In den Alpen liegt so viel Schnee wie seit Jahren nicht mehr. Die aktuellste Übersicht des Schnee- und Lawinenforschungs-Instituts Davos vom Montagmorgen zeigt, dass weit verbreitet zwischen zwei bis über vier Meter Schnee liegen:
Die Folgen: Gesperrte Strassen, evakuierte Dörfer und schwer zugängliche Wintersportorte. Eine Übersicht:
Seit dem späten Sonntagabend ist Andermatt von der Umwelt abgeschnitten. Die Strasse von Göschenen UR bis nach Hospental UR wurde nach Angaben des Verkehrsinformationsdienstes Viasuisse ab Sonntag um 22 Uhr wegen Lawinengefahr gesperrt. Andermatt ist somit weder per Auto noch per Bahn erreichbar.
Bis am Nachmittag unterbrochen war die SBB-Bergstrecke über den Gotthard. Die Züge zwischen Erstfeld sowie Airolo und Faido fallen aus. Erreichbar bleiben das Tessin und Mailand über den Gotthard-Basistunnel. Auf der A2 ist die Fahrbahn zwischen Faido und dem Tunnel in beiden Richtungen schneebedeckt. Es herrschen laut TCS schwierige Fahrbedingungen.
Die Strecke ist wegen Lawinengefahr für den Bahnverkehr unterbrochen. Ersatzbusse sind im Einsatz. Auf den Strassen gilt infolge schwieriger Verhältnisse Schneekettenpflicht.
Wegen eines Erdrutschs ist seit Montagmorgen die Bahnstrecke von Lauterbrunnen nach Wengen hinauf unterbrochen. Der autofreie Tourismusort ist damit derzeit von der Umwelt abgeschnitten. Der Rutsch sei nicht allzu gross, sagte Patrizia Bickel, Sprecherin der Jungfraubahnen am Montagmorgen auf Anfrage. Räumungsteams seien an der Arbeit. Die Bahnstrecke sollte im Verlauf des Tages wieder in Betrieb genommen werden können.
Teile von La Fouly und Zinal im Val d'Anniviers mussten evakuiert werden.
Die autofreie Gemeinde Saas-Fee und die benachbarten Gemeinden im Oberwalliser Saastal sind seit Sonntagabend nicht mehr mit dem Auto zu erreichen. Die Kantonsstrasse, die von Stalden nach Saas-Grund hinauf führt, musste wegen Lawinengefahr vorübergehend gesperrt werden. Und sie bleibt es auch weiterhin, wie wir dank @MySaasFee wissen. Die nächste Information soll es am Dienstag um 10 Uhr geben.
Ihr habt da was vergessen... Das Saastal ist ebenfalls abgeschnitten - die Kantonsstrasse Stalden - Saas-Grund - Saas-Almagell mindestens bis morgen Dienstag gesperrt. #saasfee #snowedin
— Saas-Fee (@MySaasFee) 22. Januar 2018
Auch in St.Niklaus im Mattertal mussten die Menschen in der Gefahrenzone ihre Wohnungen verlassen. Oberhalb von Conthey hatten schon am Samstag Bewohner ihre Maiensässe verlassen müssen.
Die Strecke Tschamut-Selva-Nätschen ist bis voraussichtlich Dienstag geschlossen. Zwischen Disentis und Sedrun verkehren Ersatzbusse.
Die Strecke ist für den Bahnverkehr unterbrochen. Es verkehren Bahnersatzbusse zwischen Ilanz und Sumvitg-Cumpadials.
Die Strecke zwischen Filisur und Davos Platz ist für den Bahnverkehr unterbrochen. Es verkehren Bahnersatzbusse zwischen Tiefencastel und Davos Platz.
Auch hier musste die Bahnlinie wegen starkem Schneefall geschlossen werden.
Die Zufahrtsstrassen nach Samnaun sind wegen Lawninegefahr gesperrt.
Das Dorf ist seit Samstagabend auf Strasse und Schiene nicht mehr erreichbar. Zurzeit befinden sich rund 9000 Feriengäste im Wintersportort. Sie und die Einheimischen seien im Dorf nicht in Gefahr. Zermatt sei auf solche Fälle vorbereitet und verfüge über genügend Vorräte. Einziger Ausweg war am Sonntag erneut eine Helikopter-Luftbrücke zwischen Täsch und Zermatt.
Sowohl in Zermatt als auch in Saas Fee mussten am Montag die Skigebiete geschlossen bleiben.