Mindestens zwei Tassen Kaffee trinkt Herr und Frau Schweizer pro Tag. Die Preise sind deutlich gestiegen – um rund 24 Prozent seit 2021. Gründe dafür sind unter anderem steigende Rohstoffkosten, grössere Nachfrage, höhere Energiepreise und Transportkosten.
Die Preisentwicklung hat einen Einfluss aufs Kaufverhalten, wie eine Auswertung von Galaxus zeigt: Konsumentinnen und Konsumenten greifen seltener zu reinem Arabica-Kaffee. Dieser ist aromatischer, aber teurer als etwa der kräftigere und koffeinreichere Robusta-Kaffee.
Die Verkäufe von reinen Arabica-Packungen sanken bei Galaxus von 80 auf 60 Prozent. Von 20 auf 38 Prozent zugenommen habe der Kauf von Mischungen von Arabica und Robusta. Yuki Gasienica, die bei Galaxus fürs Kaffee-Sortiment verantwortlich ist, sagt: «Das könnte mit den Rohstoffpreisen zusammenhängen. Reine Arabica-Bohnen sind einigen möglicherweise zu teuer und die Vermischung mit Robusta beeinflusst den Geschmack nicht negativ.»
Doch der Preis allein dürfte nicht der einzige Grund für die veränderten Kaufgewohnheiten sein: Arabica ist sehr empfindlich im Anbau, benötigt höhere Lagen und ist anfälliger für Krankheiten und Klimastress. Robusta hingegen ist widerstandsfähiger und ertragreicher. Zudem liefert Robusta mehr Bitterstoffe – besonders Espresso- oder Cappuccinoliebhaber würden dies schätzen.
Trotz der gestiegenen Preise wollen Schweizerinnen und Schweizer nicht auf ihren Kaffee verzichten. Im Gegenteil: Bei Galaxus landeten Kaffeebohnen in diesem Jahr 55 Prozent häufiger in den Warenkörben als im gleichen Zeitraum 2024. Instantkaffee und Kaffeepulver wurden sogar um mehr als 60 Prozent häufiger gekauft.
Woran das liegt, ist unklar. Vielleicht ist vielen den Kaffee im Lieblingscafé zu teuer geworden.
(cst)