkehrsunfällen. Zudem stieg die Lawinengefahr in einigen Regionen.

Bis zum Mittag waren im westlichen Mittelland bis zu 10 Zentimeter Neuschnee gefallen, wie SRF Meteo mitteilte. Am Nachmittag wechselte der Schneefall jedoch stellenweise in Regen über.

Eine Person faehrt auf dem Velo im Schnee, am Freitag, 10. Dezember 2021 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Weisse Strassen heute Morgen in Bern.Bild: keystone

Die Schneefront war in der Nacht auf Freitag von Westen hergekommen. So hatte es in der Romandie bereits am frühen Morgen verbreitet Schnee. Später war auch die Region Bern-Solothurn-Basel betroffen. Im Verlauf des Vormittags gab es auch in der Ostschweiz teils kräftigen Schneefall.

Verschiedene Wetter- und Verkehrsdienste machten bereits am Freitagmorgen auf den ausgiebigen Schneefall aufmerksam und mahnten zu erhöhter Vorsicht auf den Strassen. Die prekären Strassenverhältnisse führten denn auch zu Dutzenden von Verkehrsunfällen in mehreren Regionen der Schweiz.

50 Unfälle im Kanton Bern

Die Kantonspolizei Bern meldete am Mittag 50 Verkehrsunfälle, die sich seit 8 Uhr am Morgen ereigneten. Zwei Personen seien leicht verletzt worden. Auch in anderen Regionen kam es zu Unfällen. Zahlreiche Fahrzeuge kamen ins Rutschen oder blieben stecken. Und im Kanton St. Gallen wurden sechs Personen angezeigt, weil sie ihr Auto mit zu viel Schnee auf dem Autodach fuhren. Ein Lieferwagen führte 31 Zentimeter mit.

In Freiburg wurde zudem eine Strasse gesperrt, und die Polizei riet LKW-Fahrerinnen und -Fahrern, die Autobahn A1 zu nehmen. Den Chauffeusen und Chauffeuren mit schlecht ausgerüsteten Fahrzeugen riet die Polizei, die Fahrt zu unterbrechen an einem sicheren Ort anzuhalten. Und auf der A12 war die Umfahrung Freiburg vorübergehend gesperrt wegen eines querstehenden Lastwagens. Am Nachmittag gab die Polizei Entwarnung, die Lage habe sich stabilisiert.

Probleme gab es zuvor auch auf den Autobahnen zwischen Zürich und Bern und Biel und Bern. Vielerorts waren am Morgen Schneeräumungsmaschinen unterwegs, was zusätzlich zu stockendem Verkehr führte. Auch auf verschiedenen Bahnstrecken vorab in der Westschweiz gab es Probleme. Züge verkehrten teilweise verspätet oder fielen ganz aus.

Rund 30 Verkehrsunfälle im Kanton Solothurn

Die vom Schneefall vom Freitag beeinträchtigten Strassen haben im Kanton Solothurn zu rund 30 Verkehrsunfällen geführt. Lediglich in drei Fällen wurden die Verunfallten leicht verletzt.

Die Zahl der gemeldeten Unfälle bezog sich auf den Zeitraum bis 16.30, wie die Solothurner Kantonspolizei mitteilte. In den meisten Fällen habe es sich um Selbstunfälle oder Kollisionen gehandelt, bei denen lediglich Sachschaden entstanden sei. Sechs Verkehrsunfälle ereigneten sich auf der Autobahn, die restlichen auf Kantons- und Gemeindestrassen. (sda)

Grosse Lawinengefahr in Westschweiz

Für die Regionen Bex-Villars in der Waadt und die Regionen Conthey-Fully, Emosson, Génépi, Monthey-Val d'Illiez und Val d'Entremont-Val Ferret im Wallis wurde die Lawinengefahr auf die zweithöchste Stufe «gross» erhöht, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in seinem Lawinenbulletin mitteilte. In den übrigen Gebieten der Schweizer Alpen und im Jura herrschte erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3).

Am Nachmittag erwartete SRF Meteo lokal bis 800 Meter Regen und am Abend wiederum Schnee. Dazu soll gemäss den Prognosen auf den Bergen stürmischer Südwest- bis Westwind wehen.

Chance auf weisse Weihnacht?

Ob die Wetterlage weisse Weihnachten auch im Flachland sicherte, liess sich selbstredend nur schwer sagen. SRF Meteo wagte aber einen Blick in die Kristallkugel – «oder besser in die Klimatologie und die Ensemble-Vorhersagen», wie der Wetterdienst auf seiner Internetseite schrieb.

Demnach zeigten die Wettermodelle ab Sonntag eine längere trockene Phase mit milder Luft in den Bergen an. Zum Teil sei just auf Weihnachten eine Schneefront modelliert. Die Chancen auf weisse Weihnachten seien also auch im Flachland intakt.

In den Bergen dürften weisse Weihnachten gesichert sein, schrieb SRF Meteo. Gemäss dem Lawineninstitut liege aktuell fast im ganzen Alpenraum viel mehr Schnee als üblich. Auch wenn ab Sonntag eine längere Hochdrucklage ohne Niederschlag folge, dürfte es gemäss SRF Meteo weiss bleiben.

Als «weisse Weihnacht» im Flachland definiert SRF Meteo, wenn an mindestens einem Weihnachtstag (24. bis 26. Dezember) mindestens ein Zentimeter Schnee auf dem Bundesplatz in Bern liegt. Im langjährigen Mittel liegen die Chancen demnach bei 40 Prozent. (sda)

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29 Kommentare
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HappyUster
10.12.2021 13:54registriert August 2020
Winterpneus?
Ich montiere doch keine Winterpneus! Was gibt es schöners als über die Strassen zu rutschen und den Nervenkitzel zu geniessen.

(Ironie off)
Winterräder helfen und Impfen hilft!
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It'sa me
10.12.2021 13:40registriert Februar 2014
Muss eigentlich immer vor erhöhter Gefahr im Strassenverkehr gewarnt werden? Ich meine bei Gefahr von z.B. Blitzeis versteh ichs ja, das ist nicht so offensichtlich, aber ich mein, wenn es schneit, mit weissen Flocken und die Strasse ist weiss, sollte man nicht von selbst drauf kommen? Und die die zu blöd sind, bleiben das auch nach so einer Durchsage.
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Eine Eidechse
10.12.2021 16:25registriert Januar 2021
Ich dachte mir heute morgen, ich versuche vorsichtig mit der Enduro durch den frischen Schnee zu fahren. Macht bestimmt Spass. Aber leider sind die Intensivstationen voll, deshalb lass ich es. Doofe Ungeimpfte! >:(
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