Die Fallzahlen steigen auch in der Schweiz mit zunehmendem Omikron-Anteil weiter stark an. Am Dienstag waren es über 13'000 Neuansteckungen an einem Tag.
Damit droht nicht nur eine Überlastung des Gesundheitswesens, auch andere Teile der Wirtschaft und Gesellschaft kommen in Bedrängnis. Vor allem wegen der Quarantäneregeln. Denn nach wie vor müssen hierzulande positiv getestete Personen und enge Kontakte für 10 Tage in Isolation – derzeit sind es knapp 90'000 Menschen.
Dagegen formiert sich nun Widerstand.
So nehmen diverse Schweizer Player die Vorlage aus den USA auf, bei der Quarantäne auf 5 Tage runterzugehen. Zum Beispiel der Direktor des Arbeitgeberverbands, Roland A. Müller. Er sagt zu «20 Minuten»: «Wir erwarten, dass die Quarantäne entweder verkürzt wird oder dass Ausnahmeregeln für gewisse Berufe und Branchen ausserhalb des Gesundheitswesens erlassen werden.»
Gegenüber srf.ch erklärt er: «Jegliche Art von Quarantäne belastet die Wirtschaft, indem die Arbeitnehmenden – hauptsächlich, wenn sie vor Ort sein müssen – nicht zur Arbeit erscheinen können.»
Der Schweizer Arbeitgeberverband drängt auf die Verkürzung, «weil es insbesondere wichtig ist, dass wir die Versorgungssicherheit im Detailhandel, bei der Post, der Swisscom, usw. aufrechterhalten können».
Auch der Chefökonom bei Economiesuisse, Rudolf Minsch, sagt gegenüber «20 Minuten»: «Die Quarantäne-Frist von zehn Tagen ist sehr lang und verursacht hohe Kosten.»
In der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes war und ist die Verkürzung der Quarantäne ebenfalls ein Thema. Aber in der gestrigen Medienkonferenz des Bundes sagte deren Präsidentin Tanja Stadler dann: «Es gibt keinen Grund, dass Geimpfte nicht in Quarantäne gehen.» Ein Satz, den die Wirtschaftsvertreter wohl nicht gerne gehört haben.
Stadler begründete ihre Aussage: «Wir wissen, dass sich Geimpfte mit Omikron genauso anstecken wie Ungeimpfte. Es gibt keinen Grund, dass sie nicht, wie Ungeimpfte, in Quarantäne gehen.» Anders sehe das bei Menschen mit Auffrischungsimpfung aus. Diese seien besser geschützt.
Die USA verkürzten die Quarantänedauer mit der Begründung, dass die meisten Ansteckungen früh im Krankheitsverlauf stattfinden würden. Auch Schweizer Gesundheitsfachleute prüfen dies nun. (aeg)
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