Obwohl die Besucherzahlen und der Umsatz der Schweizer Skigebiete in der letzten Saison Rekordwerte erreichten, erwartet der Direktor der Schweizer Bergbahnen, Berno Stoffel, einen schwierigen Winter.
Zum ersten Mal seit der Saison 2012/2013 verzeichneten die Skigebiete in der vergangenen Saison mehr als 25 Millionen Skifahrertage. Das geht aus der Bilanz hervor, die die Schweizer Bergbahnen auf ihrer Website veröffentlicht haben.
Auch der Umsatz kletterte mit 828 Millionen Franken auf den höchsten Stand seit der Saison 2010/2011. Trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Covid-Pandemie waren die Skilifte stark ausgelastet, sagte Stoffel den Westschweizer Tageszeitungen «La Liberté» und «Le Nouvelliste» (Samstagausgaben).
Die Skigebiete in höheren Lagen mit grosser internationaler Präsenz konnten überdurchschnittlich von der guten Frequenz profitieren. Der frühe Schneefall ermöglichte es den Skigebieten, früh ihre Tore zu öffnen. Das schlug sich auch bei den Abonnements positiv nieder.
Die in Nachbarländern wie Frankreich noch geltenden Covid-Beschränkungen führten zusätzlich zu einer höheren Zahl der ausländischen Gäste in der Schweiz. Während diese Gäste in der Saison 2020/2021 nur ein Viertel der Gäste im Wallis ausmachten, stellten sie in der letzten Saison fast die Hälfte der Skifahrer.
Diese Klientel könnte jedoch in der kommenden Skisaison 2022/2023 erneut die Schweizer Skigebiete meiden, warnte Stoffel. Er erwarte einen schwierigen Winter. «Die Schweiz wird nicht mehr den Vorteil haben, eines der wenigen Länder in der Region zu sein, deren Skigebiete geöffnet oder ohne Einschränkungen zugänglich sind».
Die Inflation in Europa wirke sich ebenfalls zu Ungunsten der Schweizer Skigebiete aus. Ausländische Touristen könnten durch die sinkende Kaufkraft und die hohen Preise in der Schweiz abgeschreckt werden. Die Schweizer Gäste dürften hingegen im Land bleiben. Die Abwesenheit der Russen und Chinesen werde sich kaum auf das Geschäft auswirken, so der Direktor der Schweizer Bergbahnen. (sda)